Am Ende der Saison 2012 verkündete Johannes Focher seinen Abschied bei Borussia Dortmund. Anfang Juni 2012 gab der österreichische Erstligist SK Sturm Graz die Verpflichtung von Focher zur Saison 2012/13 bekannt. Dort unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bis Ende Juni 2014. torwart.de hat nachgefragt, wie es dem Torwart dort geht.

torwart.de: Seit einem Jahr bist du nun in Österreich! Wie lautet dein persönliches Fazit?

Johannes Focher: Obwohl ich im Moment nicht zum Einsatz komme fällt mein Fazit positiv aus, da ich mit 24 Einsätzen in dieser Saison eindeutig den nächsten Schritt gegangen bin und meine Qualität gesteigert habe.

torwart.de: Wie schätzt die Qualität der Liga ein?

Focher: Es ist eine kampfbetonte Liga. Ich denke, dass die ersten zwei, drei Mannschaften das Potenzial haben in der ersten BuLi mitzuspielen. die anderen sind eher zur zweiten BuLi zuzuordnen.

torwart.de: Aus der Torhüterperspektive betrachtet: Wie ist das Niveau dort?

Focher: Durchwachsen. Es gibt viele, auch in der zweiten Liga oder der Jugend, wo ich sage: Die sind wirklich top. Dann gibt es wieder andere, deren Technik ich eher fragwürdig beurteile.

torwart.de: Wieso gab es beim BVB keine Zukunft mehr?

Focher: Es gab beim BVB eine Zukunft. Nur keine zufriedenstellige für mich. Ich habe das Vertragsangebot von Borussia bewusst ausgeschlagen, weil ich weiter vorrankommen wollte als "nur" das fünfte Rad am Wagen zu sein. Sicherlich war es eine unglaublich tolle Zeit, an die ich mit Dankbarkeit und immer einen lachendem Gesicht zurück blicke. Doch ich hab den Schritt in der Ferne gewagt, um mir meine Sporen zu verdienen.

torwart.de: Welche Torwartaspekte konntest du beim BVB lernen?

Focher: So offensiv wie möglich zu spielen. Sprich Bälle so früh wie möglich zu attackieren, sei es bei Weitschüssen, 1vs.1 Situationen oder anderen Strafraumszenen.

torwart.de: Du hast mit Roman Weidenfeller gespielt. Was konntest du von ihm abschauen?

Focher: Roman ist ein Torhüter, der sehr nüchtern spielt. Kein nervöses Herumgehüpfe oder Gezappel wie man es bei vielen anderen sieht. Eben immer nur das was nötig ist. Er strahlt dadurch viel Ruhe und Sicherheit aus, denn gerade in schwierigen Situationen, wo das Spiel auf Messerschneide steht, ist er auffallen oft zur Stelle. Das kommt nicht von ungefähr.

torwart.de: Wie wichtig war es generell bei den Profis zu trainieren?

Focher: Sehr wichtig. Man misst sich gerne mit den besten, wenn man sich selber dabei sein will. Je professioneller, desto besser.

torwart.de: Möchtest du in ein paar Jahren wieder nach Deutschland?

Focher: Ja. So schnell wie möglich.