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International - "Kompakt" bei torwart.de (14.06.09)

Confed Cup 2009: Torhüterportraits


Was soll man über Gigi Buffon noch schreiben? Der Italiener ist ein Mann der Superlativen. Als der beste, der teuerste, der schönste Torwart der vergangenen fünf Jahre wird er häufig beschrieben und mit ziemlicher Sicherheit ist er das auch. Die gut 52 Millionen Euro, die einst Juventus Turin für den Torwart zahlte, sind immer noch unerreicht, viermal wurde der Italiener bereits als "Welttorhüter des Jahres" ausgezeichnet. Doch auch Buffon ist in die Jahre gekommen, inzwischen ist er 31 Jahre alt. Torhüter wissen jedoch: die besten Jahre stehen ihm eigentlich noch bevor. Gibt es eigentlich eine Superlative der Superlativen?

Dass der US-Amerikaner Tim Howard ein ziemlich passabler Basketballer ist, verwundert nicht. Vielmehr die Tatsache, dass der 1,95-Meter-Mann Profi-Torhüter in der englischen Premier League ist. Seit Sommer 2003 hechtet der sprunggewaltige US-Boy durch Englands Strafräume, Manchester United verpflichtete den Torwart damals. Der kam mit der Empfehlung des zweifachen MLS-Spielers des Jahres auf die Insel, konnte die Erwartungen aber nur teilweise erfüllen. Seit 2006 steht er beim FC Everton im Tor und ist dort weiterhin für den ein oder anderen Lapsus gut, auf seine Fähigkeiten kann die USA aber trotzdem nicht verzichten.

Brasilien und Torhüter, das beißt sich eigentlich wie giftgrün und schweinchenrosa. Im Land der technisch beschlagenen Ballzauberer stellen sich nur wenige Jungen freiwillig zwischen die Pfosten. Auch Julio Cesar musste zu seinem Glück gezwungen werden, seine Jahre als Feldspieler sieht man dem Schlussmann vor allem dann an, wenn er im Training auch mal den Ball mit den Füßen streicheln darf. Der Stammtorwart von Inter Mailand hat eine durchwachsene Saison hinter sich, auch wenn er mit seiner Mannschaft die Seria A doiminierte. Cesar muss sich in Südafrika beweisen, hinter ihm scharrt schon der Kollege Gomes (Tottenham) mit den Hufen.

Essam El-Hadary hat einen Beinamen, um den in wohl jeder Torhüter der Welt beneidet. „Afrikanischer Buffon“ hat ihn einst die heimische Presse bezeichnet, als er 2006 mit teilweise großartigen Partien mitverantwortlich dafür war, dass Ägypten das Heimspiel beim Afrika-Cup gewann und das ganze Land zum Kochen brachte. Im Finale gegen die Favoriten von der Elfenbeinküste hielt El-Hadary die Elfmeter der Superstars Drogba und Koné, Ägypten war Turniersieger. Seine Fans rufen den kompakten Torhüter (1,83 Meter, 85 Kilo) „hoher Damm“, was bei seiner bescheidenen Körpergröße eher unangebracht scheint, seiner muskulösen Figur aber durchaus gerecht wird. Im ersten Confed-Cup-Spiel gegen Brasilien musste der „hohe Damm“ allerdings gleich viermal hinter sich greifen, das entscheidende 4:3 fiel per Handelfmeter durch Kaká. Fast wäre E-Hadary noch an den Ball gekommen, in seiner Heimat gilt der Keeper als Elfmeterkiller. Nicht nur wegen 2006. Ein Jahr später hielt er erneut einen Strafstoß im Finale des CAF Super Cups und machte seinen Klub Al-Ahly zum Turniersieger. Torgefährlich ist er übrigens auch noch: beim CAF Super Cup 2002 traf er aus 60 Metern gegen den südafrikanischen Klub Kaizer Chiefs, Al Ahly gewann mit 4:1.

