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Home > Archiv > EURO 2016 > Spielplan und Spielberichte > Spielberichte > HALBFINALE > HF2 - Deutschland - Frankreich 0:2

torwart.de-Bewertung Neuer Lloris
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Manuel Neuer/ Deutschland: Nach genau 15 Sekunden hatte Manuel Neuer seinen ersten Ballkontakt und zugleich die erste brenzlige Situation zu bewältigen. Boateng spielte aus der Bedrängnis heraus einen halbhohen und hektischen Rückpass. Neuer reagierte gut, nahm den Ball gekonnt mit der Brust zur Seite mit und legte den Ball mit seinem Außenrist am heranstürmenden französischen Superstar Griezmann vorbei. Dieser fand auch nach sieben Spielminuten nach einem tollen Sololauf in Manuel Neuer seinen Meister. Aus zentraler Position kam der Stürmer zum Abschluß, Neuer tauchte gekonnt nach links ab und wehrte den Ball zur Seite ab. Mit kleinen, schnellen "Side-Steps" bewegte sich die deutsche Nummer Eins parallel zum Ball, hatte das Rund stets fokusiert und konnte sich so in eine gute Ausgangsposition für die Folgeaktion bringen. In der 25. Spielminute musste der in Gelsenkirchen geborene Manuel Neuer einen direkten Freistoß von Dimitri Payet parieren. Der deutsche Schlussmann fing den Ball sicher ab, da dem französischen Shooting-Star Payet bei dieser Standardsituation sowohl Kraft als auch Präzision fehlten. Keine Probleme für den dreifachen Welttorhüter.

In der 37. Spielminute bekam Frankreich erneut einen Freistoß in fast identischer Position zugesprochen. Diesmal probierte der Juve-Star Paul Pogba sein Glück: Das Rund wurde erneut zu unplatziert und zaghaft getreten. Manuel Neuer, der früher ein guter Tennisspieler war und die deutsche Tennis-Ikone Boris Becker zu seinen Vorbildern zählt, hatte erneut keine Probleme. Nach 41. Spielminute traf Griezmann, der seinen auslaufenden Vertrag nach der EM beim spanischen Traditionsverein Atletico Madrid wohl um einige Jahre verlängern wird, nur das Außennetz. Richtig Glück hatte der deutsche Schlussmann nach 42 Minuten: Boateng verlor den Ball an Olivier Giroud welcher alleine auf Neuer zulief. Kurz vor dem Abschluß grätschte Höwedes spektakulär dazwischen und behinderte den französischen Stürmer entscheidend. Eine große Rettungstat des Schalker Kapitäns, der Neuer vor dem Eingreifen bewahrte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte stand Griezmann Neuer am Elfmeterpunkt gegenüber: Schweinsteiger ging nach einer Payet-Ecke gegen Evra zum Kopfball hoch und bekam das Leder an die Hand. Neuer spekulierte auf die linke Ecke, Griezmann schob den Ball in die rechte Ecke aus Sicht des Keepers ein. Mit 0:1 ging es für Manuel Neuer in die Pause, der bis zu diesem Zeitpunkt allerdings noch immer keinen Gegentreffer aus dem Spiel heraus bei dieser Europameisterschaft kassierte.

Nach der Pause wurde es erst wieder in der 63. Spielminute vor dem deutschen Tor gefährlich. Nach einer Griezmann-Ecke nickte Koscielny das Leder auf das Tornetz, sodass Manuel Neuer nicht eingreifen musste. Die deutsche Mannschaft hatte zu diesem Zeitpunkt das Spiel unter Kontrolle und dominierte die gastgebenden Franzosen nach Belieben, ohne sich dabei wirklich gefährliche Torchancen zu erarbeiten. In der 72. Spielminute wurde Deutschland für eine Unkonzentriertheit in der Defensive von den Franzosen eiskalt bestraft. Zuerst spielte Höwedes einen ungenauen Ball auf Kimmich, der das Leder an Pogba verlor. Paul Pogba tanze Mustafi auf der linken Seite aus und flankte in den Strafraum. Und dann kam Manuel Neuer ins Spiel: Der deutsche Schlussmann eilte aus seinem Kasten um den Ball abfangen zu können. Er konnte den Ball nur nach vorne abklatschen lassen und Griezmann staubte durch die Hosenträger von Manuel Neuer zum 0:2 aus Sicht der Deutschen ab.

