Die Qualifikationsphase zur EM 2016 in Frankreich war für das Team von Trainer Gianni De Biasi von Lichtblicken, aber auch Schattenseiten geprägt. In der Gruppe I heimsten die Südosteuropäer insgesamt 14 Punkte in 10 Spielen ein und konnten sich so hinter Portugal, aber zum Beispiel vor den Dänen zum allerersten Mal überhaupt für ein großes Turnier (EM oder WM) qualifizieren. Gleichzeitig erinnern sich aber gewiss noch viele an das Skandalspiel in Serbien, bei dem der Bruder des albanischen Ministerpräsidenten via Drohne eine großalbanische Flagge ins Stadion schmuggelte und die ohnehin schon angespannte Stimmung überkochen ließ.
Nun, das ist passé und in Frankreich wird der Fokus der albanischen Spieler ganz auf dem Erreichen des Achtelfinals liegen – in der Gruppe A mit Frankreich und Schweiz wäre allein dies bereits ein großer Erfolg. Wie auf nahezu allen Positionen sind die Albaner auch auf der Torwartposition individuell schwächer besetzt als ihre Kontrahenten.
Als Nummer ein fungiert seit mehreren Jahren der 27-jährige Etrit Berisha. Allerdings ist er bei seinem aktuellen Verein Lazio Rom lediglich die Nummer zwei und bestritt in dieser Saison nur 11 Spiele. Berisha verfügt mit 1,94 Metern über reinstes Torhüter-Gardemaß und eine herausragende Athletik. Dazu spielt er konzentriert und ruhig und konnte in der Vergangenheit auch schon den einen oder anderen Elfmeter entschärfen. Außerdem wurde er mit starken Paraden während der EM-Qualifikation zu einem Publikumsliebling. Von der individuellen Klasse ist er allerdings nicht vergleichbar mit einem Ron Sommer (Schweiz) oder einem Lloris von Frankreich.
Die beiden Ersatzkeeper Alban Hoxha (FK Partizani) und Orges Shehi (KF Skenderbeu) spielen in der albanischen Liga und sind bisher auf dem internationalen Parkett noch nicht in Erscheinung getreten.