Brasilien fand im zweiten Gruppenspiel durchaus gut in die Partie. Die beste Chance in der Anfangsviertelstunde hatte jedoch Costa Rica durch Borges, der nach schönem Flankenlauf von Gamboa freistehend aus zwölf Metern verzog. Alisson zeigte ein gutes Positionsspiel und hatte sich so eine gute Ausgangsposition geschaffen, sodass er diesen Ball hätte parieren können. Nach der torlosen ersten Halbzeit und der schwachen Leistung von Costa Rica in deren Defensive, machte Brasilien Druck. Die Mittelamerikaner hatten dann aber in der 68. Minute sogar die Chance zur Führung, doch Venegas köpfte freistehend Alisson in die Arm. Auch hier war das frühe Erkennen der Situation und das gute Positionsspiel Voraussetzung für eine gelungene Situation. Bis zum Ende der Partie konnte Allison nur dreizehn Ballkontakte sammeln, was für einen beschäftigungslosen Nachmittag sprach. Am Ende konnte er sich über eine fehlerlose Partie, eine weiße Weste und den Einzug in die KO-Phase freuen.
Keylor Navas gab bis zum Schluss alles (Foto: firo)
Der Star der Costa-Ricaner im Tor musste von Beginn an hellwach sein, denn Brasilien machte schnell klar, was deren Ziel in diesem Spiel war. Doch trotz der Feldüberlegenheit, konnten sich die Brasilianer nur wenig nennenswerte Chancen erarbeiten. Navas zeigte aber eine gute Raumverteidigung und war der Herrscher seines Strafraums. Gabriel Jesus traf dann in der 26. Minute zwar nach Marcelos Flachschuss-Vorlage in den Strafraum ins Tor, stand aber deutlich im Abseits. Hier wäre Navas chancenlos gewesen. Sekunden später zeigte sich Navas hellwach, der nach Steilpass auf Neymar rechtzeitig aus dem Tor geeilt war und Zentimeter vor dem Stürmer klärte. Doch dann verflachte die Partie und es ging torlos in die Pause. Navas rückte dann im zweiten Spielabschnitt mehr und mehr in den Fokus. Bei bei Neymars Direktabnahme parierte er sensationell und zeigte seine Weltklasse in der direkten Zielverteidigung.
Los Ticos konnten sich in dieser Phase kaum noch befreien, ein 1:0 der Seleçao lag in der Luft und Costa Rica schwamm gewaltig. Lange Zeit retteten sich die dauernd auf Zeit spielenden Mittelamerikaner. Doch Brasilien stürmte mit dem Mute der Verzweiflung bis zum Ende der regulären Spielzeit, brachte den Ball aber nicht in Navas' Kasten unter. Dann kam Coutinho. Der Barça-Star war nach Firminos gewonnenem Kopfballduell und Gabriel Jesus' ungewollter Ablage mit einem Schuss durch die Beine des Real-Schlussmanns zur Stelle und sorgte für den späten Führungstreffer der Brasilianer in der ersten Minute der Nachspielzeit. Navas sah nicht gut aus und kam zu spät und inkonsequent in die Situation. Neymar stockte in den Schlusssekunden per Abstauber gar noch auf und schoss Costa-Rica aus dem Turnier. So geht es für Navas im letzten Gruppenspiel nur noch um die Ehre.