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Thomas Gebauer - "hautnah" bei torwart.de (17.07.09)

Die Nummer eins in Österreich


In der Saison 2008/2009 wurde Thomas Gebauer zum besten Torhüter der österreichischen Bundesliga gewählt. torwart.de hat exklusiv mit der Nummer eins aus Ried gesprochen. Gebauer begann seine Fußballerkarriere in der Jugend beim TSV Meitingen in Bayern. 2001 wechselte er in die deutsche Oberliga und spielte beim TSV Aindling. 2004 ging es weiter in die Regionalliga Süd zu den Amateuren des TSV 1860 München, wo er ein Jahr lang das Tor hütete. Nach einem weiteren Jahr beim SpVgg Bayreuth in der deutschen Regionalliga Süd wechselte er in die österreichische Bundesliga zur SV Ried, wo er bis zur Verletzung von Stammtorwart Hans-Peter Berger im Dezember 2007 Ersatzkeeper war und ihn dann ablöste.

torwart.de: Thomas, Gratulation! Du bist zum besten Torhüter der österreichischen Bundesliga gewählt worden.

Thomas Gebauer: Das ist natürlich etwas Außergewöhnliches für mich. Mein erstes Jahr als Stammkeeper und dann gleich so einen Erfolg. Ich wurde ja von Trainern und Managern gewählt. Das ist eine schöne Anerkennung für mich.

torwart.de: Kam diese Entwicklung überraschend für dich?

Gebauer: Mit dem konnte man nicht rechnen, weil es nicht nur mein Verdienst war, die ganze Mannschaft hat gut gespielt, da war es einfach für mich zu glänzen. Ich wusste selbst, was ich kann, und wenn ich das Vertrauen bekomme, kann ich das auch umsetzen.

torwart.de: Du bist 2006 nach Österreich gewechselt. Hattest du nicht zuerst Bedenken wegen der Liga?

Gebauer: Am Anfang war ich nur froh, dass ich in Ried die Chance hatte, weiterhin im Profilbereich zu spielen. Bayreuth bekam ja keine Lizenz mehr und so war ich anfangs ohne Verein. Dass sich das so gut entwickelt, hätte ich nicht gedacht. Oberliga in Deutschland wollte ich nicht spielen.

torwart.de: Ist man in Österreich nicht außerhalb des Blickfeldes der großen Vereine?

Gebauer: Von den deutschen Vereinen stimmt das. Ich denke, es verfolgen nur wenige den österreichischen Fußball in Deutschland. Aber da habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich wollte immer nur Fußballspielen.

torwart.de: Bei den Amateuren von 1860 hast du den Sprung zu den Profis nicht geschafft. Was fehlte damals und wie kam der Kontakt nach Österreich eigentlich zu Stande?

Gebauer: Bei 1860 München lief alles gegen mich. Falko Götz hatte mich verpflichtet im Winter, kurz vor Ende der Saison wurde er dann gefeuert und alle Vereinbarungen waren dann hinfällig. Ich bekam dort nie die Chance. Natürlich passten meine Leistungen auch nicht unbedingt, aber es kam vieles zusammen.

torwart.de: Wie kam der Kontakt nach Ried zu Stande?

Gebauer: Der Kontakt nach Ried kam über meinen Berater zu Stande. Er hatte da schon vorher gute Kontakte schon gehabt.

torwart.de: Durch die Verletzung von Hans-Peter Berger kamst du ins Tor. Wie waren die ersten Spiele für dich als Nummer eins?

Gebauer: Das war nicht so außergewöhnlich, weil ich vorher schon lange im Team integriert war.

torwart.de: Wie oft trainierst du eigentlich in Ried?

Gebauer: Acht bis neun Mal trainiere ich dort, das passt alles. Besonders mit dem Torwarttrainer macht es viel Spaß und die Verbindung zwischen Torwart- und Mannschaftstraining ist optimal.

torwart.de: Wirst du in der Innenstadt von Ried überhaupt angesprochen?

Gebauer: In Ried ist man schon bekannt. Es ist eine Stadt mit 11.000 Einwohnern, in der Stadt kennt mich jeder. In Ried wird die Privatsphäre durchaus respektiert, das ist noch okay.

torwart.de: Kannst du uns etwas zum generellen Torhüterniveau in Österreich sagen?

Gebauer: Vom Niveau her dort, von den Österreichern gesehen, ist es sehr hoch. Man sieht ja bei Alex Manninger bei Juve, was er macht. Er wird sogar schon mit Buffon verglichen. Da ist das Land, was die Torhüterposition betrifft, schon gut aufgestellt. Es ist vielleicht auch einfacher für einen Torwart, weil das Tempo vielleicht doch etwas langsamer als in der Bundesliga in Deutschland ist.

torwart.de: Was fehlt den Österreichern zur internationalen Klasse? Red Bull Salzburg hat dies ja selbst mit viel Geld nicht geschafft.

Gebauer: Red Bull ist natürlich ein Sonderfall, die kaufen jedes Jahr viele, neue Spieler und brauchen immer wieder Zeit, sich einzuspielen. Die Qualifikationsspiele sind am Anfang der Runde, da scheitert RedBull sehr oft am Anfang. Generell gesehen, gibt es zu wenige Vereine, die vom Finanziellen einfach mithalten können. In der 2.Liga Österreichs gibt es sogar noch zwei Amateurklubs. Das kann man mit Deutschland nicht vergleichen. Es gibt so viele Vereine, die jedes Jahr auch Insolvenz anmelden. Das muss sich ändern.

torwart.de: Wie würdest du generell das Selbstbewusstsein der österreichischen Liga beschreiben?

Gebauer: Wir müssen uns nicht verstecken, wir haben ein gutes Niveau. Das sieht man auch in den Testspielen. Aber man müsste das sehen, wie das über eine ganze Saison dann liefe.

torwart.de: Schielt man in Österreich zuerst ins Nachbarland nach Deutschland, wenn es um ausländischen Fußball geht?

Gebauer: Ich persönlich verfolge Deutschland durch meine Verbundenheit. Als Fußballer verfolgt man generell alle Ligen, in denen guter Fußball gespielt wird.

torwart.de: Ein anderer Deutscher, Timo Ochs, wird Österreich nun wahrscheinlich verlassen. Wie siehst du seine Entwicklung?

Gebauer: Das Problem ist Salzburg an sich. Er wurde als Zweitligatorwart geholt und nie akzeptiert. Die Österreicher überschätzen sich da vielleicht da. Er hatte nie die Anerkennung bekommen, obwohl er super Spiele gemacht hatte. Dann war er verletzt und verlor sofort das Vertrauen.

torwart.de: Während der EURO gab es eine leichte Euphorie in Österreich. Diese scheint aber nun abgeklungen zu sein.

Gebauer: Nein, es ist gar nichts mehr zu spüren. Die komplette Euphorie ist weg.

torwart.de: Wie schwierig ist es, wieder von Österreich nach Deutschland zu wechseln und dort Fuß zu fassen?

Gebauer: Natürlich ist es schwierig, da man Leistungen bringen muss, die überdurchschnittlich sein müssen. Der Schritt zurück wird dann sehr schwierig werden.


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