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Frank Rost: Ein "echter Typ"

Am Ende war es eine relativ kurze und trockene Nachricht, die das Karriereende von Frank Rost auf seiner eigenen Facebook-Seite verkündete: „New York war meine letzte Station. Meine Karriere ist beendet. Ich genieße es jetzt, Abstand zu gewinnen.“ Doch so nüchtern wie diese Nachricht klingt, Rost‘ Karriere war alles andere als emotionslos. Mit dem Torwart geht einer der „letzten Typen“ im Torwartgeschäft. torwart.de fasst die Karriere des Keepers zusammen.

1999 war wohl einer der größten Momente des Torwarts: Im DFB-Pokalfinale mit Werder Bremen hielt der Torhüter zuerst einen Elfmeter von Lothar Matthäus, bevor er einen Elfmeter selbst zum Sieg verwandelte. Rost als gefeierter Held in Bremen! In Bremen, wo er von 1992 bis 2002 zehn Jahre spielte, gelangen ihm sein Durchbruch und seine größten Erfolge. Mit Werder wurde er 1993 Deutscher Meister und gewann 2-mal den DFB-Pokal. Der Torwart ist neben Jens Lehmann der einzige Keeper, dem in einem Bundesligaspiel ein Tor aus dem Spiel heraus gelang. Gegen FC Hansa Rostock erzielte er am 31. März 2002 in der 90. Minute das 3:3 für die Bremer. Die Belohnung für gute Leistungen folgte: Er schaffe es während seiner Werder-Zeit sogar in die Nationalmannschaf. Für diese bestritt er vier Länderspiele. Sein Debüt gab er 2002 in Rostock beim 4:2-Sieg über die USA. Jedoch wurde Rost nur in Freundschaftsspielen eingesetzt und mehr Einsätze blieben ihm verwehrt. 2002 wollte Rost dann den nächsten Schritt in seiner Karriere machen und wechselte zu Schalke 04. Dort wurde er Vize-Meister und konnte sich weiter in der Bundesliga etablieren.

Demontage in Gelsenkirchen

Rosts Karriere verlief aber nicht immer rund. Einer der bittersten Momente für ihn war sicherlich die Hinrunde der Saison 2006/2007. Diese Saison bedeutete für ihn, dass er für ganz oben „nicht mehr gut genug“ war. Die Begründung bekam er dabei vom damaligen Schalke-Trainer, Mirko Slomka, der ihn auf die Bank verbannte und durch den 20-jährigen Manuel Neuer ersetzte: Rost habe zuletzt „ein Quäntchen Glück“ gefehlt, erklärte sein Trainer. Nach außen drang jedoch ein zerstörtes Verhältnis zwischen Rost und Slomka. Rost, der immer unbequem war und oftmals Brennpunkte offen ansprach, galt dem eher auf ruhige Persönlichkeiten fokussierte Slomka als Unruheherd innerhalb der Mannschaft.

Der Abstieg von Rost bot den Spielraum für den Aufstieg Neuers. Dieser zeigte von Anfang an überraschend starke Leistungen und war neben René Adler einer derer, die eine neue Generation verkörperten: Jung und sympathisch vor der Kamera, immer diplomatische Antworten – aber vor allem auch wurde der Unterschied auf dem Spielfeld deutlich. Rost, der klassische Strafraumtorwart, mit Stärken auf der Linie, aber mit Schwächen im Umgang mit dem Ball am Fuß. Die "jungen Wilden" als perfekt ausgebildete Fußballer, die man nicht mehr nur "Torhüter" nannte, sondern die Torspieler waren.

Für Rost gab es somit keine Zukunft mehr in Gelsenkirchen. So kam er in einem plötzlichen Wechsel im Januar 2007 nach Hamburg zum HSV. Dort schien man genau so einen Torhüter gewollt zu haben, wie ihn Rost verkörperte. Von modernen Torleuten hielt man dort noch wenig. Wichtig war es den HSV-Oberen einen Torwart zu bekommen, der mit dem Druck in der Medienstadt Hamburg umgehen kann und vor allem durch seine Erfahrung glänzt. Sportlich gesehen konnte sich die Mannschaft mit Rost immerhin noch für den UI-Cup qualifizieren.

Wenigste Gegentore - aber doch kaum Zukunft

Im Jahr darauf konnte Rost dann überraschend die wenigsten Gegentore am Ende der Saison aufweisen. Nicht die „jungen Wilden“ um Adler und Neuer, nein, Frank Rost stand zumindest auf dem Konto der wenigsten Gegentore ganz oben. Für die Nationalmannschaft war er aber schon lange kein Thema mehr. Seit 2006 gab es dort einen Hang zu jungen Spielern, die sich nach dem Abgang zuerst von Oliver Kahn, dann auch Jens Lehmann auch auf der Torwartposition verfestigte. Rost war dabei kein Einzelfall: Auch Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) fiel in diese neue „Ära“ und hatte trotz konstanter Leistungen in der Bundesliga keine Chance auf Einsätze in der Nationalmannschaft.

Für Rost war dies ohnehin kein Thema mehr. Mit dem HSV konnte er noch 2009 und 2010 das Halbfinale des UEFA-Cups bzw. der UEFA Europa League erreichen. Dennoch entfremdeten sich der HSV und Rost daraufhin immer stärker. Die anfangs noch so geschätzte Art von Rost wurde bald als störend empfunden. Als vorläufiger Anfang vom Ende gilt der Sommer 2010: Jaroslav Drobny wurde Rost als Konkurrent vor die Nase gesetzt. Während Rost öffentlich polterte, blieb Drobny gelassen. Die Zeit von Rost schien ohnehin abzulaufen. Leistungsmäßig konnte er nicht mehr an seine ersten HSV-Jahre anknüpfen und das Spielfeld wurde immer mehr auf neben dem Platzt verlagert. Immerhin konnte Rost sich noch gegen Drobny durchsetzen, der die Saison weitgehend auf der Bank absaß.

Aufhören wollte Rost aber noch nicht. Im Juli 2011 gab der Erstligist New York Red Bulls die Verpflichtung von Rost bekannt. Dort absolvierte er im Spätstadium seiner Karriere noch einmal elf Einsätze, bevor er nun die Karriere beendete. Dies verkündete modern über sein eigenes Facebook-Profil. Das hätten ihm wohl die wenigsten zugetraut. Einem der letzten „Keeper der alten Schule“.

Das Bundesliga-Geschäft ist inzwischen schnelllebig geworden. Den meisten Medien war das Ende der Karriere von Frank Rost nur eine 10-Zeilen-Meldung wert. Für torwart.de war Rost dagegen ein wichtiger Akteur der zwei letzten Jahrzehnte. Wir wünschen ihm daher alles Gute für seine Zukunft!


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