torwart.de-Bewertung	Sommer	Fabianski
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Yann Sommer / Schweiz:

Direkt nach Anpfiff der Partie wurde Sommer zum ersten Mal zu einer Rettungstat gezwungen. Ein zu kurz geratener Rückpass von Djourou konnte der Schlussmann nur unkontrolliert vor dem heranstürmenden polnischen Kapitän Robert Lewandowksi klären. Sommer war hellwach und von Beginn an aufmerkam, trotzdem wäre ihm ein anderer Einstieg in die Partie sicherlich lieber gewesen. Im Laufe der ersten Halbzeit war Sommer nur selten gefordert. In der 39. Spielminute tauchte nach einem polnischen Konter plötzlich der ehemalige Dortmunder Blaszykowski völlig freistehend vor Sommer auf. Sommer kam circa zwei bis drei Meter vor "Kuba" zum Stehen. Doch dieser schob den Ball schlitzohrig durch die Beine von Yann Sommer, welcher der kleinste Torhüter bei dieser EM ist. Eine unglückliche Aktion für Sommer.

Wäre Sommer möglicherweise durchgelaufen und hätte den polnischen Flügelflitzer frühzeitig offensiv attackiert, hätte dies die Chance für Sommer durchaus erhöht. Nach der Halbzeit war Sommer bei einem Abschluss von Lewandowski zur Stelle. Der Distanzschuss in der 50. Spielminute war für Sommer keine schwierige Aufgabe, der auch in der Bundesliga bei der Fohlenelf aus Gladbach mit konstant starken Leistungen zu überzeugen weiß. Sommer war gegen nun defensiv agierende Polen selten gefordert und konnte den Ausgleichstreffer von Shaqiri mit den mitgereisten Fans aus der Schweiz frenetisch bejubeln. Erst im Elfmeterschießen waren nun alle Hoffnungen, aus Sicht der Schweizer Anhänger, auf Yann Sommer gerichtet.

Doch die Polen erwischten einen guten Tag am Elfmeterpunkt: Jeder Schuss der Polen fand den Weg ins Tor, da alle Elfmeter sicher und kaltschnäuzig verwandelt wurden. Sommer kam zwar an den Schuss von Milik, konnte den Ball aber nicht neben den Kasten lenken. Da dem Neu-Gunner Granit Xhaka die Nerven versagten, scheidet Sommer mit den Eidgenossen aus der Schweiz im Achtelfinale aus. Sommer wusste in den Gruppenspielen und auch im Achtelfinale mit konstant guten Leistungen zu überzeugen.

Lukas Fabianski/ Polen:

In der 38. Spielminute stand die polnische Nummer Eins zum ersten Mal in dieser Begegnung im Mittelpunkt. Ein abgefälschter Schuss des Schweizer Mittelfeldregisseurs Dzemali lenkte Fabianski gekonnt über die Latte. Den 1:0 Führungstreffer für die Polen leitete Fabianski mit einer schnellen Spieleröffnung ein. Die erste Möglichkeit für Fabianski, um auch aus dem Spiel heraus auf sich aufmerksam zu machen. Bis zur 73. Spielminute musste Fabianski, der erst seit dem zweiten Gruppenspiel im Tor der Polen steht, sich gedulden um den nächsten Ball parieren zu können: Einen Freistoß aus 25 Metern von Rodriguez holte Fabianski aus dem rechten Winkel. Bärenstarke Aktion des Keepers, der bei Swansea City in der Premier League unter Vertrag steht. In Oliver Kahn-Manier griff Fabianski über und fischte den Ball gekonnt aus dem rechten Kreuzeck.

Nach der spektakulären Flugeinlage durfte sich Fabianski von seinen Mitspielern anständig loben lassen. Doch in der 82. Spielminute war der stark agierende Fabianski dann geschlagen: Eine Rodriguez-Flanke wurde von Derdiyok verlängert und Shaqiri traf per Fallrückzieher ins rechte Eck. Beim vorweggenommenen Tor des Turniers war Fabianski ohne Abwehrchance. Der Ball fand vom Innenpfosten aus den Ball ins Tor und Lukasz Fabianski musste den ersten Gegentreffer in diesem Turnier hinnehmen.

In der zweiten Halbzeit der Verlängerung hielt der polnische Keeper seine Landsmannen im Spiel und rettete seine Mannschaft ins Elfmeterscheißen: Derdiyok löpfte aus kürzester Distanz freistehend aufs Tor. Fabianski reagierte glänzend und fuhr seinen rechten Arm mitten im Flug aus, um den Ball zu parieren. Im Elfmeterschießen musste nun die Entscheidung getroffen werden. Fabianski war bei den stark ausgeführten Elfmetern der Schweizer machtlos. Mehrmals verluden die Schweizer Akteure den Keeper, der seine polnische Mannschaft mit starken Paraden überhaupt bis ins Elfmeterschießen gebracht hatte. Granit Xhaka war der einzige Schütze, der den Ball am Tor vorbeischoss. Somit steht Polen im Viertelfinale der Europameisterschaft. Fabianski war ein Garant für das historischee Erreichen der Runde der letzten Acht Mannschaften.

Torwartvergleich Spielstatistik	Sommer	Fabianski
Gegentore	1	1
Torwartparaden	4	7
Flanken abgefangen	0	3
Gefaustete Bälle	0	2
Ballkontakte	50	66
Pässe/davon angekommen	41/33 (80%)	39/27 (69%)
Fehlpässe	8	12
Fehler, die zu einem Gegentor führten	0	0

Aufstellung Schweiz:

Yann Sommer - Lichtsteiner, Schär, Djourou, R. Rodriguez - Behrami, G. Xhaka - Shaqiri, Dzemaili, Mehmedi - Seferovic

Trainer: Petkovic

Einwechslungen:

• 58. Embolo für Dzemaili
• 70. Derdiyok für Mehmedi
• 77. Fernandes für Behrami

Aufstellung Polen:

Lukasz Fabianski- Piszczek, Glik, Pazdan, Jedrzejczyk - Krychowiak, Maczynski - Blaszczykowski, Grosicki - Milik - Lewandowski

Trainer: Nawalka

Einwechslungen:

• 101. Jodlowiec für Maczynski
• 104. Peszko für Grosicki

Tore:

• 0:1 Blaszczykowski (39., Rechtsschuss, Grosicki)
• 1:1 Shaqiri (82., Linksschuss, Derdiyok)

Elfmeterschießen:

• 2:1 Lichtsteiner (verwandelt)
• 2:2 Lewandowski (verwandelt)
• 2:2 G. Xhaka (nicht verwandelt)
• 2:3 Milik (verwandelt)
• 3:3 Shaqiri (verwandelt)
• 3:4 Glik (verwandelt)
• 4:4 Schär (verwandelt)
• 4:5 Blaszczykowski (verwandelt)
• 4:5 R. Rodriguez (verwandelt)
• 4:5 Krychowiak (verwandelt)

Schiedsrichter: Mark Clattenburg (England)

Zuschauer: 38842

Stadion: Saint Etienne - Stade Geoffroy-Guichard