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Home > Magazin > Torwarttraining > Raumverteidigung mit Händen und Füßen

„Torhüter verteidigen ihr Territorium mit Händen und Füßen" das Thema Raumverteidigung beschäftigt alle Torhüter und Torhütertrainer

Von Sebastian Mundruc und Franz Gruber

Einleitung

Der moderne Torhüter muss sich den Anforderungen des Fußballs stellen und sich den Spielgegebenheiten anpassen und Situationen sowohl mit den Händen als auch mit den Füssen lösen.

Analyse der mit dem Fuß spielenden Aktionen bei der UEFA EURO 2016:

Durchschnittlich wurden 60 % der Bälle mit dem Fuß gespielt, eine Ausnahme war Manuel Neuer, der es auf 82 % brachte. Auffällig war, das in den Gruppenspielen vermehrtes Risiko beim Rausspielen genommen wurde und ab der KO-Phase durchaus mehr Bälle weit geschlagen wurden.

Abhängig sind diese Situationen von der Mannschaftstaktik und der Spieltaktik des Torhüters, der entscheiden muss, wie er sein Spiel anlegt und wo und wie er sich positioniert gegen die unterschiedlichsten Spielanlagen der Gegner und Situationen in einem Fußballspiel.

Wie ist die Fähigkeit und Fertigkeit des Torhüters, sich auf ein Spiel bzw. eine Spielsituation einzustellen und die jeweiligen Aktionen einzuschätzen und sie zu lösen. In der Phase der Torannäherung gehört es zu den primären Zielen des Torhüters, die eigene Mannschaft zu organisieren. Hier wählt der Torhüter eine klare Kommunikationsstrategie im Sinne von zielgerichteten und prägnanten Handlungsanweisungen. Das Coaching des Torhüters dient nicht der Beschreibung von Gegebenheiten („Gegner im Rücken“, „Stürmer läuft ein“), es ist ein Muss für den Torhüter, den Spieler so zu coachen, dass Anweisungen aus dem Coaching-Repertoire sofort umgesetzt werden können und nicht erst gefiltert werden müssen („Stürmer in Mannbindung“, „Rückraum stehen“…).

Natürlich spielt wie bei allen Sportarten die psychische und physische Komponente eine wichtige Rolle, um die richtige Lösung zum richtigen Zeitpunkt anzuwenden. Also ist es mitunter sehr vom Mut und Selbstbewusstsein des Torhüters abhängig.

Wie sollen Torhüter auf diese vermehrten indirekten Gefahren reagieren?

Sollen Torhüter ihr Spiel offensiver anlegen, sollen Sie mehr Risiko nehmen, mit dem Aspekt vielleicht einmal ein vermeidbares Tor zu erhalten?

Es ist die Aufgabe von uns Torhütertrainern, Ansätze und Lösungen zu finden, um Strategien für die Torhüter zu erarbeiten um die Torgefahr bei Flanken, Steilpasssituationen, gefährlichen Pässen auf den Pfosten und in den Rücken der Abwehr zu entschärfen.

Der moderne Torhüter benötigt für diese Art von Spiel die folgenden Eigenschaften:

  • Ein sehr gutes Stellungsspiel und die Fähigkeit Situationen antizipieren zu können.
  • Ein blitzschnelles Erkennen und Handeln in Extremsituationen, um den Bereich hinter der Abwehr zu verteidigen.

Infos zum Autor:

Name: Sebastian Mundruc

Geburtstag: 07.10.1990

Tätigkeiten:

  • Seit 2013 Torwartkoordinator U23-U12 + aktiver Torwarttrainer U23–U17 Eintracht Braunschweig
  • 2013-2014 pädagogischer Leiter im NLZ Eintracht Braunschweig
  • Referent beim Bund Deutsch Fußball-Lehrer

Ausbildung:

  • DFB B-Lizenz
  • DFB Torwarttrainerzertifikat Leistungsfußball
  • WFV Torspielertrainerlizenz
  • Brain-Kinetik Trainerzertifikat

Eine Analyse von Packie Bonner nach der Euro 2016 ergab, dass eine der größten Veränderungen der beträchtliche Anstieg der durch Flanken vor das Tor zu herausgespielten Torgelegenheiten führte. 32 Prozent der Tore fielen aus Flanken. Nimmt man die von der Torauslinie zurückgespielten Vorlagen dazu sind es sogar 35 Prozent.

