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Luis Zwick: "Tolles Gefühl vor 50.000 Zuschauern zu spielen"

von T. Schlitzke


Luis Zwick wuchs in Kleinmachnow auf und begann in Teltow im Alter von sieben Jahren beim Teltower FV 1913 mit dem Fußball. Er spielte zunächst im linken Mittelfeld und wurde erst 2007 Torwart. 2009 wechselte er in die Jugendmannschaft von Hertha 03 Zehlendorf. Nach ergebnislosen Probetrainings bei Optik Rathenow und dem Berliner AK 07 ließ sein Vater Videos anfertigen, die er an verschiedene Klubs verschickte. Aus Dundee kam die einzige Antwort und nach einem Probetraining wurde er 2014 im Reserveteam engagiert und hatte im Oktober 2014 sein erstes Spiel.

torwart.de: Luis, wie bist du eigentlich in Schottland gelandet?

Luis Zwick: Mit 18 Jahren spielte ich bei Hertha 03 Zehlendorf mit der A-Jungend in der Junioren-Regionalliga. Wir haben nach 20 Jahren wieder den Berliner Pokal nach Zehlendorf geholt. Ich war danach bei Optik Rathenow und Berliner AK beim Probetraining und hätte dort aber zu Beginn keinen Stammplatz als Torhüter gehabt. Ich entschiede mich, bei Hertha 03 Zehlendorf zu bleiben, um in der 1. Herrenmannschaft Spielpraxis zu sammeln. Hertha 03 spielte zu dieser Zeit in der Berlinliga. Wir wurden Berliner Meister und sind nach 16 Jahren in die Oberliga aufgestiegen. Der normale Weg eines Profis geht eigentlich nur über Jugend-Akademien. Da ich erst mit 15 Jahren von der linken Mittelfeldposition ins Tor gekommen bin, musste ich einen anderen Weg gehen. Als ich in der A-Jungen gespielt habe, hat mein ein Vater von mir ein Trainingsvideo drehen lassen. Dieses Video haben wir an alle Erst- und Zweitligisten in Deutschland verschickt. Es kamen nur liebevolle Absagen zurück.

torwart.de: Welche positiven Aspekte kannst du für die Saison daraus noch mitnehmen?

Luis Zwick: Ein Freund meines Vaters hat diese dann Video nach England und Schottland versendet. Auch hier hat sich niemand gemeldet – bis auf Dundee United. Sie haben mich zu einem Probetraining eingeladen. Ich war zuerst eine Woche dort. Dann noch eine. Der Verein hatte zu der Zeit aber fünf Torhüter. Aus diesem Grunde wollte Dundee United keinen weiteren Torhüter verpflichten. Der damalige Trainer Jacky McNamara und der Torwarttrainer Craig Hinchcliff wollten aber unbedingt, dass ich bleibe und haben mir angeboten, ohne Gehalt ein Jahr lang bei der U20 zu spielen. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich professionelles Torwarttraining.

torwart.de: Du hattest eine Zeit, wo sehr an dir gezweifelt hast. Wie war diese Zeit für dich?

Luis Zwick: Natürlich hatte ich in der Anfangszeit extremes Heimweh. Ich vermisste meine Geschwister, meine Eltern und meine Freunde. Ich beherrschte die Sprache nicht richtig und lebte mit 18 anderen Jugendlichen im vereinseigenen Internat. Ich fühlte mich in dieser Zeit einsam und verlassen. Ich wusste aber auch, dass ich bei Dundee United eine riesige Chance bekommen habe.

torwart.de: Wie wichtig war deine Familie für dich?

Luis Zwick: Meine Familie war das Wichtigste für mich. Wir haben täglich geskypt. Sie haben mich mental unterstützt und haben mir die finanzielle Möglichkeit gegeben, dieses erste Jahr in Schottland leben zu können.

torwart.de: Es hat fast ein Jahr gedauert, bis du Nummer eins warst. Wie kam es dazu?

Luis Zwick: Als ich kam, war ich fünfter Torwart. Vor mir waren unter anderem der schottische U20 und der polnische U21 Nationaltorhüter. Ich habe alles dafür getan, in der Profimannschaft spielen zu können. Ich wollte dieses Ziel unbedingt erreichen. Dafür trainierte ich mehr als alle Anderen und ernähre mich nach einem in Berlin von meinem Personaltrainer Philipp Bahn ausgearbeiteten Ernährungsplan.
Dieses erste Jahr verlief nach den anfänglichen Schwierigkeiten wie in einem Traum. Ich konnte in den Spielen der U20 alle überzeugen und wurde nach einigen Monaten in den Profikader berufen. Im Januar haben mir die Trainer gesagt, dass sie mit mir für die neue Saison planen. Im Juli habe ich dann meinen ersten Profivertrag unterschrieben. In der Vorbereitung auf die Saison 2015/2016 überzeugte ich in den Vorbereitungsspielen bei den Queenspark Rangers, bei AZ Alkmaar und dem Premierligisten FC Watford total. Ich wurde von den Trainern zur Nummer eins ernannt. Am 03. August 2015 gab ich gegen den FC Aberdeen mein Debüt.