Die Ursachen für den Patzer des deutschen Keepers, in dieser entscheidenden Phase der Partie, sind klar erkennbar: Neuer steht bei der Flanke von Pogba am kurzen Pfosten. Da dieser keine Chance hatte aus diesem spitzen Winkel auf das Tor zu schießen, war klar, dass Pogba den Ball flanken wird. Neuer hätte das erkennen müssen und folgerichtig seine Ausgangsposition anpassen sollen. So musste er einen weiteren Weg zum Ball gehen und musste zudem seitwärts laufen. Aus zentraler Startposition wäre ein offensiver Angriff des Balls im Raum nach vorne möglich gewesen. Die Entscheidung von Neuer den Ball aus einer suboptimalen Startposition abfangen zu wollen, war falsch. Er hätte seinen Stellungsfehler mit kurzen Schritten zur Mitte des Tores wettmachen können. Somit hätte er noch die Chance gehabt, mit seinen blitzschnellen Reaktionen einen möglichen Kopfball von Olivier Giroud zu parieren. Neuer erreichte mit seiner ausgetreckten linken Hand zwar den Ball, vor dem hochspringenden Giroud, doch konnte das Rund nur in die Mitte ablegen. Der deutsche Schlussmann hätte den Ball aus der Gefahrenzone wegfausten müssen oder ihn mit einer übergreifenden Hand im Flug zur Seite klären können. Neuer wurde anschließend von Giroud noch leicht gerempelt und wirkte konfus. Griezmann nahm den Ball direkt und Neuer konnte sich nach seinem Patzer nicht schnell genug wieder neu organisieren. Als Höchststrafe schob Griezmann den Ball durch Neuers Füße ins deutsche Tor.

Die deutsche Mannschaft versuchte nach dem zweiten Gegentreffer alles und rannte an. Manuel Neuer fungierte in der Schlussviertelstunde als Libero. Nach seinem Patzer wirkte Neuer dennoch gefasst und konzentriert und strahlte auch in der heißen Phase kurz vor dem Ende viel Gelassenheit und Ruhe aus. Die deutschen Feldspieler schafften es nicht mehr, ein Tor zu erzielen und so scheidet Manuel Neuer im Halbfinale der Europameisterschaft 2016 aus. Der vierfache deutsche Meister hat in sechs Spielen nur einen Gegentreffer aus dem Spiel heraus bekommen, den er selbst zu verschulden hat. Neuer war ein sicherer Rückhalt und Ersatz-Kapitän, konnte sich selbst, der Mannschaft und der gesamten Nation den Traum vom Europameistertitel allerdings nicht erfüllen.

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Hugo Lloris / Frankreich:

Der französische Schlussmann war in der 14. Spielminute zum ersten Mal gefordert. Einen Flachschuss von Can konnte Hugo Lloris, der momentan bei Tottenham Hotspurs in England unter Vertrag steht, stark parieren. Die Sicht des Keepers war eingeschränkt, trotzdem tauchte Lloris schnell nach rechts unten ab und kratzte den Ball noch von der Linie. Eine gute erste Aktion von dem französischen Kapitän. Auch in der 26. Spielminute, konnte der in der französischen Küstenstadt Nizza geborene Hugo Lloris seine Qualitäten auf der Linie unter Beweis stellen. Der deutsche Kapitän Bastian Schweinsteiger zog aus der Distanz ab und versuchte das Rund mit einem gefühlvollen Schlenzer im französischen Tor unterzubringen. Hugo Lloris verhielt sich geschickt: Er machte zuerst zwei kleine Schritte auf die linke Seite (anstatt sofort den Absprung ohne Autaktschritt zu suchen), sprang dann explosiv ab und lenkte den Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte. Eine spektakuläre Flugparade des 1,88 Meter großen Keepers, wobei der Ball womöglich auch ohne Berührung über den Querbalken geflogen wäre.