Befindet sich der Ball nun im torgefährlichen Raum, so richtet der Torhüter seine Stellung und Position immer in direkter Abhängigkeit zum ballführenden Spieler aus. Um den Torwart hierbei möglichst konkret zu coachen, geben wir Zonen vor. Sind Bälle vor dem Strafraum mit dem Fuß zu klären, oder sind Bälle nur unkonventionell im oder am Strafraum zu klären. Sind abgefangene Bälle sofort wieder ins Spiel zu bringen, um einen Konterangriff einzuleiten oder Ruhe ins Spiel zu bringen, und Tempo rauszunehmen. Wichtig bei hohen Bällen ist die richtige Position und Einschätzung des Balles und der anschließend richtigen Anwendung von Fang- und Abwehrtechniken (fausten rechts, links oder mit beiden Fäusten bzw. das Antippen und das Weiterleiten des Balles) unter Beachtung des korrekten Anlaufverhaltens und unter Verwendung des richtigen Absprungbeines.

Trainingseinblicke- u. Ausführungen:

"Der 5-Meter-Raum gehört allein dir“, so oder so ähnlich wollen Trainer den Torhüter vor einem Spiel vorbereiten und coachen. Entscheidend für eine erfolgreiche Verteidigung des Raumes seitens des Torhüters ist längst nicht mehr nur der Bereich, wohin der Ball gespielt wird. Vielmehr spielen Faktoren, wie die Positionierung des Torhüters in Bezug auf den Ort des Balles, die Flankenart und die Konstellation der eigenen Mannschaft im torgefährlichen Raum eine entscheidende Rolle. Der Torhüter ist in einer permanenten Ballerwartungshaltung, er überprüft und richtet sich permanent neu aus in seinem Stellungsspiel. Die Flanken können dabei in ihrer Art deutlich variieren. Wir unterscheiden im Grunde zwischen der technischen Umsetzung und der taktischen Handlung (Zweck der Flanke).

Infos zum Autor:

Name: Franz Gruber

Geburtstag: 31.07.1967

Tätigkeiten:

  • Spieler beim FC Altmünster, SV Gmunden, First Vienna Football Club, Admira Wacker, FK Austria Wien
  • seit 1999 beim FK Austria Wien als Torhütertrainer
  • seit 2003 Torhütertrainer der Ersten Mannschaft des FK Austria Wien und Koordinator der Nachwuchstorhüter

Ausbildung:

  • UEFA B-Lizenz
  • UEFA A Pro Lizenz für Torhütertrainer

Unter technischem Gesichtspunkt verstehen wir u.a. den 90-Grad-Pass, Flanken mit Effet oder den schottischen flachen Ball. Die Taktik der Flanke richtet sich nach der Spielidee, wo steht der Zielspieler, welchen Korridor gilt es zu bespielen und welche Konstellation weist die verteidigende Mannschaft auf. Ein nicht unerheblicher Punkt ist die Organisation der eigenen Mannschaft, um den Ball und in der torgefährlichen Zone.

Trainingsaufbau bei Indirekten Gefahren: Flanken, Steilpasssituationen, Pässe zum Ersten Pfosten und Bälle in den Rückraum von der Torauslinie.

Es gilt je nach Altersklasse die Übung so aufzubauen, dass diese für alle Torhüter leicht verständlich und in der Praxis umsetzbar ist.

Erste Phase mit geworfenen oder Volley geschossenen Bällen. In der zweiten Phase mit Dummies um den Gegner statisch zu simulieren und die Bälle auch schon aus den verschiedensten Bereichen des Angriffsdrittels zu spielen.

Man kann die Bälle in den unterschiedlichsten Varianten und Formen spielen, um verschiedene Situationen darzustellen.

Um das Training sehr spielnah zu gestalten, ist in der dritten Ausführungsvariante auch an die offensive Aktion zu denken, und diese ins Training einfließen zu lassen. Dabei hat der Torhüter freie Wahl, ob er das Spiel mit einem Abwurf oder durch Ausrollen mit der Hand fortsetzt, oder ob er den Ball treibt und dann den freien Mitspieler den Ball zuspielt durch flaches oder gehobenes Zuspiel, oder ob er den Ball durch einen Volleyausschuss wieder in Spiel bringt.

Um Praxisnähe zu gewährleisten kann man Mannschaftsteile zum Training beiziehen.


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