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Mario Gros (1. FFC Frankfurt): "Frauen-Torhüter in Deutschland auf Top-Niveau!"


Für Mario Gros ist die Arbeit mit den drei Torhüterinnen des 1. FFC Frankfurt absolute Leidenschaft. Der Torwarttrainer des Klubs verrät im Interview mit torwart.de wie er die Damen trainiert und was das Besondere an der Arbeit ist!

torwart.de: Wie schaut die aktuelle Torwartkonstellation bei euch im Tor aus?

Mario Gros: Wir haben drei Torhüterinnen im Bundesliga-Kader, die zwar unterschiedliche Torwart-Typen verkörpern, aber insgesamt auf einem ähnlichen Niveau anzusiedeln sind. Bryane Heaberlin, die aktuelle Nummer eins, strahlt eine große Ruhe aus, hat in dieser Saison fast fehlerfrei gespielt und deshalb im Moment die Nase vorn. Desirée Schumann verfügt über eine langjährige Erfahrung, hat mit dem 1. FFC Frankfurt schon große Erfolge gefeiert und ist immer da, wenn man sie braucht. Und Cara Bösl ist eine junge, dynamische Torhüterin, die sich gut entwickelt hat und von den etablierten Keeperinnen profitiert. torwart.de: Wie oft trainierst du mit den Damen?

Gros: Klassisches Torwarttraining findet vier Mal pro Woche statt. Darüber hinaus gibt es natürlich auch individuelles Training, also Fitness und spezifisches Krafttraining.

torwart.de: Wie ist dein Torwarttraining aufgebaut?

Gros: Unser Torwarttraining richtet sich in erster Linie nach den Anforderungen und Aufgaben, die der Wettkampf, sprich das Spiel stellt! Daher versuchen wir, schwerpunktmäßig spielnahe zu trainieren, d.h. die Torhüter durch komplexe Übungsformen in Situationen zu versetzen, in denen sie dem Spiel entsprechend Entscheidungen treffen müssen. Dies bezieht sich innerhalb eine Trainingswoche auf die Schwerpunkte Ziel-/Raumverteidigung, Spieleröffnung und Spielfortsetzung. Anregungen erhält man einmal durch die Rückmeldung seiner Torhüter (dabei ist es meiner Meinung nach wichtig, auch kritische Anmerkungen zuzulassen) und zum anderen durch Austausch mit Kollegen, die eine ähnliche Trainingsgestaltung bevorzugen.

torwart.de: Wie schaut die Jugendarbeit bei euch aus? Wie werden Talente entdeckt?

Gros: Wir sind mit unseren Scouts im Jugendbereich über die deutschlandweiten Entwicklungen bei den Juniorinnen bestens informiert und besetzen natürlich die hochkarätig besetzten Länderpokale, die ja auch immer eine Art Sichtungsturnier sind.

Infos zu Mario Gros:
  • Nationalität: Deutschland
  • Alter: 46
  • Verein:1.FFC Frankfurt
  • Liga:1. Liga
  • Position: Torwarttrainer
  • Bisherige Vereine als Trainer: TuS Koblenz

torwart.de: Bis vor wenigen Jahren gab es kaum TWT für Damen. Wie hat sich das geändert in Deutschland?

Gros: Seit ich 2011 mit dem Wechsel zum SC 07 Bad Neuenahr im Frauenbereich tätig bin, gibt es Torwarttraining sowohl in meinen Klubs als auch in den anderen Bundesliga-Vereinen. Der Frauenfußball in Deutschland ist schon seitdem weitaus professioneller aufgestellt als noch vor 15 Jahren.

torwart.de: Was zeichnet weibliche Torhüter aus?

Gros: Ich ordne das nicht in Geschlechter-Schubladen ein. Für mich ist jeder Torwart und jede Torfrau als Charakter und auf dem Platz verschieden – und jede oder jeder sollte das Training bekommen, um den maximalen Erfolg zu erreichen.

torwart.de: Wie wichtig war Nadine Angerer für das Bild des Frauenfußballs?

Gros: Nadine Angerer war eine große Persönlichkeit für den deutschen Frauenfußball. Man muss allerdings sagen, dass sich das Torwartspiel seitdem verändert hat. Heute sind mitspielende und technisch gut ausgebildete Torfrauen gefragt.

torwart.de: Wie unterscheidet sich Frauen- von Männertraining?

Gros: Es gibt nur einen kleinen Unterschied, der die Schussstärke betrifft. Die Trainingsinhalte sind aber bei Männern und Frauen identisch.

torwart.de: Frauen verletzten sich häufiger am Knie, wie fließt dieser Umstand in das Training ein?

Gros: Diese Thematik war meines Erachtens vor einigen Jahren oder eher ein Thema als heute. Durch das verstärkte Krafttraining ist der ganze Körper – und dazu gehören nun einmal auch die Gelenke – stabiler geworden. Im Torwarttraining selbst spielt das also keine Rolle.

torwart.de: Arbeitet ihr mehr an der Sprungkraft, da die Torhüterinnen kleiner sind?

Gros: Nein. Wie bereits erwähnt, sind die Trainingsinhalte bei Frauen und Männern identisch.

torwart.de: Inwieweit beeinflusst die Größe das Verhalten im Strafraum?

Gros: Es ist eher eine Sache des Timings, weniger der Größe. Man trainiert natürlich die Strafraumbeherrschung – und trotzdem haben einige ein besseres Raumgefühl und fühlen sich somit sicherer.

torwart.de: Wie siehst du das Frauentorwartniveau? Immer noch so stark unterschiedlich wie vor Jahren?

Gros: In der Allianz Frauen-Bundesliga sind alle Torhüterinnen top ausgebildet, da ist eine positive Veränderung feststellbar. Das hat natürlich auch mit der allgemeinen Professionalisierung in den Vereinen zu tun.

torwart.de: Du hast früher die Jugendarbeit in Koblenz geleitet. Was konntest du daraus nehmen?

Gros: Es ist besonders anspruchsvoll zu erkennen, welcher Torwart welche Förderung braucht. Das war in Koblenz immer ein großes Thema und für mich persönlich eine Weiterentwicklung in der Breite. Dieses Wissen setze ich heute beim 1. FFC Frankfurt ein.

torwart.de: Was sind deine weiteren Ziele?

Gros: Ich möchte die Torhüterinnen des 1. FFC Frankfurt in ihrer Entwicklung weiter voranbringen und somit meinen Teil zum Gesamterfolg beitragen. Ein Traum von mir ist es, einmal im Ausland zu arbeiten und gerne würde ich auch nochmal einen Champions-League-Pokal in den Händen halten.


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