Der routinierte russische Schlussmann und Kapitän zeigte bei der bisherigen Weltmeisterschaft konstant gute Leistungen und führte die Sbornaja mit starken Paraden in der direkten Zielverteidigung bis ins Viertelfinale. Bei den letzten Großturnieren war Akinfeev immer mal wieder für einen Patzer gut und war auch mit dem Ball am Fuß meist nicht der sicherste Torhüter. Doch in allen Aspekten des Torwartspiels zeigt sich Akinfeev stark verbessert und ist so der gewünschte Rückhalt seines Teams. Im Spiel gegen Kroatien durfte er dann nach einer halben Stunde jubeln, denn Russland ging überraschend in Führung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kroatien das Spiel im Griff, ohne aber wirklich Torgefahr auszustrahlen.
Die Antwort der Kroaten ließ dann allerdings nicht lange auf sich warten: Mandzukic flankte von der linken Seite, am Fünfmeterraum kam Kramaric zum Kopfball - und traf mit einem platzierten Abschluss ins Eck. So ging es mit dem 1:1-Unentschieden in die Kabine. Dann wurde Kroatien erst in der 60. Minute wieder gefährlich: Perisic zog aus etwa sieben Metern ab und traf den Innenpfosten. Akinfeev wäre machtlos gewesen. Kroatien rannte an und versuchte, da Unentschieden über die Zeit zu bringen. Die Zusammenarbeit von Akinfeev und seiner Hintermannschaft funktionierte reibungslos. In der 101. Minute lag der Ball dann aber im Netz: Vida hatte nach einer Ecke eingeköpft und Akinfeev war chancenlos. Im Elfmeterschießen parierte Akinfeev einen Elfmeter dann bärenstark mit der linken Hand, auf der anderen Seite brachte er seine rechte Hand aber nicht mehr komplett hinter den Ball. So sprang der Ball über den Pfosten zurück ins Tor – Pech für Akinfeev. Da Rakitic beim entscheidenden Elfmeter die Nerven bewahrte scheidet Russland aus. Akinfeev spielte ein überraschend starkes Turnier!
Erneut stark und im Mittelpunkt: Danijel Subasic pariert den ersten russischen Elfmeter (Foto: firo)
Russland begann mutig und richtete in den ersten Minuten manches Mal ein Chaos in der Defensive der Kroaten an. Subasic wirkte dennoch von Beginn an sehr fokussiert auf seine Aufgabe und das Selbstbewusstsein aus den letzten Spielen war ihm deutlich anzumerken. Die russische Offensive mündete rasch in eine erste Torchance: Dzyuba zog im Strafraum ab, Lovren blockte in höchster Not für seinen bereits geschlagenen Subasic. Offensiv trat die Sbornaja dann in der ersten Halbzeit zwar kaum noch in Erscheinung, doch nach gut einer halben Stunde schlug sie aus heiterem Himmel zu und Subasic war chancenlos: Cheryshev spielte im Mittelfeld einen Doppelpass mit Dzyuba - und schlenzte die Kugel dann aus etwas mehr als 20 Metern herrlich in den Winkel. Zwar stand Subasic hier etwas weit vor seinem Tor, diese Flugkurve des Balls hätte er aber auch mit einem defensiveren Torwartspiel nicht parieren können. Im weiteren regulären Spielverlauf zeigte Subasic keine Fehler, war der gewohnt sichere Rückhalt und der Herrscher seines Torraums. Kroatiens Keeper Subasic hatte sich dann zwar gegen Ende der regulären Spielzeit ohne Fremdeinwirkung am hinteren Oberschenkel verletzt, spielte aber weiter.
Zwischenzeitlich ließ er aber seinen Innenverteidiger Lovren die Abstöße ausführen. Kurz vor dem Ende zeigte der angeschlagene Subasic dann noch mehrmals seine Qualitäten auf der Linie und zeigte saubere Hände in allen Distanzen. In der Verlängerung ging Kroatien dann erneut in Führung und legte vor. Russland steckte aber nicht auf - und Mario Fernandes glich nach einem Dzagoev-Freistoß per Kopf aus. Subasic war chancenlos. So musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Subasic parierte der ersten Elfmeter glänzend und führte sein Team so ins Halbfinale. Erneut zeigte Subasic eine bärenstarke Leistung und gehört mit Sicherheit zu den besten Torhütern bei diesem Turnier.