Nach seinem Patzer im ersten Gruppenspiel stand der polnische Schlussmann landesweit in der Kritik. Die schwache Leistung seiner Mannschaft nötigte Polen dazu, gegen Kolumbien gewinnen zu müssen. Doch beide Mannschaften neutralisierten sich von Beginn an, das hauptsächliche Geschehen fand im Mittelfeld statt und vor den Toren passierte nur wenig. Szczesny zeigte sich aber in der Raumverteidigung vorerst verbessert, agierte offensiv und zielstrebig. Es sollte bis zur 37. Minute dauern, ehe Kolumbien für die erste gefährliche Chance sorgte. Während es Cuadrado in dieser Szene noch an Präzision fehlte, weil Szczesny sehr aufmerksam war, hatten die Polen nochmals Glück. Doch der erste kolumbianische Treffer fiel dann nach dem folgenden Eckball in der 40. Minute: Yerri Mina schlug nach einer Traum-Flanke von James per Kopf zu. Der Ball war für Szczesny schwierig zu berechnen, dennoch machte er eine unglückliche Figur – erneut.
Auch im zweiten Durchgang blieb Kolumbien dominant. Neben James sorgten Quintero, Falcao und Cuadrado für nennenswerte Abschlüsse im zweiten Spielabschnitt. Szczesny war aufmerksam, Unsicherheit war dem polnischen Schlussmann kaum anzumerken. Besser aus Sicht der Kolumbianer machte es dann Falcao in der 70. Minute, als er, schön bedient von Quintero, Szczesny im Tor der Polen mit dem Außenrist überwand. Und das Polen-Aus wurde nur wenige Augenblicke später besiegelt: Nach einer erneut sehenswerten Vorlage von James zündete Cuadrado den Turbo, lief frei auf Szczesny zu und behielt die Nerven - 3:0. Bitteres Aus für Szczesny, der erneut nicht fehlerlos blieb, aber auch abhängig von seiner sehr schläfrigen und wackligen Hintermannschaft, einen schweren Stand hatte.
Der erste Spielabschnitt ist für den kolumbianischen Torhüter vom FC Arsenal schnell zusammengefasst. Polen war bemüht, doch auch dem Bayern-Stürmerstar Lewandowski fehlte es an Durchschlagskraft und an Präzision in der letzten Aktion. Ospina stand im Mittelpunkt, als er zu Beginn der Partie verletzt am Boden lag. Der routinierte Schlussmann konnte nach einer kurzen Behandlungspause aber weitermachen. Zählbares kam bis zur 58. Minute, als Lewandowski freistehend an Ospina scheiterte, zunächst allerdings nicht heraus. Hier warf sich Ospina, beim Stand von 1:0 für seine Nation, mutig in den Ball. Er riskierte Kopf und Kragen und das zahlte sich aus. Kolumbien dominierte dann auch in der Folgezeit und ging mit 3:0 in Führung. Polen zeigte zwar weiterhin Moral, doch Krychowiak und Lewandowski wollte der Ehrentreffer nicht mehr gelingen, auch weil Ospina glänzend agierte. Letztlich endete die Partie 3:0 - Kolumbien rettet sich in ein "Endspiel" gegen den Senegal.