Die ersten drei Bundesligaspiele sind für Koen Casteels vorüber. Dabei stellt sich die Frage: War es ein gelungener Einstieg von Wiese-Vertreter Casteels? Wir haben genauer hin geschaut.

Die Ergebnisse lesen sich klasse, vor allem aus Torhütersicht: Hoffenheim gegen Hannover 96 3:1 (1:1), gegen den VfB Stuttgart 3:0 (1:0) und gegen den FC Augsburg 0:0 (0:0). Hoffenheim, vor einer Woche noch als Schießbude der Liga verspottet, steht auf einmal solide in der Defensive. Nur ein Gegentor lässt vermuten, dass sich auch im Tor etwas getan hat. Steht Hoffenheim damit vor einer dauernden Wachablösung im Tor?

Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Nicht nur, weil Trainer Markus Babbel momentan dazu nichts sagen möchte. Sondern vor allem auch weil Casteels in den letzten drei Spielen nur selten gefordert wurde. Richtig auszeichnen konnte er sich nur selten. Großchancen hat er keine vereitelt. Er profitierte von der starken Defensive vor ihm, die nun endlich früh störte und so wenig Chancen zuließ. So muss man sich die Leistung des Keepers im Detail anschauen. Und da kommen erste Zweifel auf.

Vor allem bei Flanken und Eckbällen merkte man, dass Casteels unsicher wirkte. Auch im Stellungsspiel stand er nicht immer ganz optimal. Von einer grenzenlosen Souveränität zu sprechen wäre also zu viel der Sache. Aber: Der psychologische Effekt des Torwartwechsels darf hier nicht unterschätzt werden. Wiese sollte mit starken Leistungen und Kapitänsbinde das Team führen. Mit beidem war er überfordert. Dafür hat das Team nun einen druckfreien, jungen Torwart im Tor.

Dennoch: Die torwart.de-Prognose ist: Ist Wiese wieder fit, wird er auch spielen. Zu sehr hat Trainer Babbel sein eigenes Schicksal mit dem von Wiese verknüpft.