Kevin Trapp/ Paris: Von Barça kam offensiv im ersten Durchgang sehr wenig. Die einzige Torchance hatte es dann aber in sich und der Anwärter auf den Platz hinter Manuel Neuer im Nationalteam, Kevin Trapp, war sofort gefordert: Neymar nahm Tempo auf und bediente auf der rechten Seite Gomes, der im Eins-gegen-eins an Trapp scheiterte. Trapp verhielt sich in dieser Situation mustergültig: Er machte sich vor dem Stümer groß, kam im richtigen Moment zum Stehen und erwischte eine optimale Ausgangsposition. Am Ende der Aktion warf sich der Keeper in den Ball und ging als Sieger aus dieser Eins-gegen-Eins-Situation. Im weiteren Verlauf der Partie musste Kevin Trapp keinen Ball mehr parieren. Der Pariser Schlussmann zeigte trotz weniger Aktionen ein starkes Spiel, da er Sicherheit und Ruhe ausstrahlte und sich auch offensiv und mutig am Pariser Aufbauspiel beteiligte.

Marc-André ter Stegen/ Barcelona: Im Duell der beiden deutschen Nationaltorhüter begann Paris wie die Feuerwehr, machte sofort großen Druck auf das Tor von ter Stegen. Bereits nach sechs Minuten bot sich dem sehr stark und auffällig agierenden deutschen Nationalspieler Julian Draxler die erste Gelegenheit, bei der er allerdings verzog. Kurze Zeit später scheiterten Matuidi und Rabiot bei einer Doppelchance an ter Stegen, der vor allem den ersten Abschluss mit einer bärenstarken Reaktion vereitelte. Dabei konnte er sich auf sein optimal angepasstes Stellungsspiel verlassen. Aber nur wenig später kamen die Franzosen zur verdienten Führung: Di Maria schlenzte einen Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position über die Mauer in die Maschen und ließ dem katalanischen Keeper absolut keine Abwehrchance. Der deutsche Keeper parierte kurz darauf erneut bärenstark, als der Top-Stürmer Cavani aus spitzem Winkel an ter Stegen scheiterte. Er brachte mit einer explosiven Reatkion noch seine Fingerspitzen an den Ball und bewahrte sein Team vor dem 0:2-Rückstand. Doch der zweite Treffer der Franzosen kam dann postwendend: Verratti schaltete schnell um und gab das Leder zu Draxler, der eiskalt gegen ter Stegen ins lange Eck vollstreckte und diesem erneut keine Chance ließ.

Nach der Halbzeitpause zappelte das Leder zum dritten Mal im Netz der Gäste und der ehemalige Gladbacher im Tor des FC Barcelona konnte einem nun wirklick leid tun: Di Maria bekam auf der rechten Seite den Ball, zog nach innen und schlenzte das Leder aus 19 Metern wunderschön ins linke Toreck. Und drei Gegentore waren noch nicht genug: Das 4:0 besorgte dann Torjäger Cavani, der nach Zuspiel von Meunier trocken ins kurze Eck vollstreckte. Ter Stegen bewahrte sein Team in der Folgezeit noch vor einem höheren Rückstand, doch wurde phasenweise von seinen Vorderleuten kläglich im Stich gelassen. Am Ende musste er vier bittere Auswärtsgegentore schlucken, bei denen er allesamt machtlos war. Er war an diesem Champions-League-Abend wohl der beste Katalane in Paris und bestätigte seine atemberaubende Form der letzten Wochen. Denn auch in Sachen Strafraumbeherrschung und Mitspielverhalten zeigte ter Stegen keine Schwächen.

Torwartvergleich	Trapp (Paris)	ter Stegen (Barcelona)
Gegentore	0	4
Torwartparaden	1	6
Flanken abgefangen	1	0
Ballkontakte	43	47
Pässe/davon angekommen	32/27 (84%)	34/30 (88%)
Gefaustete Bälle	1	1
Fehler vor Gegentor	0	0