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"Hautnah" bei torwart.de

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Lukas Kruse (SC Paderborn) steht zur Halbzeit des "TORWART"-Awards überraschend an der Spitze. Genauso überraschend wie auch sein Team Paderborn oben dabei ist. Gegenüber torwart.de spricht der Keeper über das Erfolgsgeheimnis in Paderborn und wie er über die Stationen Borussia Dortmund und FC Augsburg zu einem der besten Torhüter der 2. Bundesliga geworden ist.

torwart.de: Bester Keeper der Vorrunde, mit dem Team vorne dabei. Wie ist deine Reaktion dazu?

Lukas Kruse: Das war nicht zu erwarten. Ich freue mich sehr, dass ich vorne mit dabei bin.

torwart.de: Was ist dabei dein Erfolgsgeheimnis?

Kruse: Das Zusammenspiel zwischen dem Team und meiner Leistung. Wenn man unten drin ist, läuft es generell auch schlechter bei einem persönlich. So wie es aktuell mit der gesamten Mannschaft läuft, hilft es natürlich auch meiner Leistung.

torwart.de: Du hast dich vor allem durch Konstanz ausgezeichnet.

Kruse: Das hat mich nun nicht so überrascht. Natürlich war ein kleines Fragezeichen dahinter, weil ich die Spielpraxis im letzten Jahr nicht hatte. Aber ich hatte sofort das Vertrauen vom Trainer und das hat mir dann auch geholfen.

torwart.de: Wie wichtig ist der Faktor Spielpraxis für dich als Torwart?

Kruse: Es ist einfach so, dass Training und Spiel etwas komplett anderes sind. Aber ab dem 3. bzw. 4 Spiel fühlt man die Sicherheit. Vorbereitungsspiele sind natürlich was anderes als der Alltag in der 2. Liga. Im Training werden aber immer dafür die Grundlagen gelegt.

torwart.de: Kommen wir auf deine Karriere. Warum bist du damals von Paderborn nach Dortmund gegangen?

Kruse: Ich wollte damals etwas anderes machen. Paderborn wollte mich zwar behalten als Nummer eins für die 3. Bundesliga. Aber für mich war es der beste Zeitpunkt, einen Schritt in eine andere Richtung zu machen. Ich hatte damals einige Optionen, jedoch faszinierte mich Borussia Dortmund und das Umfeld dort.

torwart.de: Wie waren deine ersten Eindrücke dort?

Kruse: Dortmund war eine andere Hausnummer. Ich bin mit viel Respekt nach Dortmund gekommen und musste auch erst mal rein finden. Es hat aber schnell gut geklappt. Ich hatte dann direkt viel positives Feedback - auch von Jürgen Klopp - bekommen.

torwart.de: Wieso war es so schnell wieder vorbei?

Kruse: Dass es nach einem halben Jahr vorbei war, lag hauptsächlich an Augsburg. Dort hatte ich mir durchaus etwas versprochen. In Dortmund kam ich als Nummer drei nicht unbedingt weiter.

torwart.de: Wie konntest du dich dennoch in Dortmund entwickeln?

Kruse: Vor allem im menschlichen Bereich habe ich mich weiter entwickelt. Im Torwartbereich konnte ich ebenfalls neue Sachen und Methoden aufnehmen. Einen großen Sprung habe ich aber nicht gemacht.

torwart.de: Wie wichtig war das Training mit den Profis?

Kruse: Das half mir durchaus. Es war schon ein anderes Niveau, vor allem bei den Torschüssen.

torwart.de: Wie hast du deinen damaligen Torwarttrainer Teddy de Beer erlebt?

Kruse: Teddy ist ein toller Trainer. Er steht zu 100 Prozent hinter dir. Du könntest ihn nachts anrufen und er würde mit dir auf den Platz gehen und trainieren. Er ist im positiven Sinne absolut verrückt.

torwart.de: Wieso klappte es in Augsburg dann nicht mit der erhofften Spielpraxis?

Kruse: In Augsburg lief es nicht so, wie es vielleicht hätte sein können. Holger Fach, der mich mich nach Augsburg holte, wurde entlassen. Dann wurde Simon Jentzsch geholt und das war natürlich nicht planbar. Denn eigentlich sollte ich mich mit Sven Neuhaus um die Eins streiten. Aber im Fußballgeschäft kann man das nie wissen. Dennoch blicke ich nicht negativ nach Augsburg zurück.

torwart.de: Auch hier war die Zeit relativ kurz.

Kruse: Ja, ich hatte ein Angebot von Augsburg, um ein Jahr zu verlängern, aber ich wollte wieder spielen. Der Kontakt nach Paderborn bestand bei mir immer, auch nach meinem Abgang. In Paderborn erwartete ich mir dann mehr Einsätze.

torwart.de: Jedoch wurde es nichts mit der Spielpraxis.

Kruse: Mein damaliger Trainer meinte, es war sehr knapp in der Entscheidung. Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Aber Daniel Masuch hatte den Vorteil, dass die Mannschaft im Vorjahr 5. wurde und Daniel Masuch eine sehr gute Saison spiele. Vielleicht hatte ich das unterschätzt. Vorher hieß es, es sei ein offener Zweikampf, aber am Ende ist es die Entscheidung des Trainers.

torwart.de: Hattest du die Entscheidung im ersten Jahr dann bereut?

Kruse: Es gab Phasen als ich dachte, dass Paderborn die falsche Entscheidung war. In Paderborn saß ich auf der Bank, in Augsburg wäre ich in der 1.Bundesliga gewesen. Aber am Ende ist es mein Job und ich habe nicht aufgegeben.

torwart.de: Konntest du dann erwarten, dass du im zweiten Jahr spielen wirst und Daniel Masuch den Verein verlassen wird?

Kruse: Nein, das war alles offen im Sommer. Aber mit Roger Schmidt kam ein neuer Trainer, sodass die Karten neu gemischt wurden. Am Ende lief es dann auch gut für mich.

torwart.de: Kannst du den aktuellen Erfolg auch etwas genießen?

Kruse: Klar, in einer Umfrage des "kickers" hatten die meisten auf uns als Absteiger gesetzt. So ist das natürlich umso schöner. Aber wir ruhen uns auf dem Erfolg nicht aus.

torwart.de: Dennoch hört man bei euch noch kaum Stimmen, die den Aufstieg fordern.

Kruse: Unsere Devise ist es, dass wir von Spiel zu Spiel schauen. Damit sind wir ganz gut gefahren. Das mit dem Abstieg hat sich nun ja nahezu erledigt und mit der Zeit werden wir uns weitere Ziele setzen.

torwart.de: Wie hast du dich in der trainingsfreien Zeit denn fit gehalten?

Kruse: Wir haben individuelle Trainingspläne bekommen und ich habe auch etwas Lauf- und Fitnesstraining gemacht.

torwart.de: Sind auch Hallenturniere geplant?

Kruse: Nein, ich würde zwar spielen, aber so wie es ausschaut, werden wir keine absolvieren.

torwart.de: Abschließend noch: In der 2.Liga gibt es weniger den Jugendtrend wie in der ersten Liga. Worin siehst du die Ursachen?

Kruse: Es zählt ja am Ende nur die Leistung. Gabor Kiraly macht es ja zum Beispiel gut vor, wie du auch im hohen Alter noch modern und erfolgreich spielen kannst.

torwart.de: Danke für das Gespräch.

Kruse: Bitte sehr.


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