Deutschland: Lehmann - A. Friedrich, Mertesacker, C. Metzelder, Lahm - B. Schneider (83. Odonkor), Kehl, Ballack, Borowski (73. Schweinsteiger) - Klose (111. Klose), Podolski - Trainer: Klinsmann

 Italien:  Buffon - Zambrotta, F. Cannavaro, Materazzi, F. Grosso - Camoranesi (91. Laquinta), Pirlo, Gattuso, Perrotta (104. Del Piero) - Totti, Toni (74. Gilardino) - Trainer: Lippi

Tore:  0:1 Grosso (119.), 0:2 Del Piero (120.)

Schiedsrichter: Archundia Tellez  (Mexiko)

Zuschauer: 65.000 (ausverkauft) in Dortmund

Gelbe Karten:  Metzelder, Borowski - Camoranesi

Unglückliches Ausscheiden der  deutschen Mannschaft

Mit einem unglücklichen 0:2 nach 120 Minuten ist der Traum der Klinsmann-Mannschaft vom WM-Titel zerplatzt. Das über weite Stecken ausgeglichene Spiel zwischen den beiden Mannschaften war von einer enormen Spannung und gegenseitigem Respekt geprägt. Die deutsche Mannschaft bot kämpferisch eine sehr überzeugende Leistung und war den starken Italienern ebenbürtig.

Die deutsche Elf brachte mit Borowski und Kehl zwei neue Leute in die Mannschaft. Schweinsteiger kam erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Beide Mannschaften agierten zu Beginn des Spiels sehr engagiert, wobei viele Aktionen nervös und überhastet durchgeführt wurden. In der Folgezeit entwickelte sich ein sehr kampfbetontes Spiel, welches durch einige kleinere Fouls unterbrochen wurde. Trotz aller Härte verlief das Spiel sportlich fair. In der 34. Spielminute hatte Schneider die einzig wirkliche Torchance für die deutsche Elf in der ersten Halbzeit. Sein Schuss ging aus 13 Metern knapp über das italienische Tor. Nach der Pause ein unverändertes Bild. Beide Teams versuchten weiterhin nach vorne zu spielen. Beide Defensivreihen waren stark beschäftigt, machten aber ihre Sache jeweils sehr gut. Die Stürmer beider Teams hatten einen sehr schweren Stand. So blieben gute Einschussmöglichkeiten eher die Ausnahme. In den Schlussminuten nochmals Aufregung im deutschen Strafraum. Lehmann musste in der 85. Spielminute beherzt gegen Perrotta eingreifen.

Mit 0:0 ging es in die Verlängerung. Diese begann mit einem Paukenschlag. Gilardino scheitere nach einen sehenswerten Solo, welchem ein Fehler von Metzelder vorausgegangen war, am Pfosten des deutschen Tores. Nur Sekunden später knallte Zambrotta nach einen abgewehrten Eckstoss das Leder an die Latte. In dieser Phase hatte das deutsche Team sehr viel Glück, nicht schon zu Beginn der Verlängerung den Offensivbemühungen der Italiener zu unterliegen.

Auch die Elf von Klinsmann hätte in der Verlängerung in Führung gehen können. In der 105. Minute vergab Lukas Podolski nach sehenswerter Flanke des eingewechselten Odonkors das mögliche 1:0. Seinen Kopfball konnte er völlig freistehend in das von Buffon bestens gehütete Tor nicht unterbringen. Als sich die meisten der begeisterten Zuschauer mit einem weiteren Elfmeterschießen abgefunden hatten, kam die kalte Dusche für Deutschland. Lehmann konnte einen Distanzschuss von Pirlo aus dem Winkel entschärfen. Den darauf folgenden Eckball konnte die deutsche Elf nur zentral abwehren. An der 16 Meterlinie stand Pirlo völlig unbedrängt, so dass er ausreichend Zeit hatte, einen sensationellen Pass zum freistehenden Grosse in den Strafraum zu spielen. Grosse schob diesen Ball direkt halbhoch unhaltbar für Lehmann in die rechte Torwartecke zum vorentscheidenden 1:0 für Italien in der 119. Spielminute. Im Anschluss daran versuchte Deutschland nochmals in das Spiel zurück zu kommen. Das italienische Abwehrbollwerk ließ keine weiteren Torchancen der Deutschen zu. Im Gegenzug konterten die Italiener sehr schnell. Der eingewechselte Del Piero schloss diesen Konter kaltschnäuzig zum 2:0 Endstand ab.