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Daniel Haas - "hautnah" bei torwart.de (08.12.08)

„Tim Wiese hat eine tolle Ausstrahlung!“


Die Welle der Euphorie, die den märchenhaften Hoffenheimer Erfolg begleitet, droht in der Winterpause einen zu verschlucken: Torwart Daniel Haas gilt vielen als der Schwachpunkt einer mit hervorragenden Perspektivspielern besetzten Mannschaft. Wir haben mit ihm gesprochen.

torwart.de: Herr Haas, fürchten Sie sich vor der Winterpause?

Daniel Haas: Nein, nicht wirklich. Momentan bin ich mit meiner Situation zufrieden. Ob der Verein in der Winterpause reagiert oder nicht, steht in den Sternen. Aber im Endeffekt hängt eine mögliche Personalentscheidung auch ein Stück weit von mir ab, von meiner Leistung.

torwart.de: Sie haben sich schon gedacht, worauf die Frage hinaus zielt? Seit Monaten wird darüber spekuliert, ob sich Hoffenheim zur Rückrunde einen prominenten Torhüter leistet…

Daniel Haas: Sicher. Und ich habe mich auf alles was da kommen mag auch schon eingestellt.

torwart.de: Hat der Verein denn bereits mit Ihnen gesprochen, und Sie über mögliche Pläne informiert?

Daniel Haas: Das Einzige, was ich ganz konkret weiß, ist, dass der Verein noch keinen neuen Torhüter verpflichtet hat. Im Moment ist der Trainer mit mir zufrieden und das ist das Wichtigste.

torwart.de: Sind Sie es nicht Leid, als Torhüter beim amtierenden Tabellenführer in die Kritik zu geraten?

Daniel Haas: Dass unsere Defensive kritischer beäugt wird, ist nachzuvollziehen, eben weil die Offensivabteilung so überragend besetzt ist. Aber: wir machen einen guten Job in der Abwehr, das hat aktuell auch die Nominierung von Marvin Compper ins Nationalteam bewiesen. Daher denke ich, dass wir uns keine großen Gedanken machen müssen, was die Kritik betrifft.

torwart.de: Können Sie als Torhüter das so offensive Spiel Ihrer Mannschaft genießen, oder macht man sich permanent Sorgen, ob sich nicht zu viele Spieler in der Hälfte des Gegners aufhalten?

Daniel Haas: Nein, das kann ich sehr wohl genießen. Wenn die Jungs vorne kombinieren und angreifen macht das ganz besonders Spaß zuzuschauen. Nicht nur den Zuschauern, sondern auch mir. Man merkt uns ja auch jede Woche den Spielspaß an.

torwart.de: Das so genannte offensive Konzeptfußball von Ralf Rangnick wird häufig diskutiert. Welche Anweisungen bekommen Sie als Torhüter ganz konkret vor den Spielen?

Daniel Haas: Was beispielsweise deutlich angesprochen wird, ist, wenn der Gegner mit Vorliebe versucht durch die Gasse zu spielen. Dann muss ich mich als Torhüter darauf einstellen, dass viele lange Bälle durch die Mitte kommen, die ich entsprechend früh erkennen und entschärfen muss. Solche Vorgaben kamen zum Beispiel vor der Partie gegen Wolfsburg, weil wir wussten, dass Grafite und Dzeko häufig mit Steilpässen durch die Gasse angespielt werden.

torwart.de: Vor den Erstligaeinsätzen für Hoffenheim haben Sie erst ein Bundesligaspiel absolviert, das war 2003 für Hannover gegen den VfL Bochum. Ihre Erfahrung beruht auf Spielen in der Regionalliga und zweiten Bundesliga. Wie stellen Sie sich auf den Qualitätsunterschied ein?

Daniel Haas: Sicherlich ist es ein deutlicher Unterschied, wenn plötzlich ein Diego oder Almeida auf dein Tor zuläuft. Ich versuche, mich auf die speziellen Eigenarten und Stärken der Gegenspieler einzustellen. Außerdem: man wächst mit den Aufgaben. Je schwerer es wird, desto mehr kniet man sich auch rein.

torwart.de: Vor drei Jahren haben Sie mit der TSG noch in der Regionalliga gespielt. Jetzt spielen Sie um die „Herbstmeisterschaft“ in der ersten Liga. Haben Sie sich inzwischen an diese Entwicklung gewöhnt?

