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R. Wulnikowski: "Nur die 800-Meter-Läufe tun weh"

von T. Schlitzke


Robert Wulnikowski ist der älteste Spieler der 2.Bundesliga. Trotz seiner knapp 40 Jahre ist er immer noch einer der besten Torhüter im Unterhaus und der Führungsspieler bei den Würzburger Kickers. torwart.de konnte sich mit dem Torwart unterhalten und traf auf einen, der immer sich selbst geblieben ist und der durch Leistung andere mitziehen will.

Robert Wulnikowski absolvierte während seiner Karriere 57 Zweitligaspiele und steht seit Sommer 2014 bei den Würzburger Kickers unter Vertrag. Beinahe 40 Jahre, keiner ist so alt oder freundlicher ausgedrückt: So erfahren wie Robert Wulnikowski in der 2.Bundesliga. Ganz am Anfang unseres Gesprächs hatten wir Wulnikowski dann auch gefragt, ob er denn seine 40 Jahre schon spürt. Ganz nüchtern antwortete er: "Eigentlich nicht, nur die 800-Meter-Läufe tun weh. Da bin ich aber nicht der einzige..." Seit 12 Jahren konnte er nicht mehr in der 2.Liga spielen. Seitdem hat sich auch einiges getan. Der Torwart in der Analyse: "Es sind viele ehemalige Erstligisten dabei, Vereine mit ganz großer Tradition. Sportlich betrachtet hat sich einiges getan, die fußballerische Qualität der Spieler ist gestiegen. Denn die meisten haben das Ziel, in die 1. Liga zu kommen." Wenn er auf seine Ziele für die kommende Zweitligasaison gefragt wird, bleibt er dann alleine schon aufgrund seiner Erfahrung bescheiden: "Ich möchte verletzungsfrei zu bleiben und den Klassenerhalt schaffen." Dass er dabei auch ein Vorbild für viele andere ist, ist dem Torwart auch bewusst. Die Führungsfunktion im Kader will er aber nicht durch Strenge beweisen, sondern "mit Leistung vorangehen und Zwischenmenschlichkeit beweisen."

Neuer Blickwinkel auf den Sport

Im Laufe der Jahre hatte er sich auch in diversen Blickwinkeln verändert. Heute sieht er den Fußball und das ganze Geschäft durchaus nüchterner und mit mehr Distanz: "Erfolg resultiert aus guten und konstanten Spielen, der Torwart ist eine Schlüsselposition und er kann sich nicht viele Fehler erlauben."

Infos zu Robert Wulnikowski:
  • Nationalität: Polnisch
  • Geburtstag: 11.07.1977
  • Geburtsort:Bydgoszcz, Polen
  • Verein:Würzburger Kickers
  • Liga:2.Bundesliga<(li>
  • Position: Torwart
  • Größe (cm): 186
  • Bisherige Vereine als Spieler: Leipzig, Offenbach, Siegen, Aalen, Essen, Union Berlin, FC Schalke 04
  • Besonderes: Am 6. November 2012 wurde bekannt, dass sein zum Saisonende auslaufender Vertrag bei Kickers Offenbach um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2014 verlängert wurde.[4] Nach anderen Quellen verlängerte er gar bis 2015. Das Vertragswerk sicherte ihm monatliche Bezüge in Höhe von 17.000 Euro Grundgehalt nebst Prämien zu. Allerdings befindet sich Wulnikowski derzeit in einer arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung mit Kickers Offenbach, das sich durch den Insolvenzverwalter darauf beruft, der Vertrag sei mit dem Offenbacher Zwangsabstieg erloschen.

Profi wollte er ohnehin nie werden. Dazu sagte er heute: "Für mich war es immer besonders wichtig, Schule und Ausbildung erfolgreich zu beenden und erst dann auf Fußball zu setzen. Natürlich bin ich dankbar, weil es für mich der schönste Job ist." Und weil er den Fußball so liebt, weiß er auch schon was er nach seiner Karriere machen will: "Ich möchte Torwarttrainer werden, die Trainerscheine habe ich bereits." Zu einem möglichen Verein hatte er sich noch nicht geäußert. Aber es hieß aus dem Umfeld der Kickers, dass sich der Verein auf jeden Fall eine Zusammenarbeit über das Karriereende hinaus wünscht. Gegenüber 11 Freunde meinte er einmal: "ich bin einfach gestrickt, Jammern ist nicht mein Ding". Wir hatten Wulnikowski mit dieser Aussage konfrontiert und gefragt, welchen Ratschlag er jungen Torhütern heute geben würde? Seine Antwort erklärte er direkt: "Sich Ziele setzen, daran zu arbeiten, sie zu verwirklichen und alles zu geben, auch wenn es Phasen gibt, in denen es schwerfällt. Man sollte niemals vergessen, wo man herkommt."

Ganz am Ende hatten wir den Keeper noch gefragt, ob er denn es vermisst, dass er nicht in der 1.Bundesliga zum Einsatz gekommen ist. Trotz seiner Bescheidenheit konnte er diese Antwort nicht ganz verneinen: "Ja natürlich hätte ich gerne dort gespielt, ein Einsatz für die Statistik."


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