Kommentar: Adlers Abschied - Erwartet, aber dennoch plötzlich
von T. Schlitzke
Mit einem Facebook-Eintrag ging die Ära von René Adler beim Hamburger SV am gestrigen Montag doch relativ schnell zu Ende. Ein Abschied wurde erwartet, aber nicht in dieser Form.
Eigentlich hätte ja am Mittwoch noch ein Gespräch stattfinden sollen. Adler wollte sich mit den HSV-Herren noch mal in Ruhe unterhalten. Bei den Hamburgern war man generell interessiert, Adler noch zu halten. Jedoch nicht mehr zu den 2,7 Millionen brutto. Auch Adler schien, zumindest nach außen hin, offen für ein weiteres Engagement in Hamburg zu sein. Dass der Keeper dann ohne großen Abschied auf dem Platz und gemeinsame Presseerklärung seinen Weggang ankündigt, lässt aber erahnen, dass wohl doch nicht alles Gold war was glänzte.
Adler kämpfte auch in den Jahren beim HSV mit diversen Verletzungen, verlor zwischenzeitlich seinen Stammplatz (an Jaroslav Drobny) und war es wohl auch leid, dauerhaft gegen den Abstieg zu spielen. Teilweise zeigte er auch immer noch grandiose Leistungen, aber an die Konstanz, die er bei Bayer Leverkusen hatte, kam der Keeper aber nicht mehr heran. Dennoch ist es beinahe fast schon etwas tragisch, wie still sich Adler verabschiedet hat. Aber es passt auch zu ihm: Adler war nie ein Mann der großen Worte!