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Thomas Kessler - "hautnah" bei torwart.de

Kessler: "Fühle mich wohl bei St.Pauli"


torwart.de sprach mit Thomas Kessler, der aktuellen Nummer eins des FC St. Pauli. Zum 1. Juli 2010 wurde Kessler für zwei Jahre von Köln an St. Pauli verliehen. Im Interview erklärt er, dass er sich "mit St. Pauli absolut identifizieren kann" und noch viele Ziele hat. Ein Gespräch über Facebook, Fanpost und Torhüter.

torwart.de: Thomas, momentan scheint es ja einiges an Aufregung um deinen Facebook-Account zu geben.

Kessler: Ich nutze den Facebook-Account um im engen Kontakt mit Fans sowie Sympathisanten sowohl des 1. FC Köln als auch des FC St. Pauli stehen zu können und nehme jede Art von Freundschaftseinladung an. Unwissentlich hatte ich dann einen „Freund“ mit dem Namen "Soldo raus". Der Kölner Express unterstellte mir dann gleich, ohne auch nur nachzufragen, dass ich mich negativ gegenüber Zvonimir Soldo äußern würde. Das ist natürlich falsch. Es hat wohl jemand seinen Namen nachträglich geändert. Anders kann ich mir das nicht erklären.

torwart.de: Wie wichtig ist der direkte Kontakt für dich über Facebook zu den Fans?

Kessler: Das ist mir sehr wichtig, da du so an alle Arten von unterschiedlichen Fans kommst. Jeder ist verschieden und es ist toll Feedback zur Leistung und auch zur Person zu bekommen. Als Paulianer ist es doch so, dass wir ein besonderes Verhältnis zu den Fans haben. So kann auch ich die Fans kennen lernen und umgekehrt.

torwart.de: Bei ManU soll Facebook nicht mehr möglich sein.

Kessler: Damit können wir uns nicht vergleichen. Ich finde es einfach wichtig, dass uns die Fans auch ihre Meinung sagen können. Natürlich ist es immer noch schön, einen Fanbrief zu erhalten, doch sind diese oftmals sehr unpersönlich und man wird meistens nur nach Autogrammkarten gefragt. Bei Facebook bekomme ich teilweise seitenlange Nachrichten. Das ist toll.

torwart.de: Wie oft wirst du denn nach Handschuhen gefragt?

Kessler: Es kommt immer wieder mal vor, dass jemand ein Trikot oder meine Handschuhe möchte. Manchmal habe ich dann auch die Möglichkeit, ein paar Exemplare zu verschicken. In Köln gingen die meisten Handschuhe direkt an den Jugendbereich. Vor Weihnachten schicke ich meistens ein paar Päckchen raus.

torwart.de: Kommen wir nun zum Sportlichen. Würde man die Tabelle herum drehen, stündet ihr immer noch auf Platz neun, aber es würde sich wohl kaum jemand wundern bei den Platzierungen der anderen Mannschaften.

Kessler: Ja, das stimmt schon. Die großen Vereine haben Anlaufschwierigkeiten, was aber klar war nach der WM. Für uns war das fast schon eine zu lange Vorbereitung. Die Vereine mit vielen Nationalspielern hatten teilweise nur eine Woche Zeit um mit ihnen zu arbeiten. Das macht einiges aus. Die kleinen Vereine, so scheint es, profitieren davon. Dennoch bin ich natürlich positiv überrascht von Teams wie Mainz. Sie spielen frech nach vorne und begeistern die Liga.

torwart.de: Wie siehst du dein Team im Vergleich?

Kessler: Ich glaube, dass wir in der Liga angekommen sind. Das war wichtig für uns, auch wenn wir überwiegend nur auswärts die Punkte geholt haben. Ich bin aber sicher, dass wir das korrigieren können und uns im Laufe der Saison vor unserem eigenen Publikum noch besser präsentieren werden.

torwart.de: Was auffällt ist vor allem, dass die kleinen Teams nicht mehr mauern, sondern mitspielen.

Kessler: : Ich bin der Meinung, dass wir da sehr ähnlich wie Mainz sind, auch wenn wir nicht auf Platz eins stehen. Aber die Philosophien unserer Trainer unterscheiden sich nicht allzu viel. Wir wollen mitspielen und Spaß am Fußball haben.

torwart.de: Wieso aber der Wandel?

