Wenigste Gegentore - aber doch kaum Zukunft
Im Jahr darauf konnte Rost dann überraschend die wenigsten Gegentore am Ende der Saison aufweisen. Nicht die „jungen Wilden“ um Adler und Neuer, nein, Frank Rost stand zumindest auf dem Konto der wenigsten Gegentore ganz oben. Für die Nationalmannschaft war er aber schon lange kein Thema mehr. Seit 2006 gab es dort einen Hang zu jungen Spielern, die sich nach dem Abgang zuerst von Oliver Kahn, dann auch Jens Lehmann auch auf der Torwartposition verfestigte. Rost war dabei kein Einzelfall: Auch Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) fiel in diese neue „Ära“ und hatte trotz konstanter Leistungen in der Bundesliga keine Chance auf Einsätze in der Nationalmannschaft.
Für Rost war dies ohnehin kein Thema mehr. Mit dem HSV konnte er noch 2009 und 2010 das Halbfinale des UEFA-Cups bzw. der UEFA Europa League erreichen. Dennoch entfremdeten sich der HSV und Rost daraufhin immer stärker. Die anfangs noch so geschätzte Art von Rost wurde bald als störend empfunden. Als vorläufiger Anfang vom Ende gilt der Sommer 2010: Jaroslav Drobny wurde Rost als Konkurrent vor die Nase gesetzt. Während Rost öffentlich polterte, blieb Drobny gelassen. Die Zeit von Rost schien ohnehin abzulaufen. Leistungsmäßig konnte er nicht mehr an seine ersten HSV-Jahre anknüpfen und das Spielfeld wurde immer mehr auf neben dem Platzt verlagert. Immerhin konnte Rost sich noch gegen Drobny durchsetzen, der die Saison weitgehend auf der Bank absaß.
Aufhören wollte Rost aber noch nicht. Im Juli 2011 gab der Erstligist New York Red Bulls die Verpflichtung von Rost bekannt. Dort absolvierte er im Spätstadium seiner Karriere noch einmal elf Einsätze, bevor er nun die Karriere beendete. Dies verkündete modern über sein eigenes Facebook-Profil. Das hätten ihm wohl die wenigsten zugetraut. Einem der letzten „Keeper der alten Schule“.
Das Bundesliga-Geschäft ist inzwischen schnelllebig geworden. Den meisten Medien war das Ende der Karriere von Frank Rost nur eine 10-Zeilen-Meldung wert. Für torwart.de war Rost dagegen ein wichtiger Akteur der zwei letzten Jahrzehnte. Wir wünschen ihm daher alles Gute für seine Zukunft!
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