22 Jahre ist Mohammed Gassid alt. Doch der junge Mann hat in seinem Leben schon mehr Mord und Totschlag gesehen, als andere Menschen es sich überhaupt vorstellen können. Gassid wurde 1986 in der irakischen Hauptstadt Bagdad geboren. Einst Heimat des Schreckensfürsten Saddam Hussein und seit dem 11. September 2001 und dem Einmarsch der Amerikaner Tatort für tagtägliche Selbstmordattentate ist die einst ruhmreiche Stadt einer der gefährlichsten Orte der Welt. Die, die diesen Ort verlassen konnten, sind gegangen. Nationaltorwart Gassid ist geblieben, aktuell steht er bei Al-Zawraa unter Vertrag. Mit der Nationalmannschaft darf Gassid schon gar nicht mehr auf heimischen Boden spielen, zu gefährlich wäre so ein Massenereignis, zu groß die Zielscheibe für Terroristen und selbstmordende Gotteskrieger. Südafrika 2009 ist auch für das junge Torwarttalent (schon 12 Länderspiele) vor allem eines: Ablenkung. Zwar gilt auch Südafrika nicht gerade als Ort der Ruhe und des Friedens, für die Teilnehmer beim Confed-Cup ist aber ausreichend gesorgt. Gleich im ersten Spiel gegen den Gastgeber machte sich das für Gassid bezahlt: weil er keinen Ball passieren ließ, spielte der Irak 0:0-Unentschieden.

Iker Casillas wird froh sein, dass er momentan mit seiner Nationalauswahl in Südafrika weilt. Dort ist es für den Torwart derzeit verhältnismäßig entspannter als im aufgewühlten Madrid. Casillas, ein Eigengewächs, steht bei Real Madrid im Tor. Der Verein, der gerade dabei ist unglaubliche 300 Millionen Euro in den Transfermarkt zu pumpen. Die Superstars Kaká und Ronaldo sind bereits verpflichtet, weitere Topstars werden kommen. Wovon noch keiner gesprochen hat: wie intensiv das Gerangel um die Stammplätze im aufgeblähten Madrider Kader 2009/10 werden wird. Eigentlich kann sich nur einer sicher sein, auch in der kommenden Spielzeit regelmäßig aufzulaufen: Iker Casillas. Dass in Madrid niemand nach einem neuen teuren Torhüter schreit (wie zum Beispiel in München) liegt daran, dass der einst als zu schmächtig verspottete Casillas zu einer festen Größe geworden ist. Mit seiner Nationalmannschaft ist er 2008 Europameister geworden und wenn man sich die Leistungen Spaniens anschaut (das erste Spiel gewann die Mannschaft mit 5:0 gegen Neuseeland), kann es eigentlich keinen ähnlich favorisierten Titelkandidaten für die WM 2010 geben.

Torwartdiskussionen gibt es scheinbar nicht nur im mit guten Torhütern überfüllten Deutschland, sondern auch auf der schönen Insel Neuseeland. Dort, wo es dreimal so viele Schafe, wie Einwohner gibt (oder anders gesagt: 5000mal so viele Schafe, wie Torhüter), liefern sich Mark Paston (Jahrgang 79) und Glen Moss (Jahrgang 83) ein inniges Duell um den Stammplatz im Tor des Ozanien-Meisters. Im ersten Confed-Cup-Spiel gegen Spanien stand Glen Moss im Tor, was den vier Jahre älteren Paston nicht gestört haben dürfte: bereits nach 50 Minuten führte Spanien mit 4:0. Fernando Torres hatte dem Neuseeländer einen Alptraum bereitet und innerhalb von 13 Minuten einen lupenreinen Hattrick erzielt. Der Konkurrenzkampf mit Paston ist für Glen Moss aber nichts Neues. Zwei Jahre lang lieferten sich die beiden Torhüter auch ein Gerangel um Platz eins im Verein. Beide standen bei Wellington Phoenix unter Vertrag, einem erst 2007 gegründeten Profi-Klub. Am Ende hatte Paston die Nase vorn und Glen Moss machte sich vom Acker. Zur neuen Spielzeit wird er beim frisch gekürten Meister Melbourne City das Tor hüten.

Itumeleng Khune. An diesen Namen sollten sich die Journalisten-Zungen schon einmal gewöhnen. Der (noch) 21-jährige Nationaltorwart Südafrikas (er feiert am 20. Juni seinen Geburtstag) gilt als eines des größten Torwarttalente des Kontinents und ist ein absoluter Frühstarter. Bereits mit 18 Jahren gehörte der im Verein ausgebildete Khune zum Profikader der Kaizer Chiefs, des wohl beliebtesten Vereins des Landes. 2007 und 2008 wurde der nur 1,80 Meter große Schlussmann zum besten Torhüter der Liga gewählt, 2008 nominierte ihn Carlos Parreira für die Afrikameisterschaft. Dort blieb er noch an zweiter Stelle, am 11. März 2008 gab er – 20-Jährig – sein Debüt im Nationalteam. Seitdem ist er nicht mehr wegzudenken. Was besonders schade ist für einen seiner Konkurrenten: Rowen Fernandes, der nach seiner schweren Verletzung auch in der Nationalmannschaft nur mehr zweite Wahl ist.


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