Daniel Haas: Daran gewöhnt? Nein, noch lange nicht. Als ich vor drei Jahren nach Hoffenheim gewechselt bin, hat daran ja noch keiner gedacht. Uns ging es vorrangig darum, den Aufstieg in Liga zwei zu packen, beziehungsweise, oben mitzuspielen. Dass das alles eine so rasante Entwicklung genommen hat, damit konnte doch keiner rechnen. Für jeden im Verein ist das eine super Sache mit dabei zu sein.

torwart.de: Wie hat sich der Anspruch für Sie als Torhüter geändert? Der Qualitätsunterschied von Liga drei und Liga eins dürfte doch enorm sein…

Daniel Haas: Das denke ich nicht. Meiner Meinung nach ist der Qualitätsunterschied nicht mehr allzu groß. In der zweiten Liga, in der Regionalliga, beziehungsweise in der dritten Liga gibt es sehr viele gute Torhüter, die auf einem hohen Level spielen können. Das liegt natürlich auch daran, dass wir in Deutschland traditionell viele gute talentierte Torhüter zur Verfügung stehen haben. Der Konkurrenzkampf ist groß, zwangsläufig steigert sich damit auch die vorhandene Qualität.

torwart.de: Sie persönlich haben einen ganz besonderen Konkurrenzkampf auszufechten, Ihr Verein hat gleich vier Torhüter für den Erstligakader berufen. Waren Sie davon überzeugt am Ende die erste Wahl für Ralf Rangnick zu sein?

Daniel Haas: Ich bin ja nun auch schon ein paar Jahre im Geschäft und weiß deshalb, wie schnell das gehen kann, dass man spielt oder auf der Bank setzt. Man darf sich einfach nicht hängen lassen, immer auf seine Chance hoffen und geduldig dabei bleiben. Ich bin froh, dass ich meine Chance bekommen und genutzt habe.

torwart.de: Können Sie Ihre Stärken beschreiben?

Daniel Haas: Ich denke, auf der Linie bin ich ganz gut. Die Reflexe sind auch nicht schlecht.

torwart.de: Und Schwächen?

Daniel Haas: Tja, Schwächen. Man kann ja bei jedem Fußballer immer etwas verbessern. Ich denke, dass ich in der Strafraumbeherrschung noch dazu lernen kann.

torwart.de: Gibt es Fähigkeiten, die man als Torhüter bei Hoffenheim unbedingt haben sollte? Schließlich lässt Ihr Trainer ja einen ultramodernen Offensivfußball spielen.

Daniel Haas: Da wir sehr früh und sehr intensiv mit Pressing beginnen, passiert es nicht selten, dass der Gegner lange Befreiungsschläge produziert, die wiederum ihre ganz eigene Gefahr haben, wenn ein Stürmer günstig positioniert und die Mannschaft weit aufgerückt ist. Ich muss also vor allem die Konzentration dauerhaft hoch halten, sonst kann ich bei solchen Bällen nicht rechtzeitig reagieren. Ich bin als Torhüter bei Hoffenheim auch so etwas wie ein Libero. Wenn der Ball lang durchkommt muss ich schnell aus dem Tor kommen und den Ball entsprechend wegschlagen. Aber das muss heutzutage eigentlich jeder Torwart leisten, jeder Keeper muss auch mit dem Ball am Fuß etwas anfangen können. Das war natürlich vor 20 Jahren noch anders.

torwart.de: Gibt es auch Dinge, die Sie sich bei anderen Torhütern in der Bundesliga abschauen können?

Daniel Haas: Sicherlich. Gut, Oliver Kahn ist jetzt abgetreten, von dem konnte man sich auf jeden Fall eine Menge abgucken, speziell seinen Ehrgeiz und sein Auftreten im Spiel. Aber auch ein Adler, Enke oder Wiese haben etwas ganz Spezielles, Fähigkeiten, an denen man sich orientieren kann.

torwart.de: Zum Beispiel?

Daniel Haas: Bei Tim Wiese ist es die Explosivität, der hat eine sehr gute Sprungkraft und eine tolle Ausstrahlung in Eins-gegen-Eins-Situationen. Da bleibt er sehr lange stehen und tut dann das Richtige. Gleiches gilt für Robert Enke und René Adler. Jens Lehmann ist beeindruckend in der Strafraumbeherrschung, er ist einer, der sehr gut mitspielt und Situationen vorausdenken kann.

torwart.de: Welche Ziele haben Sie sich für die Winterpause gesetzt?

Daniel Haas: Ich will einfach topfit sein, voll austrainiert und in bestmöglicher geistiger und körperlicher Verfassung. Ich will dem Trainer zeigen, dass kein Weg an mir vorbeiführt. Und dann voll angreifen.


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