Kessler: Das ist für mich mit meinen 24 Jahren natürlich schwer auszumachen. Ich kann nur sagen, dass wir eine gute Vorbereitung hatten und bei uns alle gegen den Ball arbeiten. Das fängt schon bei mir an, ich bin aktiv eingebunden. Dieser Spielweise haben sich nun fast alle Teams genähert, daher sind die Spiele auch ausgeglichener.

torwart.de: Du hast gesagt, dass auch du mehr eingebunden wirst. Wie schaut das konkret aus?

Kessler: Von mir wurde von Anfang an verlangt, dass auch ich das Spiel eröffnen und einen Angriff einleiten kann. Wir müssen alle in Bewegung sein, da bin ich aktiv beteiliegt. Der Torwart sollte der erste Angreifer sein.

torwart.de: Am Anfang der Saison hatte dich eine Verletzung gestoppt. Wie bitter war das für dich?

Kessler: Das war natürlich ärgerlich, ich hatte super trainiert, dann kam die Verletzung. Aber schon kurz darauf ergab sich für mich die Möglichkeit durch die Verletzung von Matthias Hain direkt wieder ins Tor zu kommen und sogar gegen Köln mein erstes Spiel für den FC St. Pauli machen zu können. Danach haben wir mannschaftlich gute Leistungen gezeigt, ich konnte meinen Teil dazu beitragen und bin mit meinem Saisonstart zufrieden.

torwart.de: Hattest du Angst, dass nach deiner Verletzung dein Stammplatz eventuell weg sein könnte?

Kessler: Nein, so ist das Geschäft eben. Ich kam durch die Verletzung meines Kontrahenten wieder in das Tor. Letztendlich entscheidet die Leistung und der muss man sich ohnehin immer wieder neu stellen.

torwart.de: Wie bist du überhaupt nach St. Pauli gekommen?

Kessler: Für mich war es wichtig, dass ich endlich eine Chance bekomme, in der Bundesliga regelmäßig zu spielen. Der FC St. Pauli hat sich sehr um mich bemüht und mir erklärt, dass ich eine realistische Chance habe zu spielen. Ich habe von Anfang an das Vertrauen gespürt und wollte diese Chance wahrnehmen.

torwart.de: Du hast dich aber „nur“ ausleihen lassen.

Kessler: Fakt war, dass ich mich sportlich weiterentwickeln wollte. In Köln sah ich diese Möglichkeit nicht. Der FC wollte mich nicht verkaufen, mir aber die Möglichkeit geben Spielpraxis zu sammeln.

torwart.de: Also ist eine Rückkehr nach Köln nicht garantiert?

Kessler: Das kann ich jetzt absolut nicht sagen.

torwart.de: Du scheinst aber sehr zufrieden bei St. Pauli.

Kessler: Klar, das ist ein toller Verein, ich fühle mich hier absolut wohl. Ich mag die Stadt Hamburg sehr und vor allem die Fans sind einmalig. Das konnte ich schon in der Regionalliga spüren, als ich mit Köln II hier spielte.

torwart.de: Worin siehst du die größten Unterschiede im Torwartbereich?

Kessler: Im Großen und Ganzen ist alles sehr ähnlich. Natürlich ist es etwas anders für mich, da ich hier zur Zeit die Nummer eins bin und im Blickfeld stehe. Das Training ist auf einem hohen Niveau, so dass es sich nur sehr geringfügig von dem in Köln unterscheidet.

torwart.de: Wie läuft die Zusammenarbeit mit Matthias Hain für dich?

Kessler: Matthias ist ein super Typ. Er gibt mir Tipps, hat viel Erfahrung. Ich habe das Gefühl, dass er mir wirklich meine Spiele gönnt. Wir freuen uns gemeinsam über Siege, wie beim Spiel gegen Hannover. Es herrscht wirklich kein Neid.

torwart.de: Ist das überall so positiv bei dir?

Kessler: Ich bin generell kein Typ, der seinen Kollegen den Erfolg nicht gönnt. Unterm Strich geht es nur um Leistung und allein der Trainer entscheidet.

torwart.de: Siehst du auch beim Torwarttraining wenige Unterschiede?

Kessler: Ja, wie ich bereits erwähnte: Heute hat jeder Bundesligaverein ein professionelles Torwarttraining. Es wird bei uns viel an den individuellen Schwächen gearbeitet und vor allem in spielähnlichen Situationen trainiert.

torwart.de: Am Ende gefragt: Was ist eure Zielsetzung?

Kessler: Wir möchten weiterhin guten Fußball zeigen und so schnell wie möglich die Klasse sichern.


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