Halbzeit beim Goldenen Handschuh: Fährmann liegt vorne

Ganz Fußballdeutschland spricht aktuell über Welttorhüter Manuel Neuer. Doch beim „Goldenen Handschuh“ zur Halbzeit liegt ein anderer Keeper vorne: Ralf Fährmann von Schalke 04 liegt mit 62 Punkten deutlich vor Roman Bürki (Freiburg) mit 43 Punkten und Yann Sommer (Gladbach), einem weiteren Schweizer, mit 42 Punkten auf Rang drei. Eine Analyse.

Ralf Fährmann hat sich endgültig als Spitzenkeeper in der Bundesliga etabliert und stellt zu Recht Forderungen auf einen Platz bzw. eine Einladung in das Nationalteam. Der Keeper lag nicht nur auf Platz eins was das Gesamtergebnis betraf, sondern hatte auch die meisten Nominierungen (acht Stück).

Überraschend beim Gesamtergebnis ist, dass von den ersten vier Torhütern nur einer aus Deutschland kommt. Die Nummer drei, Yann Sommer (Gladbach), hatte dabei mit drei Spieltagsiegen die meisten aller Torhüter in der Hinrunde. Mit spektakulären Paraden spielte sich der schweizer Keeper in das Bewusstsein der Liga. „Oldie“ und Tscheche Jaroslav Drobny (Hamburger SV) schaffte es mit seiner Abgeklärtheit auf Rang vier. Erst danach kam mit Loris Karius (Mainz 05) wieder ein Deutscher. Sechs Mal wurde der Torwart nominiert, ebenso häufig wie Bernd Leno (Leverkusen) auf Platz sechs Ron-Robert Zieler (Hannover 96), der auf Platz sieben landete.

Positiv heraus zu stellen ist sicherlich der 9. Platz von Felix Wiedewald (Eintracht Frankfurt). Der Torwart schaffte es erst nach der Verletzung der Nummer eins, Kevin Trapp, in das Team der Eintracht und kam am Ende auf fünf Nominierungen und einen Spieltagsieg. Damit hat er gezeigt, dass er sicherlich mehr kann als nur eine Nummer zwei zu sein.

Welttorhüter Manuel Neuer (Bayern München) dagegen schaffte es nur auf Platz zehn. Dies hatte weniger mit seinen Leistungen zu tun gehabt, sondern vielmehr, dass es in Vorrunde einige Spiele gab, wo der Keeper absolut nichts zu tun hatte und die Abwehr keine Aktion zuließ. Zwar konnte er zumindest in einigen, wenigen Spielen einen Weltklassereflex zeigen, doch im Vergleich zu den vor ihm platzieren Torhütern reichte das oftmals nicht nach ganz oben, da diese Torhüter über das komplette Spiel hinweg beschäftigt waren. Immerhin einen Spieltagsieg und einen zweiten Platz konnte sich Neuer sichern.

Dahinter landete der 3.! schweizer Keeper in der Liga unter den Top 11, Diego Benaglio (VfL Wolfsburg). Mit 22 Punkten hat er sicherlich noch Luft nach oben, dennoch komplettiert er das gute Ergebnis der Schweizer.

Nationalkeeper Roman Weidenfeller (Dortmund) schaffte es dagegen nur auf Rang elf. Zwar gelang ihm auch einmal ein Spieltagsieg, doch am Ende aber hatte der Keeper mit den Widrigkeiten seines Vereins im Abstiegskampfes zu tun und landete auf der Bank. Der Platz spiegelt sich die aktuelle Verfassung des Torwarts wieder.