Zur Saison 2008/09 nahm Stefan Wessels ein Angebot des Zweitligisten VfL Osnabrück an und unterschrieb dort einen Zweijahresvertrag. Damit kehrte er bereits nach einem Jahr wieder nach Deutschland zurück. In Osnabrück setzte er sich zunächst gegen seinen Konkurrenten Tino Berbig durch und wurde unter Trainer Claus-Dieter Wollitz Stammtorhüter, bevor er zum Ende der Spielzeit wieder ins zweite Glied rückte. Zum Ende der Saison verließ Wessels den Verein. Derzeit ist er vereinslos. Wir haben mit ihm gesprochen.

torwart.de: Stefan, wie schaut dein momentaner Stand aus? Gibt es aktuell Anfragen?

Stefan Wessels: Momentan ist mein Stand, dass ich mich nach wie vor in Duisburg bei der VDV fithalte, in sehr guter Verfassung und fit für den Tag x bin. Ich könnte von heute auf morgen einsteigen. Ich habe mich seit der Sommerpause zuerst mit meinem privaten Torwarttrainer Markus Gaupp, dann bei der VDV im Mannschaftsverbund und diversen Testspielen vorbereitet. Anfragen gibt es immer wieder, bisher hat sich aber leider noch nichts realisierbar dargestellt. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass in der nahen Zukunft der richtige Verein für mich dabei ist, dem ich dann auch sofort helfen kann.

torwart.de Wie geht man mental in einer solchen Zeit mit seiner Situation um?

Wessels: Ich gehe mit der Situation so um, dass ich von vornherein gesagt habe, dass ich mir dieses Mal den Luxus gönne zu warten. Daher nagt die Ungewissheit natürlich auch an mir, aber ich kann sie ganz gut einordnen.

torwart.de: Hast du auch schon mal ans Aufhören gedacht?

Wessels: Am Anfang habe ich gesagt, dass ich zur Not auch aufhören würde. In der Zwischenzeit bin ich aber zu dem Entschluss gekommen, dass ich nach so einer Saison nicht aufhören will! Ich weiß, dass ich mit meiner Fitness und mentalen Stärke, mich auf den Punkt zu konzentrieren und größtem Druck standzuhalten, nach wie vor auf höchstem Niveau spielen kann.

torwart.de: Wenn man hört, dass ein Verein einen Keeper sucht, aufgrund Verletzungen etc. und man wird selbst nicht angerufen. Kann man das ignorieren oder macht man sich doch unbewusst immer wieder Hoffnung?

Wessels: Bisher gab es diese Situation so nicht, sodass ich da wenig zu sagen kann.

torwart.de: Du trainierst momentan in Duisburg. Inwiefern hilft dir das Training mit Gleichgesinnten dort?

Wessels: Das Training hilft mir wie bereits gesagt, dass ich trotz der Vereinslosigkeit topfit bin und jederzeit einsteigen kann. Zudem haben wir in Duisburg bei der VDV eine Menge Spaß.

torwart.de: Inwiefern fehlt dir die Spielpraxis momentan?

Wessels: Wie bereits geschildert habe ich seit der Sommerpause schon diverse Testspiele bestritten, nicht nur das Spiel mit den "Sportfreunden Pocher" gegen den FC Bayern, sondern u.a. Auch gegen den 1. FC Köln, sodass mir natürlich die Pflichtspiele fehlen, ich aber dennoch schon einige Spiele bestreiten konnte. Daher fehlt mir nicht wirklich die Spielpraxis, ich habe wahrscheinlich mehr Spiele absolviert als so manch ein anderer Torwart aus der Bundesliga.

torwart.de: Setzt du dir ein unteres Limit bei einer Liga? Käme die dritte Liga für dich in Frage?

Wessels: Prinzipiell will ich natürlich auf so hohem Niveau wie möglich spielen. Ich beurteile aber jeden Verein individuell, sodass ich nichts pauschal ausschließe.

torwart.de: Bereitet man sich in solchen Zeiten auch auf die Karriere nach der Karriere vor?

Wessels: Ich bin schon seit Anfang meiner Karriere an der Fernuni Hagen eingeschrieben, sodass ich da schon etwas - wenn auch wenig - in der Hand habe. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass ich noch einige Jahre auf hohem Niveau Fußball spielen kann und auch werde.