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Daniel Ischdonat - "hautnah" bei torwart.de

Ischdonat: „Sandhausen als große Chance"


Nach Ablauf seines Vertrages bei Mainz 05 im Sommer 2009 blieb Ischdonat vereinslos. Ende Dezember 2009 wurde er bis Saisonende vom FSV Frankfurt verpflichtet. Beim abstiegsbedrohten Zweitligisten musste er sich aber hinter Stammtorhüter Patric Klandt einordnen, der bei den Bornheimern die unumstrittene Nummer 1 ist. Zur Saison 2010/2011 wechselt Ischdonat zum SV Sandhausen. Nun kann er dort neben seiner Position als Nummer zwei auch erste Erfahrungen als Torwarttrainer sammeln. torwart.de hat mit ihm gesprochen!

torwart.de: Daniel, wie kam der Kontakt nach Sandhausen zu Stande?

Daniel Ischdonat: Ich habe mich im Grunde schon frühzeitig um einen Verein nach meiner Zeit in Frankfurt gekümmert. In Sandhausen gab es dann die Perspektive, dass ich noch eine Runde als Nummer zwei spielen kann und aber gleichzeitg auch eine Ausbildung als Torwarttrainer anfangen kann. Bei so einem Modell sagt man in meinem Alter kaum nein.

torwart.de: Gab es auch Überlegungen, dass du noch irgendwo als Nummer eins spielen wirst?

Ischdonat: Natürlich hätte ich vielleicht gerne noch irgendwo in Liga zwei gespielt. Aber wie bereits erwähnt, war das Angebot aus Sandhausen wirklich gut für mich. Zum Anderen gab es momentan wirklich viele Keeper auf dem Markt, vor allem junge Torhüter, deshalb wollte ich mich frühzeitig binden. Ich war ja bereits letztes Jahr einige Zeit vereinslos.

torwart.de: In welcher Rolle siehst du dich hierbei konkret?

Ischdonat: Ich soll als Nummer zwei Frederic Löhe begleiten. Zum einen auch Druck auf ihn aufüben, aber viel mehr ihn in seiner Entwicklung unterstützen.

torwart.de: Große Ambitionen zu spielen hast du aber nicht mehr?

Ischdonat: `Doch natürlich. Ich habe ja auch schon drei Spiele in dieser Runde gespielt, in denen ich gut überzeugen konnte. Aber ich soll vor allem die jungen Keeper in ihrem Weg begleiten.

torwart.de: Wie schätzt du Frederic Löhe ein?

Ischdonat: Er ist ein junger Mann, seine Qualität ist gut und er hat die richtige Grundeinstellung, das ist wichtig. Ich denke, dass er weit kommen kann.

torwart.de: Wie bewertest du den Wechsel von der 1. in die 3.Liga?

Ischdonat: Ich denke, dass es für ihn auf jeden Fall ein Fortschritt ist. Er hatte bei Gladbach weitgehend in der 4.Liga gespielt. Nun kann er eine Klasse höher spielen und auch Verantwortung übernehmen. Das ist wichtig in jungen Jahren. Auch in Sandhausen gibt es Profibedingungen für ihn.

torwart.de Viele jüngere Keeper aber scheuen den Wechsel nach unten.

Ischdonat: Das stimmt. Aber am Ende ist es doch wichtig, dass du spielst. Darauf kommt es an. Die dritte Liga hat ein sehr gutes Niveau und man kann sich hier anbieten.

torwart.de: Wann kann so ein Wechsel etwa nicht unbedingt sinnvoll sein?

Ischdonat: Das ist schwierig im Allgemeinen zu sagen. Aber wenn ein Torwart die Nummer zwei bei einem Erstligaverein sein kann, dann muss er sich diesen Schritt genau überlegen. Aber wie bereits gesagt, jeder braucht Spielpraxis. Und ganz besonders in jungen Jahren.

torwart.de: Das Torwartspiel hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten rasant verändert. Wie hast du diese Entwicklung miterlebt?

Ischdonat: Als ich damals bei Bayer Leverkusen gespielt hatte, wurde gerade die Rückpassregel eingeführt. Das hatte enorme taktische Veränderungen gebracht. Das Verhältnis zwischen Spieler und Torwart hatte sich danach komplett geändert und heute ist alles viel moderner und die Keeper sind ganz anders ins Spiel integriert. Für uns war die Umstellung am Anfang sicherlich schwierig, aber daran hat man am Ende auch die Qualität gesehen.

torwart.de: Wo siehst du noch Veränderungen?

