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J. Zimmermann: „Dankbar wieder Fußball spielen zu dürfen“

von T. Schlitzke

Heidenheims Fußballtorwart Jan Zimmermann hatte großes Glück im Unglück. Durch einen Zufall wurde ein Tumor 2014 entdeckt. Dieser konnte erfolgreich entfernt werden und nun steht der Keeper wieder auf dem Fußballplatz. Mit torwart.de sprach er über seine Erfahrungen.

torwart.de: Jan, wie geht es dir heute?

Jan Zimmermann: Mir geht es blendend. Ich stehe morgens gesund und glücklich auf und darf jeden Tag Fußball spielen.

torwart.de: Wie schwierig war für dich die Zeit während der Behandlung?

Zimmermann: Diese Diagnose stellt erstmal alles in den Hintergrund. Von daher war es nach der Operation keine schwierige Zeit, da ich einfach glücklich war gesund zu sein und meine Familie um mich zu haben. Ich war begeistert als ich den Alltag wieder selbstständig bewältigen konnte. Als ich dann wieder Sport treiben durfte und konnte, war mir das Grinsen ins Gesicht gemeißelt.

torwart.de: Hast du den Fußball sehr vermisst und wie war der Kontakt zu deinen Kollegen?

Zimmermann: Erstmal war Fußball überhaupt nicht präsent, da es um die essentiellen Dinge wie Gesundheit ging. Und da ich erstaunlich schnell wieder trainieren konnte, gab es in dieser Hinsicht auch kein Vermissen. Natürlich konnte ich mein erstes Spiel dann kaum erwarten, aber alles in Vorfreude und mit dem Wissen dass es nicht selbstverständlich ist, dass es so schnell bzw überhaupt wieder ging. Mit dem Kollegen war ich im ständigen Kontakt und muss betonen wie groß ihr Anteilnahme und Unterstützung war.

torwart.de: Hast du deine Einstellung zum Leben verändert und reflektierst heute das Leben anders?

Zimmermann: Grundsätzlich war ich vorher schon sehr positiv, aber nach dieser Geschichte bin ich noch demütiger und dankbarer. Ich stehe jeden Morgen mit dem Bewusstsein auf, dass ich mich glücklich schätzen kann gesund zu sein. Natürlich genieße ich jetzt auch jede Minute beim Fußball noch intensiver und bewusster.

torwart.de: Die Krankheit wurde nur durch Zufall entdeckt. Wie war deine Reaktion unmittelbar danach?

Zimmermann: Ich war überfordert. Man kann diese Diagnose nicht realisieren, da man keinen Indikator hat. Bei einer Wunde blutet man etc, aber ich hatte keine Anzeichen für einen Tumor. Von daher war es sehr schwierig zu begreifen.

torwart.de: Die Saison begann glänzend für dich. War das für dich überraschend oder warst du von dir überzeugt?

Zimmermann: Grundsätzlich sollte jeder Sportler von sich überzeugt sein, denn Selbstvertrauen ist unser größtes Gut. Aber es sind meine ersten 2. Ligaspiele gewesen und von daher wusste ich nicht genau wie es laufen wird. Ich denke, dass sich die harte Arbeit der letzten Jahre und der Vorbereitung ausgezahlt haben. Außerdem habe ich ja noch zehn Jungs auf dem Feld die mich unterstützen.

torwart.de: Wie verlief deine Rehazeit und hast du dich das Comeback vorbereitet?

Zimmermann: Es war ein konsequentes peu a peu. Ich habe die Belastungen Schritt für Schritt gesteigert. Das heißt von zehn Minuten Spazierengehen über leichtes Joggen bis zum Teamtraining. In enger Zusammenarbeit haben mein Torwarttrainer Bernd Weng und ich die Belastungen gesteigert und besprochen wie der nächste Schritt aussieht. Ich muss ihm da ein großes Kompliment machen, er hat mich wirklich perfekt auf mein erstes Spiel vorbereitet.

torwart.de: An welchen torwartspezifischen Bereichen hast du nun besonders gearbeitet?

Zimmermann: Erstmal ging es natürlich um Athletik. Ich musste mehr als einmal meinen schweinehund überwinden. Außerdem hatte Bernd einige Punkte erarbeitet, die wir während der Rehazeit gezielt trainieren konnten, da wir ja keine Rücksicht auf Spiele nehmen mussten. Zum Beispiel wurde das "Angreifen" des Balles, sowie Fangtechnik und der Körperschwerpunkt trainiert.

torwart.de: Du hast den Weg/Umweg über die RL gesucht, was nicht selbstverständlich ist. Wie wichtig ist Spielpraxis, auch gerade in unteren Liga?

Zimmermann: Jede Spielminute bringt einen weiter und jede Liga hat seine eigenen Anforderungen. Sei es nur, dass gerade in unteren Ligen die Plätze meistens schlechter und der Rasen höher ist. Außerdem kann man im Training einige Spielsituationen nicht simulieren, von daher braucht man die Spiele.

torwart.de: Mit welchen Ambitionen bist du nach Heidenheim gekommen?

Zimmermann: Ganz klar mich als Nummer 1 zu etablieren und die Ziele des Vereins zu erreichen. Außerdem bringt einen ein neues Umfeld sowie ein neuer Torwarttrainer mit anderen Ansätzen auch persönlich weiter.

torwart.de: Welche weiteren Ziele setzt du dir?

Zimmermann: Jeden Tag das Bestmögliche aus mir herauszuholen. Wie erwähnt, durfte ich in den letzten Jahren aus der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga aufsteigen. Ich habe mir jetzt bewiesen, dass ich in der 2. Bundesliga meine Leistung bringen kann und nun gilt es die gezeigten Leistungen zu bestätigen.Über allem steht natürlich das Ziel mich jeden Tag ein Stückchen zu verbessern.

torwart.de: Danke für das Gespräch und alles Gute!

Zimmermann: Sehr gerne!


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