Infos zu Luis Zwick:
  • Nationalität: deutsch
  • Geburtstag: 24. Mai 1994
  • Geburtsort:in Berlin
  • Verein:Dundee
  • Position: Torwart
  • Liga: Schottland
  • Größe (cm): 194
  • Bisherige Vereine als Spieler: Dundee United, Hertha Zehlendorf

torwart.de: Wie war das Gefühl vor 50.000 Zuschauern zu spielen?

Luis Zwick: Im Celtic Park spielte ich im Oktober 2015 vor ca. 50.000 Zuschauern. Das war ein unbeschreibliches Erlebnis. Ich konnte mir nie vorstellen, wie es ist, vor so vielen Leuten zu spielen. Es war wirklich unglaublich. Und am meisten hat mich gefreut, dass meine ganze Familie und so viele Freunde aus Berlin mit dabei waren.

torwart.de: Wie ist dein aktueller Status im Team?

Luis Zwick: Der Saisonstart letztes Jahr verlief aus verschiedenen nicht so gut für das Team. Wir hatten sechs verletzt Stammspieler. Zumindest konnte ich aber persönlich überzeugen und wurde viermal zum „Man Of The Match“ und zum Spieler des Monats gekürt. Nachdem Jacky McNamara und Craig Hinchcliff entlassen worden sind, setzen die neuen Trainer auf Erfahrung und verpflichteten den Japanischen Nationaltorhüter Eiji Kawashima.
Ich bin momentan die Nummer zwei. Ich weiß aber auch, dass ich mit meiner Einstellung, mit meinem Ehrgeiz und mit meiner Art mit der Mannschaft zu trainieren, wieder die Nummer eins werde.

torwart.de: Kannst du beschreiben, wie in Schottland die Bedingungen sind?

Luis Zwick: Wir trainieren täglich äußerst professionell. Ich glaube, dass sich das Torwarttraining in Schottland nicht groß von dem Training in Deutschland unterscheidet. Das Torwartspiel in Schottland ist aber wesentlich härter, weil Torhüter im Fünfmeterraum kaum geschützt sind. Jacky McNamara und Craig Hinchcliff haben mir das Vertrauen gegeben. Deshalb bin ich da, wo ich jetzt bin. Trainiert werde ich zurzeit von Stewart Garden.

torwart.de: Was unterscheidet denn die schottischen Keeper zu den Deutschen?

Luis Zwick: Die meisten schottischen Torhüter sind im Vergleich zu deutschen Torhütern fußballerisch nicht so gut ausgebildet.

torwart.de: Wie würdest du dich selbst beschreiben als Torwart?

Luis Zwick: Ich denke, dass ich ein sehr moderner Torhüter bin. Für mich ist es äußerst hilfreich gewesen, bis zum 15. Lebensjahr im Mittelfeld zu spielen.

torwart.de: Deine ersten Jahre hattest du in Berlin gespielt.

Luis Zwick: Mein erster Torwarttrainer war Sven Weigang. Bei Ihm habe ich die Grundtechniken gelernt. Bei Hertha 03 wurde ich von Serkan Mese auf sehr hohem Niveau trainiert. Er hat mir trotz meines Alters das Vertrauen geschenkt in der 1. Mannschaft zu spielen. Er war immer überzeugt, dass ich den Sprung in den Profifußball schaffen kann. Beiden bin ich für Ihre Arbeit sehr dankbar. Am meisten habe ich aber Craig Hinchcliff zu verdanken. Er hat mir vertraut und mich mit 21 Jahren zur Nummer eins bei Dundee United gemacht.

torwart.de: Wer ist denn dein Vorbild?

Luis Zwick: Ja. Manuel Neuer. Ich werde auch in Schottland „Fucking Leftfeet Neuer“ genannt.

torwart.de: Träumst du noch von der Bundesliga?

Luis Zwick: Mein bisheriger Weg zeigt, dass alles möglich ist. Und Sie können mir glauben, ich werde alles dafür tun, in der Bundesliga spielen zu können.

torwart.de: Danke dir!

Luis Zwick: Gerne und bis bald!


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