Ischdonat: Ein Torwart wird ja heute nicht mehr Torwart genannt, sondern vielerorts Torspieler oder ähnlich. Das zeigt die gestiegene Bedeutung der Nummer eins. Auf den Torhütern lastet nun noch mehr Verantwortung.

torwart.de: Inwiefern haben diese Veränderungen deine Ansichten geprägt? Vor allem im Bezug auf deine zukünftige Torwarttrainerkarriere?

Ischdonat: Ich will natürlich auch versuchen meinen Schützlingen möglichst moderne Aspekte beizubringen. Vor allem von vielen, verschiedenen Einflüssen.

torwart.de Gibt es da ein konkretes Vorbild im Torwarttrainerbereich?

Ischdonat: Ich habe vor allem vor mir bei einigen Torwarttrainern etwas abzuschauen. Ich möchte auf jeden Fall bei diversen Vereinen über die Schulter schauen. Denn ich denke, dass du vor allem durch die Vielseitigkeit viel lernen kannst.

torwart.de: Willst du dich auch theoretisch bilden?

Ischdonat: Ich habe mir bereits ein paar Bücher bestellt, die sich mit dem Torwarttraining befassen. Bei mir ist eben der Vorteil da, dass ich aus eigener Erfahrung sprechen und vergleichen kann.

torwart.de: Der Blick auf Statistiken findet in anderen Sportarten bereits sehr häufig statt. Im Fußball ist das bisher nicht so der Fall. Wie siehst du die Bedeutung davon?

Ischdonat: Die Statistiken können tatsächlich einiges über Stärken und Schwächen von Torhütern und auch Feldspielern sagen. Es ist bewiesen, dass Stürmer unter Drucksituation häufiger in eine bestimmte Ecke schießen als ohne usw. So kann man als Torhüter ruhig mal eine Ecke anbieten und darauf spekulieren. Zocken gehört als Keeper dazu. Aber ich glaube daran, dass Statistiken immer wichtiger werden.

torwart.de: Im Ausland ist das ja bereits teilweise der Fall.

Ischdonat: Das ist richtig. Dort sind sie schon in einigen Ländern weiter. Aber das wird auch in Deutschland kommen.

torwart.de: Wie schaut bei dir ein Torwarttraining aus? Inwieweit bindest du deine Keeper mit ein?

Ischdonat: Bei mir läuft das in aller erster Linie so, dass ich das Programm vorgebe. Es gibt bestimmte Übungen, da kommen meine Torhüter nicht herum. So ist es am Anfang der Woche vor allem wichtig, die Sprungkraft zu trainieren, auch wenn die Jungs dann oft brummen. Aber ich bin immer offen für Vorschläge, wenn ein Torwart von mir zum Beispiel noch etwas Bestimmtes machen will.

torwart.de: Hat sich die Stellung des Torhütertrainers auch im Verein geändert? Vor allem in der Entscheidungsfindung?

Ischdonat: Was das Training betrifft sicherlich. Was die Aufstellung anbelangt hat sich sicherlich auch einiges getan. Der Trainer hört nun mehr auf die Eindrücke des Torwarttrainers und spricht sich ab. Hier bei uns ist das sicherlich aber schwierig, da ich gleichzeitig die Nummer zwei bin.

torwart.de Inwieweit gehört eine richtige Selbsteinschätzung heute zum Erfolg?

Ischdonat: Es ist absolut wichtig, dass man sich selbst einschätzen kann. Daran führt kein Weg vorbei.

torwart.de: Es wird oft vorgeworfen, dass junge Spieler nicht kritikfähig seien.

Ischdonat: Ich würde sagen, dass die meisten Spieler heute sehr sensibel auf Kritk von außen reagieren. Aber die Probleme sehe ich nicht einseitig. Es ist vor allem auch darauf geschultert, dass es doch für die Medien äußerst schwierig ist, ein Spiel fachmännisch zu beurteilen. Meistens sieht man doch nur gute Paraden als Zuschauer.

torwart.de: Dennoch: Sollte man mehr zu seinen Fehlern stehen?

Ischdonat: Ein gutes Rückgrat ist absolut wichtig und zeugt von Größe. Das sollten Spieler auf jeden Fall beherrschen.

torwart.de: Wie war das bei dir?

Ischdonat: Ich war immer sehr selbstkritisch dem gegenüber. Ich habe immer nach Spielen gesagt, was ich hätte besser machen können. So sollte man aber auch sein: Man muss sich immer weiter verbessern.

torwart.de: Was sollte ein guter Keeper alles mitbringen?

Ischdonat: Er sollte immer den Willen haben, an sich zu arbeiten. Dazu immer selbstbewusst auftreten, solange es noch gesund ist und Talent mitbringen!


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