Thomas Müller, der Torschützenkönig der Weltmeisterschaft 2014, der bei dieser Europameisterschaft noch keinen Treffer zu verbuchen hatte, probierte es in der 39. Spielminute aus der Distanz. Hugo Lloris parierte den flach geschossenen Ball ohne Probleme. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit musste Lloris, der mit der U19-Nationalmannschaft Frankreichs im Jahr 2005 Europameister wurde, nicht mehr eingreifen. Auffalend war: In der Spieleröffnung machte Lloris eine gute Figur. Frankreich agierte taktisch mit vielen langen Bällen. Lloris spielte extrem weite und präzise Flugbälle, auf die er auch beim Warmmachen vor dem Spiel besonderen Wert gelegt hatte. Auch in der Raumverteidigung hinterließ Lloris eine gute Figur. Er pflückte die Flanken sicher runter und spielte hinter seiner Viererkette offensiv und gut mit.

In der zweiten Halbzeit war die deutsche Mannschaft am Drücker, konnte sich aber keine wirkliche gefährlichen Chancen rausspielen. Als Frankreich mit 2:0 in Führung ging, rannten die Deutschen in der Schlussviertelstunde an. Nach 74 Minuten scheiterte Kimmich mit einem Distanz-Schlenzer am Kreuzeck. Lloris, der bei der Weltmeisterschaft 2014 im Viertelfinale gegen Deutschland ausschied, wäre ohne Abwehrchance gewesen. Kurz darauf flog ein Draxler-Freistoß hauchdünn am Tor vorbei. Die beste Aktion hatte Hugo Lloris in der Nachspielzeit: Müller köpfte aufs Tor und der französische Schlussmann zeigte einen bärenstarken Reflex und klärte den Ball zur Seite. Mit dieser "big save" verhinderte Lloris den Anschlußtreffer kurz vor Schluss. Lloris zieht nach einer starken Leistung ins Finale der Europameisterschaft 2016 ein. Mit seiner bisher besten Leistung in diesem Turnier, war Hugo Lloris ein Garant für den Final-Einzug.

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Torwartvergleich Spielstatistik Neuer Lloris
Gegentore 2 0
Torwartparaden 4 5
Flanken abgefangen 0 2
Gefaustete Bälle 0 0
Ballkontakte 41 46
Pässe/davon angekommen 27/26 (96%) 33/22 (67%)
Fehlpässe 1 11
Fehler, die zu einem Gegentor führten 0 0

Aufstellung Deutschland:

Manuel Neuer - Kimmich, J. Boateng, Höwedes, Hector - B. Schweinsteiger - Can, T. Kroos - Özil, Draxler - T. Müller

Trainer: Löw

Einwechslungen:

  • 61. Mustafi für J. Boateng
  • 67. M. Götze für Can
  • 79. L. Sané für B. Schweinsteiger

Gelbe Karten

  • Can
  • Schweinsteiger
  • Özil
  • Draxler

Aufstellung Frankreich:

Hugo Lloris - Sagna, Koscielny, Umtiti, Evra - Pogba, Matuidi - Sissoko, Payet - Griezmann - Giroud

Trainer: Deschamps

Einwechslungen:

  • 71. Kanté für Payet
  • 78. Gignac für Giroud
  • 90. + 2 Cabaye für Griezmann

Gelbe Karten

  • Evra
  • Kanté

Tore:

  • 0:1 Griezmann (45. + 2, Handelfmeter, Linksschuss)
  • 0:2 Griezmann (72., Linksschuss, Pogba)

Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)

Zuschauer: 64078 (ausverkauft)

Stadion: Marseille - Stade Velodrome


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