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Home > Archiv > WM 2018 > WM-Interviews und Hintergründe > (GER) Kevin Trapp: Ich versuche die Mannschaft zu unterstützen

"Hautnah" bei torwart.de

Trapp: "Ich versuche die Mannschaft zu unterstützen wo ich kann."

von Marcel Schäfer

Torwart.de traf Kevin Trapp exklusiv im Trainingscamp in Südtirol. Er sprach über die endgültige Nominierung, die Vorfreude auf Russland und seine Beziehung zum Torwarthandschuhausrüster adidas.

torwart.de: Die WM 2018 ist das erste große Turnier, bei dem du teilnehmen wirst. Welche Bedeutung hat für dich die Teilnahme bei der WM?

Kevin Trapp: Ich muss ehrlich sagen, ich habe schon lange daraufhin gearbeitet, mit zur WM zu fahren. Ich habe in den letzten Monaten viel investiert. Von außen hatte ich dann immer das Gefühl, dass niemand so richtig daran geglaubt hat. Das habe ich versucht auszublenden, jetzt habe ich es geschafft. Ich habe für mich persönlich entschieden, alles zu investieren, tagtäglich hart zu trainieren und alles für dieses Ziel zu opfern. Es macht mich jetzt natürlich unheimlich stolz, die nächsten Wochen an so einem Großereignis teilnehmen zu können. Dieses Privileg hat nicht jeder Fußballer, mal eine Weltmeisterschaft miterleben zu können. Ich kenne meine Rolle im Team. Denn wenn alles normal läuft, werde ich nicht zum Einsatz kommen. Das kenne ich aber auch von der U17-WM damals noch. Trotzdem hat man eine enorm große Verantwortung für das Team, insbesondere für das Torhüterteam. Man darf sich auf keinen Fall und zu keinem Zeitpunkt irgendwie hängen lassen. Das ist für die Stimmung wichtig. Ich muss versuchen, in jeder Einheit Vollgas zu geben, um so das Niveau hoch zu halten. Das hier beim DFB ist immer etwas ganz Besonderes für mich. Viele tolle Menschen, viele Weltklasse-Fußballer. Und die Stimmung bei uns ist super, wir sind kaum auf den Zimmern. Wir unternehmen dauernd etwas, unterhalten uns ständig. Es herrscht eine positive Gruppendynamik. Dieses Gefühl das auch im Turniermodus erleben zu dürfen, ist toll.

torwart.de: Gibt es also zwischen einzelnen Spielern, die in konkurrierenden Vereinen spielen keine Probleme?

Kevin Trapp: Nein absolut nicht. Wir sind ein Team und jeder ist erwachsen genug, alles andere unterordnen zu können. Es wird vom Staff natürlich auch viel gemacht, dass wir als Team noch weiterwachsen. Es gibt tolle Angebote neben dem Platz, die uns allen weiterhelfen.

torwart.de: Wie war die Stimmung im Torhüterteam, bevor jetzt die endgültige Entscheidung gefallen ist?

Kevin Trapp: Es war auf keinen Fall so, dass sich jemand anders verhalten hätte als sonst auch. Es war kollegial, wir verstehen uns alle gut untereinander. Für Bernd Leno, der jetzt nicht mitfahren darf, ist es natürlich enttäuschend und auch bitter. Trotz allem haben wir uns immer gegenseitig gepusht, wir kennen uns alle jetzt ja auch schon etwas länger. Da gab es und wird es keine Probleme in irgendeiner Form geben.

torwart.de: Wir haben hier in Eppan auch die ein oder andere Trainingseinheit von dir angeschaut. Uns ist aufgefallen, dass du schon richtig Gas gegeben hast.

Kevin Trapp: Klar. Ich war ja auch ein Wackelkandidat. Am Ende wollte ich mir persönlich einfach auch nicht vorwerfen können, dass ich nicht alles investiert hätte. Es war jetzt aber sicherlich nicht so, dass ich viele Extraschichten eingelegt habe. Ich habe versucht, jede Trainingseinheit zu nutzen, um mich im Duell mit den anderen Torhütern zeigen zu können. Da habe ich natürlich versucht, alles reinzulegen.

torwart.de: Wir wurde euch die Entscheidung kommuniziert? Gab es direkt Gratulanten?

Kevin Trapp: Ich war sicher nervös und habe in der Nacht davor auch unruhig geschlafen, da ich um 10 Uhr morgens immer noch keine Information hatte. Dann wurde ich auf dem Gang von Andreas Köpke abgefangen. Mir wurde dann mitgeteilt, dass ich mitfahre. Da ist mir schon ein Stein vom Herzen gefallen und ich war überglücklich. Über irgendwelche Gründe wurde da aber nicht gesprochen. Ich habe aber auch nicht groß nachgefragt. In Frankreich hat es vor zwei Jahren für mich leider noch nicht gereicht. Ich habe mich bedankt und natürlich riesig gefreut. Aber jetzt ändert sich nichts, ich muss noch mehr Gas geben, um so näher die Weltmeisterschaft kommt. Thomas Tuchel hat mir direkt nach der Nominierung auch gratuliert.

torwart.de: Warst du überrascht wie sich Manuel Neuer hier im Trainingscamp präsentiert hat? Vom Fitnessgrad her, aber auch torwartspezifisch in den Trainings und im Spiel?

