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Thomas Schlieck "Hautnah" bei torwart.de (10.11.10)

Stressresistenztraining mit Life Kinetik


Als Manuel Neuer beim WM-Halbfinale gegen Spanien im Tor stand, empfand er genauso Stress und Druck wie ein Torhüter der Kreisliga, der in einem Relegationsspiel keinen Gegentreffer zulassen darf. Die Bewältigung von Stress ist für Sportler und besonders für den Torhüter eine große Herausforderung. "Stress und das notwendige Adrenalin ist notwendig, um im Wettkampf die Höchstleistung abzurufen", bestätigen die meisten Torhüter. Andererseits erzeugt Stress auch Druck auf den Torhüter und unter bestimmten Umständen kann Stress auch eine negative Resonanz beim Sportler erzeugen, so dass der Torhüter in ein Leistungstiefe während eines Spiels oder ungünstigerweise über eine längere Periode fällt.

Der Torwarttrainer von Arminia Bielefeld, Thomas Schlieck, machte sich in den vergangenen Monaten intensiv Gedanken, wie dieser Problemkreis aus der Sicht des Torwarttrainings gezielt in Angriff genommen werden kann. Bekanntermaßen hat sich die Sportwissenschaft im Allgemeinen schon seit längerer Zeit mit der Frage der Stressbewältigung im Leistungssport beschäftigt. Dabei stehen methodische Empfehlungen im Vordergrund, die das bewusste Auseinandersetzen mit Stress außerhalb der eigentlichen sportlichen Trainingshandlung stellen. Autogenes Training oder Entspannungstechniken, wie Yogaübungen, lassen sich durch jeden Sportler unabhängig von den sportartspezifischen Gegebenheiten durchführen.

An dieser Stelle setzt Thomas Schlieck mit seinen Überlegungen an, die er im Rahmen des 1. Vortrags der Trainerfortbildung "Safehands" in Bregenz vorgetragen hatte. "In meiner täglichen Arbeit als Torwarttrainer sowohl im Jugend- als auch im Profibereich sehe ich einen großen Bedarf, das schwierige Thema der Stressresistenz zu bewältigen", erläutert Schlieck.

Life Kinetik Training und Torwarttraining in Kombination

Beim Training des Sportlers mit Life Kinetik werden dem Körper nicht alltägliche visuelle und koordinative Aufgaben gestellt. Anders wie beim klassischen Training mit vielen Wiederholungen zur Einübung von Automatismen versucht diese Methodik mit vielfältigen und variablen Übungen viele neue Vernetzung im Gehirn des Sportlers anzulegen, um so die Auffassungsgabe und Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit des Sportlers zu steigern.

Life Kinetik findet dabei seine Anwendung sowohl im Kinder-, Breiten- und Leistungssport. Die Gestaltung von Trainingseinheiten mit Life Kinetik konzentriert sich auf die Bereiche Körperbeherrschung, visuelles System und die Einbeziehung kognitiver Fähigkeiten.

So kann man motorisch schwache Kinder genauso wie Hochleistungssportler mit dieser Methode trainieren. Life Kinetik-Erfinder und Diplomsportlehrer Horst Lutz trainierte dabei u.a. mit Borussia Dortmund im Trainingslager oder auch mit Skistar Felix Neureuther.

"Es geht hier um einen ganzheitlichen Ansatz", erläutert der Inhaber der Torwartlizenz des Niederländischen Fußballs. "Wir nutzen die Elemente aus der Life Kinetik immer wieder im Training zur Ergänzung der bisherigen Trainingsinhalte", so der 40-jährige Torwarttrainer weiter.

Mit den in Bielefeld ansässigen Life-Kinetik-Trainern Effi Kompodietas und Andreas Ellgut entwickelte Schlieck spezielle Übungen für das Torwarttraining. Mit den Übungen lassen sich vielfältige Ziele erreichen. So sind die Übungen dazu geeignet die Koordination der Torhüter, das periphere Sehvermögen und den Blick für die Tiefe des Raums zu verbessern. Des Weiteren fördern die komplexen Übungsformen die Konzentrationsfähigkeit der Torhüter und simulieren für den Torhüter gewisse Stresssituationen, so dass das Verhalten und die Gewöhnung an derartige Situationen trainiert werden kann.

Im Anschluss an die theoretischen Ausführungen ging Schlieck mit drei Torhütern der Vorarlberger Fußballakademie und der Teilnehmergruppe auf den Platz und demonstrierte anhand von verschiedenen Übungsbeispielen wie Life Kinetik in der Torwarttrainingspraxis funktioniert.

Life Kinetik Training und Torwarttraining in Kombination

Die verschiedenen Übungen sind von Schlieck so organisiert, dass klassische Elemente einer Torwarttrainingsübung, wie z.B. das Fangen von hohen Flankenbällen oder Laufformen mit anderen Aufgaben, wie das Lösen einfacher Rechenaufgaben oder anderer kognitiver Aufgabenstellungen kombiniert werden. Die bewusste Einbeziehung des visuellen Systems in die Trainingsübungen ist ebenso aufschlussreich. Das Sehvermögen und dessen Variabilität ist für den Torhüter ein wichtiger Faktor. "Wir verdecken mit einer Augenklappe das dominante Auge und lassen den Torhüter z.B. eine Flankenübung ausführen", erklärt Schlieck. Dabei muss der Torhüter unmittelbar vor Ausführung der Flanke auf einen optischen Reiz einer bestimmten Farbkarte reagieren. Damit ist bei der Ausführung der klassischen Torwarttechnik auch die Aktivierung weiterer Gehirnbereiche notwendig, so dass das Gehirn des Sportlers bewusst trainiert wird. Weitere Variationsmöglichkeiten des Trainings sind beispielsweise auch das Einsetzen kleinerer Bälle bei den einzelnen Übungen.

Das Life Kinetik wird bei den Bielefeldern Profis nur zu Beginn einer Trainingswoche eingesetzt. "Das Gehirn arbeitet nach und insgesamt sollte die Trainingsdauer 60 Minuten nicht überschreiten", empfiehlt Schlieck, der auch bereits mehrere Artikel im TORWART-Magazin und weitere Trainingsübungen in der Trainingsdatenbank von torwart.de veröffentlich hat. "Die Methodik hat sowohl mich als auch unsere Torhüter um Dennis Eilhoff überzeugt. Wir sehen Life Kinetik im Torwarttraining als ein weiterer wichtiger Mosaikstein, um das Torwartspiel und die Ausbildung unserer Torhüter weiter zu perfektionieren", merkt Thomas Schlieck zum Abschluss seines guten Vortrags an.


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