Es gab Zeiten, da wurde Torwart Markus Miller mit Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn verglichen. Dann stand er vor allem wegen seinem Burn-Out im Blickpunkt. Nun hat er an diesem Wochenende leise dem Profigeschäft „Good Bye“ gesagt.

Die Schlagzeilen um Markus Miller waren vor einigen Jahren mit vielen Superlativen bestückt: „Markus Miller - einer wie Oliver Kahn“ titelte die „Rheinländische Post“. Dem schloss sich die FAZ ebenfalls an: „Auf den Spuren des Titanen“ SPOX schrieb 2007: „Miller avancierte zu einem der besten Vertreter, den man in der Bundesliga zwischen den Pfosten finden konnte.“

Millers Karriere hätte gegensätzlicher nicht laufen können. Folgte anfangs der kometenhafter Aufstieg und wurde Miller von einigen sogar schon in das Nationaltor gefordert, verlief der zweite Teil seiner Karriere undankbar: Nach dem Abstieg des KSC folgte erst die Ausbootung durch das Management und Miller fand auf die Schnelle keinen passenden Verein, danach erfolgte die Begnadigung nach einigen Spieltagen in der Saison 2008/09. Trotz Nummer eins Statuses konnte Miller an nicht mehr ganz an seine Leistungen anknüpfen. Die Lockerheit, aber auch Aggressivität auf dem Platz fehlte. Dennoch gelang ihm dann noch einmal der Sprung in die Bundesliga zu Hannover 96. Mehr als ein Planspieler im Kader war er dabei aber nie. In die Medien gelangte er danach noch einmal durch sein öffentliches Bekenntnis seines Burn-Outs. Es folge eine Auszeit beim nach von Robert-Enkes-Tod gebeutelten Vereins und ein spätes Comeback. Doch auch danach konnte Miller sich nicht mehr ganz nach vorne beißen. Es folgten einige Verletzungen, von denen Miller sich nicht mehr erholte und er nun am letzten Spieltag in Hannover verabschiedet wurde. Der Keeper wollte und konnte am Ende nicht mehr.

Was von Miller bleibt ist eine durchwachsense Karriere: Einem kometenhaften Start folgten diverse Probleme auf und neben dem Platz, die den ganz großen Durchbruch verhindert hatten. Vom Potential her hätte Miller sicherlich auch dauerhaft in einem Bundesligator hätte stehen können. Torwart.de bedankt sich auch persönlich bei ihm für eine immer professionelle Zusammenarbeit. Bei all unseren Interviews und Gesprächen war er äußerst freundlich, nahm sich Zeit und war einer der wenigen Fußballer, die sich nicht hinter Standantworten versteckten. Ein ausführliches Portrait von Markus Miller wird es in der nächsten TORWART geben!