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Spanien: Der Heilige und sein Kronprinz

von T. Schlitzke

Es war eine Demonstration fußballerischer Dominanz: Die Rede ist vom vernichtenden 4:0 der spanischen Nationalmannschaft gegen Italien im Finale der EM 2012. Tiki-Taka in Reinkultur. Die Kulmination dessen, was die Iberer auch schon in den Jahren 2008 und 2010 auf den höchsten Thron Europas bzw. der Welt hievte. Hinzu kamen eine unglaublich robuste Abwehr sowie ein Weltklasse-Torwart in der Blüte seiner Jahre. Klar – die Rede ist von Iker Casillas. Während des gesamten Turnieres musste „San Iker“ (zu Deutsch: „Heiliger Iker“), wie ihn die Spanier ehrfürchtig nennen, nur einmal hinter sich greifen.

Damals noch waren die Rollen klarer verteilt als heute. Schon bei der WM 2014 gab es einige Abnutzungserscheinungen. Das Aus kam bereits in der Vorrunde. War das nur ein Ausrutscher oder hatte das spanische Team seinen Zenit überschritten?

Nun, gewiss eine Mischung aus beidem. Zumindest waren die Spanier gezwungen, alterstechnisch einen Umbruch einzuleiten, der sich mittlerweile in vollem Gange befindet. Ein Tiki-Taka 2.0 gewissermaßen.

Der Titelverteidiger ist in diesem Jahr eine Wundertüte. Auch auf der Torhüterposition bahnt sich ein Wandel an. Die Frage ist nur: Gibt es ihn schon in diesem Turnier oder darf San Iker noch ein letztes Mal auf der europäischen Bühne im Rampenlicht stehen? In nur ganz wenigen Nationen dürften die Nummer eins und Nummer zwei so eng beieinander liegen und der Kampf ist längst noch nicht entschieden.

In der Qualifikation erhielt der 35-jährige Casillas - mittlerweile nicht mehr bei Real Madrid zwischen den Pfosten, sondern beim FC Porto - deutlich mehr Spielanteile als sein 10 Jahre jüngerer Kontrahent David De Gea (Manchester United). Es ist eine Frage der Generationen.

Die Qualitäten von Casillas sind unbestritten. Er ist ein Sieger-Typ sondergleichen, der in Drucksituationen immer wieder größte Kaltschnäuzigkeit an den Tag legt. Er vermag eine Mannschaft zu führen und ist ein nahezu kompletter Torwart. Gerade im Herbst seiner Karriere häufen sich allerdings auch die Fehler.

Als seinem designierterten Nachfolger bei Real Madrid wird De Gea eine großartige Zukunft bescheinigt. Der gebürtige Madrilene soll so schnell wie möglich in seine Heimatstadt zurückkehren. Nach einer Wechsel-Posse im letzten Jahr, könnte es nach der EM endlich so weit sein. Auch jetzt schon ist De Gea einer der ganz Großen. Er verkörpert ein moderneres Spiel als Casillas und ist gewiss der bessere Fußballer von beiden. Dazu hat er ausgezeichnete Reflexe und strahlt für sein Alter viel Ruhe aus. Die Erfahrung in den ganz großen Spielen fehlt ihm allerdings noch.

Als dritter Torwart wird Sergio Rico vom Europa-League-Sieger FC Sevilla mit nach Frankreich fahren. Im Fahrwasser von Casillas und De Gea darf der 22-jährige erste Turniererfahrungen sammeln und wird sicherlich dereinst De Gea um die Stammposition herausfordern. Experten schätzen seine unaufgeregte Art, er ist ein eher konservativer und dafür sehr sicherer Schlussmann. Strafraumbeherrschung und das Spiel mit dem Ball am Fuß sind hingegen noch ausbaufähig.

Alles in allem muss sich Spanien wohl auf der Torhüter-Position auf Jahre hin keine Sorgen machen. Auch wenn es für San Iker – eine Koryphäe der Torwartwelt – wohl das letzte große Turnier sein wird. Sei es als Nummer eins oder Nummer zwei.

 

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