Die Equipe Tricolore brauchte lange, um in das Finale zu finden. In der ersten Hälfte war der einzige Arbeitsnachweis von Martinez quasi ein langer Ball, den er unter sich begrub, ehe ein Franzose diesen noch erreichen konnte. Dem Weltmeister von 2018 fiel erschreckend wenig ein, um eine sehr stabile argentinische Abwehr in Bedrängnis zu bringen.
Frankreich kam mit etwas mehr Schwung aus der Pause und konnte in der 51. Minute zumindest einen Eckstoß verbuchen. Dieser wurde von Griezmann in die Mitte geschlagen, doch Martinez zeigte wieder einmal seine sehr gute Strafraumbeherrschung und konnte den Ball sicher herunterpflücken. Nach knapp 80 Minuten kam aber Frankreich noch einmal ran. Die Equipe Tricolore bekam nach einem Foul an Kolo Muani noch einen Elfmeter zugesprochen. Diesen verwandelte Mbappé mit einem Schuss flach in die rechte Ecke von Martinez. Der Torwart ahnte die Ecke und war auch noch mit der Hand am Ball, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern.
Knapp 3 Minuten später glichen Les Blues durch Mbappé aus. Dieser wurde halblinks im Strafraum bedient und schloss flach auf die lange Ecke ab. Martinez kam noch ein wenig entgegengelaufen und stand zum Zeitpunkt des Schusses relativ breit. Dadurch konnte er nicht sauber kippen und tat dies erst mit ein wenig Verzögerung. Gleichzeitig agierte er ein wenig mit einem nach hinten gerichtetem Schwerpunkt. Wieder war der Keeper noch mit der Hand am Ball, konnte den Einschlag aber wieder nicht verhindern. Bei einem Abschluss von Rabiot in der Nachspielzeit war Martinez dann in der kurzen Ecke im Nachfassen zur Stelle.
In der Verlängerung war Argentinien wieder die spielbestimmende Mannschaft, während Frankreich lange Zeit offensiv nicht stattfand. Erst in der 117. Minute änderte sich das wieder, als die Equipe Tricolore erneut einen Elfmeter zugesprochen bekam. Wieder konnte Mbappé in die gleiche Ecke einschieben, während Martinez in die andere Ecke sprang. Kurz vor dem Ende hatte Frankreich eine weitere Chance, als Thuram auf Martinez zulief, doch der Torwart mit einer sensationellen Fußabwehr parieren konnte und damit das Elfmeterschießen für seine Mannschaft noch sicherte. Im Elfmeterschießen konnte Martinez dann den Versuch von Coman parieren und der anschließend für Frankreich antretende Tchouameni verfehlte, indem er neben das Tor schoss. Damit konnte Argentinien nach 1978 und 1986 den dritten Weltmeistertitel gewinnen.
Die ersten Abschlüsse der Partie hatte Argentinien bereits in den ersten 5 Minuten, doch Hugo Lloris konnte diese Bälle jeweils problemlos festhalten. Nach 22 Minuten bekam die Albiceleste dann einen Elfmeter zugesprochen, den Messi auch verwandelte. Während Lloris nach rechts sprang, schob der Argentinier den Ball in die andere Ecke. In der 36. Minute erhöhte Di Maria auf 2:0. Über rechts wurde ein schneller Gegenstoß ausgeführt, in dessen Folge Mac Allister viel Platz hatte und den Ball dann flach mit viel Effet auf den langen Pfosten zu Di Maria flankte. Dieser konnte den Ball ohne Gegenspieler dann an Lloris vorbei ins Tor lupfen. Der Keeper kam bei der Hereingabe noch etwas entgegen, um den Ball anzugreifen, lief dann aber im Bogen wieder Richtung Linie und warf sich dann spekulativ in Richtung seiner rechten Seite, während der Schützen den Ball gegen die Sprungrichtung von Lloris ins Tor chipte.
Die Albiceleste ließ es in der zweiten Hälfte zunächst ein wenig defensiver angehen und spielte zunehmend auf Konter. Einer dieser Konter nach einer guten Stunde verlief vielversprechend Lloris riskierte bei einem Pass von Alvarez viel, um diesen noch vor einem Argentinier wegzuschlagen. Letztlich glückte es. Doch viel mehr gelang den Südamerikanern bis in die Nachspielzeit nicht mehr. Dann hatte Messi eine Minute vor dem Schlusspfiff noch einen Gewaltschuss aus 20 Metern zu verzeichnen, doch Lloris lenkte den zentralen Ball per Übergreifen noch über die Latte.
In der ersten Hälfte der Verlängerung war die Albiceleste wieder die bessere Mannschaft und hatte auch mehrere Abschlüsse, doch wurden diese zumeist von einem französischen Verteidiger geblockt. Erst nach dem erneuten Seitenwechsel musste Lloris dann selbst bei einem Schuss von Messi auf die kurze Ecke eingreifen und konnte den Ball sicher zur Seite abwehren. Wenig später wurde Martinez im Strafraum bedient und jagte den Ball aus spitzem Winkel auf die kurze Ecke. Diesen konnte Lloris mit einer starken Reaktion abwehren, blockte den Schuss aber in die Mitte ab, sodass Messi den Ball ins Tor schießen konnte und dieser erst hinter der Linie erneut geklärt werden konnte. Aufgrund des erneuten Ausgleiches kurz vor dem Ende, wurde das Finale im Elfmeterschießen entschieden. In diesem war Lloris jeweils geschlagen, während sich sein Mannschaftskollegen zwei Fehlschüsse leisteten, wodurch die Titelverteidigung nicht gelang.
Torwartvergleich
Martinez
Lloris
Gegentore
3
3
Torschüsse gesamt
10
20
Schüsse aufs Tor
5
10
Geblockte Torschüsse
3
3
Schüsse außerhalb Strafraum
3
8
Schüsse innerhalb Strafraum
7
12
Torwartparaden
2
7
Schüsse gehalten %
40
70
Lange Pässe
17
29
Kurze Pässe
8
7
Flanken abgefangen
0
0
Ballkontakte
37
51
Pässe/davon angekommen
25/9
36/18
Gefaustete Bälle
1
0
Fehler vor Gegentor
0
0
Aufstellung Argentinien:
Emiliano Martinez - Molina, Romero, Otamendi, Tagliafico - E. Fernandez, de Paul, Mac Allister - Messi, Alvarez, di Maria
Trainer: Lionel Scaloni
Einwechslungen:
64. Acuna für di Maria
91. Montiel für Molina
102. Paredes für de Paul
102. La. Martinez für Alvarez
116. Pezzella für Mac Allister
120+1. Dybala für Tagliafico
Aufstellung Frankreich:
Hugo Lloris - Koundé, Varane, Upamecano, Theo - Tchouameni, Griezmann, Rabiot - Dembelé, Giroud, Mbappé
Trainer: Didier Deschamps
Einwechslungen:
41. Kolo Muani für Dembelé
41. Thuram für Giroud
71. Coman für Griezmann
72. Camavinga für Theo
95. Fofana für Rabiot
113. Konaté für Varane
120+1. Disasi für Koundé
Tore:
1:0 Messi (23., Foulefmeter, Linksschuss, di Maria)
Kommentare (0)
Keine Kommentare vorhanden!