Aufstellungen:
Spanien:
Casillas - Arbeloa, Piqué , Sergio Ramos , Jordi Alba - Busquets , Xabi Alonso - Xavi - Fabregas , Silva , Iniesta
Einwechslungen:
- 64. Jesus Navas für Silva
- 74. Fernando Torres für Fabregas
Italien:
Buffon - Chiellini , de Rossi , Bonucci - Pirlo - Maggio , Marchisio , T. Motta , Giaccherini - Balotelli - Cassano
Einwechslungen:
- 56. di Natale für Balotelli
- 65. Giovinco für Cassano
- 90. Nocerino für T. Motta
Tore: 0:1 di Natale (60.); 1:1 Fabregas (64.)
Iker Casillas / Spanien: Im Duell der beiden südeuropäischen Fußballgroßmächte, spielte Italien überraschend stark mit und stellte die Spanier und ihren Keeper immer wieder vor Probleme. Zunächst war es Pirlo, der Casillas mit einem schweren Freistoß herausforderte, den der Keeper zwar nicht ohne Mühen, letztlich aber doch in starker Manier klären konnte.
Anschließend spielte Casillas Cassano mit dem Ball am Fuß locker aus, was dieser nicht auf sich sitzen ließ. Ohne Chance an den Ball zu kommen legte er den Keeper, was allerdings ohne Folgen blieb. Danach war es erneut Cassano, der den Keeper dieses Mal sportlich fair vor Probleme stellte. Konnte der Keeper den ersten Versuch des Stürmers noch einfach abwehren, musste er den Ball bei seinem Schuss in der 34. Spielminute prallen lassen. Das war zwar angesichts des flatternden Balls kein Fehler, jedoch landete der Abpraller gefährlich in der Mitte, er blieb aber folgenlos.
Seine ganze Klasse zeigte Casillas dann wieder kurz vor der Pause, als er Mottas Kopfball aus Nahdistanz mit einem tollen Reflex auf der Linie parierte. Gewagt war sein Stellungsspiel nach dem Seitenwechsel, als Balotelli völlig frei auf ihn zu lief. Statt seinen Kasten zu verlassen klebte der Keeper auf der Linie, was den Stürmer tatsächlich verunsicherte und weshalb Ramos den Ball doch noch vor einem möglichen Abschluss klären konnte.
Wie sein Gegenüber war Casillas beim Gegentreffer durch di Natale ohne Abwehrchance, im Gegenteil, durch sein geschicktes Herauslaufen machte er den Winkel für den Angreifer so gering wie nur möglich. Dass der Italiener trotzdem traf war einzig und allein seinem perfekten und sehenswerten Abschluss zu verdanken.
[
Bewertung: 8 von 10 Punkten]
Gianluigi Buffon / Italien: Unglückliche und unschöne Fehlgriffe ist man bei Gianluigi Buffon aus der Vergangenheit gewohnt, ob es nun ein erschlichenes Abiturzeugnis oder das Tragen eines Shirts mit eindeutig faschistischer Aufschrift war. Jetzt dachte man aber, dass er diese Eskapaden mit dem Alter und der Reife von mehr als 100 Länderspielen abgelegt hat. Da überraschte es schon, dass auch sein Name im Zuge des italienischen Wettskandals auftauchte. Was genau passiert ist, muss noch ermittelt werden und so lange nichts gegen den Keeper auf der Hand liegt, darf er uns bei der EM mit seinem fantastischen Torwartspiel verwöhnen.
Als wäre nichts gewesen spielte er gegen Welt- und Europameister Spanien unaufgeregt wie eh und je. Dabei war er immer auf der Hut und sobald sich die Spanier den Ball ein Stück zu weit vorgelegt hatten, war Buffon zur Stelle. Mehr Ruhe als der italienische Keeper kann man eigentlich kaum ausstrahlen. Auch mit dem Ball am Fuß bleibt der Keeper cool, nur fiel auf, dass er bei zwei Pässen nicht weitergedacht hatte. Konnte er den Ball noch sicher abspielen, stand der Teamkollege anschließend ohne weitere Option da.
Nach dem die Versuche der Spanier im ersten Durchgang noch knapp am Gehäuse vorbei gingen, wurde Buffon nach dem Seitenwechsel mehrfach voll gefordert. Dabei verhinderte er unter anderem gegen den freigespielten Torres einen Gegentreffer, in dem er sich nicht auf den Ball stürzte, sondern die Laufrichtung des Angreifers aufnahm und diesen dann abdrängte. Zuvor hatte er bereits einen Fernschuss von Fabregas mit einer starken Flugeinlage zur Ecke abgewehrt. Noch schwerer sein Reflex gegen Iniestas Versuch in der 51. Spielminute: Aus spitzem Winkel, aber nur wenigen Metern Torentfernung, zog der Spanier voll ab, Buffon riss reaktionsschnell die Arme nach oben und in der Superzeitlupe war dann auch zu erkennen, dass es wahrscheinlich seine Fingerspitzen waren, die den Ball am Kasten vorbei lenkten.
Ganz fehlerfrei blieb aber auch der Italiener nicht: Als Torres in der 85. Spielminute erneut auf dem Weg zum Tor war, übersah Buffon seine außen postierten Verteidiger, verließ seinen Kasten obwohl eigene Spieler in der Nähe des Angreifers waren und ermöglichte Torres damit die Chance, ihn zu überlupfen. Doch der Keeper hatte Glück, denn Torres verzog äußerst knapp.
Absolut chancenlos war Buffon beim Ausgleichstreffer durch Fabgregas.
[
Bewertung: 8 von 10 Punkten]