Vor der U21 EM in Spanien gab es noch offene Karten, wer wohl im Tor der U21 bei der EM stehen würde. Es standen Julian Pollersbeck, Odi Vlachodimos und Marwin Schwäbe zur Auswahl. Am Ende zeigte sich durch den Gewinn des Titels gegen Spanien die Entscheidung pro Pollersbeck wohl als die richtige.

Am Ende gab es ein 1:0 im Finale gegen Spanien für die U21 und Keeper Julian Pollersbeck zeigte dabei wohl seine beste Leistung im Turnier. Er steigerte sich dabei deutlich, vor allem nach seiner schwachen Partie gegen Tschechien. Dennoch konnte man vor allem im Bereich Ausstrahlung noch Unterschiede zu Bernd Leno, Marc-André ter Stegen und auch Kevin Trapp sehen. Pollersbeck wirkt schüchterner im Tor, noch etwas unausgereifter als die drei in seinem Alter waren. Auch gegenüber der Körpersprache des 30 Millionen Mann, Jordan Pickford aus England, fiel er ab. Dennoch hat er nach diesem Turnier das Potential zu einem guten Bundesliga-Keeper zu werden. Für einen Schritt höher wird es in den nächsten Jahren sicherlich schwierig werden, wenn es auch andere Stimmen dazu gibt. Sein Lauterer Torwarttrainer Gerry Ehrmann sagte bei T-Online zu den Stärken seines Schützlings: "Zu seinen Stärken zählen natürlich seine Größe und seine Beidfüßigkeit. Was ihn aber besonders hervorhebt, ist nunmal seine Ruhe, seine Unbekümmertheit, trotz seines jungen Alters und der geringen Erfahrung." Und sieht ihn sogar bald in der A-Nationalmannschaft: "Ja, warum nicht? Wenn einer in seinem Jahrgang die Nummer Eins in der U21 ist, heißt das, dass er außergewöhnliche Fähigkeiten hat. Es kommt dann immer darauf an, dass er mit der Aufgabe wächst und seine Persönlichkeit weiterentwickelt. Wenn er die Spielpraxis hat, sind da viele Dinge möglich. Wichtig ist, dass er nicht die Bodenhaftung verliert und abhebt."

Pollersbeck selbst denkt jetzt erstmal nur an den Hamburger SV nach dem Turnier. "Der HSV ist ein wahnsinnig traditionsreicher Verein. Die Menschen hier identifizieren sich sehr stark mit dem Klub. Es ist das Gesamtpaket, das ganze Drumherum: geile Fans, ein geiles Stadion und eine geile Stimmung. Ich möchte hier den nächsten Schritt machen und die Voraussetzungen dafür sind im Verein super", ließ er auf der Website der Hanseaten verlauten. Vor allem freut er sich auf die neue Umgebung in der Hansestadt: "Hamburg ist eine tolle Stadt. Ich war zwar erst einmal hier und konnte noch nicht so viel sehen, aber das wird sich jetzt wahrscheinlich ändern. Das Leben hier ist sicherlich etwas anders als in meiner Heimat in Bayern."