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Bundesliga - "Kompakt" bei torwart.de (15.12.08)

Michael Rensing: Die Analyse

aus München berichtet Tobias Schlitzke


München – „Amateurhaft! Franz in Form, Rensing nicht“ – das war die Überschrift der Münchner Abendzeitung über die Leistung von Michael Rensing in der Vorrunde. Einige Tage zuvor lobte das Münchner Boulevard Blatt den Bayern Keeper, nach dessen guter Leistung in Lyon, in den Himmel. Unser Redakteur Tobias Schlitzke hat versucht, die Vorrunde Rensings sachlich zu analysieren. Nach 17 Spieltagen muss sich der Keeper nun einem ersten Fazit stellen.

„Doch zuerst einmal die Fakten zu Rensing: Der Bayern Keeper hat in seiner ersten Saison als Nummer eins beim Rekordmeister ganze 24 Gegentreffer kassiert. Damit liegt er nur im Bundesliga Mittelfeld. Den Topwert hat Manuel Neuer von Schalke 04. Der Keeper aus Gelsenkirchen hat nur 16 Gegentreffer bekommen. Ganz hinten ist Borussia Mönchengladbach mit 35 Gegentoren und einem Wechselduo, das aus Gospodarek und Heimeroth bestand. Zum Vergleich: In der Vorrunde 2007/08 bekam „Titan“ Oliver Kahn nur acht Gegentreffer. Am Ende der Saison waren es dann nur 21. Drei weniger als Rensing jetzt schon auf dem Buckel hat. Doch können Gegentore nicht immer der Nummer eins angelastet werden. Besonders bei den Münchnern ist die Abwehr um Daniel van Buyten, Lucio, Oddo und Philipp Lahm immer noch eine Schwachstelle. So muss der Blick gezielter auf Rensings Leistungen gehen. Der Kickernotendurchschnitt liegt bei 3,44. Das ist Platz 16 in der Liga. Nur der Kölner Keeper Faryd Mondragon (3,47) und Bochums Fernandes (3,50) sind schlechter platziert. Ganz vorne sind Dennis Eilhoff (2,85), René Adler (2,89) und Manuel Neuer (2,91). Wäre dieses Ranking der Maßstab, hätte Rensing sicherlich nichts beim deutschen Rekordmeister verloren. International schaut das aber wieder ein wenig positiver aus. Das Spiel gegen Lyon ist vielen noch in Erinnerung, wo Rensing den Bayern-Sieg rettete. Der Notendurchschnitt schaut in der Champions-League auch deutlich besser aus: Bei sechs Spielen hat er einen Schnitt von 2,67. Doch noch einmal zurück zum Bundesligaalltag. Auch beim Goldenen Handschuh liegt Rensing eher zurück. Nur auf Platz 9 mit 21 Punkten liegt er deutlich hinter dem Führungstrio

(Mehr zum Goldenen Handschuh gibt es unter: www.torwart.de/Goldener-Handschuh-2008-09.3135.0.html).

„Die Schwankungen von Rensings Leistungen führen vor allem auf die unterschiedlichen Fähigkeiten des Torwarts zurück. Die Strafraumbeherrschung lässt noch sehr zu wünschen übrig. Besonders bei hohen Bällen, die von außen in den Strafraum geschlagen werden, wirkt er unsicher und segelt manchmal am Ball vorbei. Auch Oliver Kahn war nicht immer ein Meister bei hohen Bällen, doch konnte der „Titan“ diese Unsicherheit über seine Entschlossenheit wegmachen. Gegnerische Stürmer fürchteten sich immer, sobald Kahn aus dem Kasten kam. Auf der Linie sind sich Kahn und Rensing dann doch wieder sehr ähnlich. Beide verfügen über unglaubliche Reflexe. Das unterstreicht auch „Kaiser“ Franz Beckenbauer: „Seine Schwächen bei hohen Bällen sind bekannt. Das 2:2 in Stuttgart geht auf seine Kappe.“

„Die Bayern Führung ist aber gespalten. In der DSF-Doppelpass Sendung legte Beckenbauer noch einmal nach: „Wenn er rausgeht, muss er den Ball haben. So war das mangelhaft, amateurhaft! Um die Champions League zu gewinnen, brauchst du einen Spitzentorhüter.“ Das es andere besser können, unterstreicht Beckenbauer: „Der Iker Casillas zum Beispiel von Real hat sich die Bälle als junger Torhüter beinahe selbst reingeworfen, jetzt ist er Weltklasse. Das kann Rensing noch werden.“ Bayern Coach Jürgen Klinsmann steht hinter Rensing. „Klinsi“ hielt sich mit Kritik am jungen Keeper über die ganze Saison hinweg zurück. Ulli Hoeness gilt ja ohnehin als großer Rensing Fan und hatte schon vor Jahren gefordert, dass Rensing nach Jens Lehmann die neue Nummer eins in der Nationalmannschaft werden sollte. Ansonsten verfügen die Bayern nicht über die notwendigen Alternativen, um Rensing aus den eigenen Reihen Druck zu machen. Thomas Kraft, Nachwuchskeeper der U23, steht vor dem Absprung. Schon im November meinte der Torwart zu torwart.de: „Im Winter werde ich mir Gedanken machen, wo ich im Sommer spielen werde.“ Von Hans-Jörg Butt dürfte ebenfalls wenig Druck auf Rensing ausgehen. Der Keeper hat seine beste Zeit hinter sich und gilt allemal als Trainingspartner und Mann für den Notfall.

„In der Community war die Meinung über den Bayern Keeper im Oktober noch geteilt. 35 Prozent sahen Rensing damals als klare und geeignete Nummer eins beim Rekordmeister. Weitere 35 Prozent meinten „später mal“ und 30 Prozent sprachen ihm die Tauglichkeit ab.

„Egal ob die Bayern in der Zukunft weiterhin auf Rensing setzen oder nicht. Für die Zukunft sollten sie auf jeden Fall auch weiterhin ein Auge auf dem Transfermarkt haben. Ein zweiter, starker Torwart kann Rensing nur nützen – und den Bayern ohnehin.

 


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