Kevin Trapp:Nicht wirklich, nein. Er wusste natürlich, dass wenn er fit ist, fährt er als Kapitän mit zur WM. Es war faszinierend, ihm nicht anzumerken, dass er acht Monate raus war. Er hat zwar schon viel Erfahrung gesammelt, dennoch ist jede Verletzung sehr schwierig. Das war schon imposant. Er ist Kapitän, hat eine große Rolle im Team. Wir sind alle froh, dass er dabei sein kann.

torwart.de: Du wärst ja ähnlich gefordert, wenn du jetzt zum Einsatz kommen würdest. Du hast in der letzten Zeit auch weniger Spiele gemacht. Wie fühlt sich das an? Arbeitet man da mehr mit Erfahrung, mit den normalen Abläufen?

Kevin Trapp: Ja das kommt mit der Zeit natürlich. Ich hatte auch schon lange Phasen, in denen ich verletzt war. Aber man verlernt ja Nichts so richtig. In den ersten Einheiten merkt man schon, dass etwas fehlt. Aber das ist normal und verflüchtigt sich auch schnell wieder. Manu hat hier ja top Bedingungen, auch mit den Spielen gegen die U20-Nationalmannschaft. Bei Torhütern geht das vielleicht auch ein bisschen schneller, um wieder zu alter Stärke zurückzukehren.

torwart.de: In Paris aber auch hier bei der Nationalmannschaft trainierst du als Torhüter mit Top-Fußballern tagtäglich zusammen. Was bringt dir das aus Torhütersicht und was bedeutet es dir?

Kevin Trapp: Das ist unabhängig von der Position. Im Winter habe ich damals die Aussage getroffen, dass ein möglicher Wechsel auch Sinn machen muss. Das ist unabhängig davon, ob ich jetzt dreißig oder fünfzehn Spiele gemacht habe. Das Training mit solchen Spielern ist sehr lehrreich. Du musst jedes Mal auf den Punkt konzentriert sein und deine Leistung in jeder Einheit abrufen können. Mit kommt entgegen, dass in Paris und hier bei der Nationalelf ein ähnlicher Fußball gepflegt wird. Es wird viel mit den Torhütern agiert. Deshalb war es auch damals die richtige Entscheidung in Paris zu bleiben, auch wenn ich jetzt nicht jedes Wochenende auf dem Platz stehe. Ich merke, dass ich mich stetig weiterentwickle. Auf diesem Niveau haben alle Spieler einen riesen Ehrgeiz, dass hilft enorm weiter.

torwart.de: Du hattest in deiner bisherigen Karriere ja Urgesteine als Torhütertrainer. Gibt es in Paris eine komplett neue Torwartphilosophie, oder kanntest du vieles schon aus deiner Zeit in Deutschland unter Ehrmann und Petz?

Kevin Trapp: Jeder hat natürlich seine eigene Art. Ich habe von allen viel gelernt. Gerry Ehrmann ist für mich auch heute noch eine wichtige Bezugsperson. Mit ihm hat alles angefangen. Letzte Woche ist er extra hierhergefahren, um mich sehen zu können. Das weiß ich sehr zu schätzen und das tut mir auch gut. Das hat mir sehr gutgetan, das Vertrauen von ihm von Beginn an zu haben. Er hat von Beginn an gesagt, dass er komplett hinter mir steht. Er hat natürlich auch die Position, um das durchziehen zu können. Das stärkt einen extrem. Aber auch mit dem Torhütertrainer Manfred Petz in Frankfurt hatte ich zwei fantastische und sehr lehrreiche Jahre. Und mit dem bisherigen Torwarttrainer Javi Garcia in Paris, haben wir sehr detailliert gearbeitet. Da wurde in der letzten Saison wirklich jede Szene im Detail durchgesprochen, das hat mich sehr verbessert. Er hat auch viele Vergleiche in den Techniken aufgestellt, im Stellungsspiel gearbeitet. Da haben wir sehr viel Wert daraufgelegt. Am Ende von der Saison hat man dann gemerkt, wie sehr man sich verbessert hat und wie wichtig die Arbeit im Detail ist.

torwart.de: In den letzten Wochen gab es die spekulative Meldung, dass Buffon nach Paris kommen wird. Was denkst du darüber?

Kevin Trapp: Das war in Paris die letzten Jahre doch immer so. Da wurden schon gefühlt zehn Torhüter angeboten. Buffon ist eine Legende, als wir gegen ihn gespielt haben, war ich echt nervös, ihn nach einem Foto zu fragen. Die Art und Weise wie er mit Menschen umgeht, ist einfach faszinierend. Für den Verein, unabhängig von mir, wäre das sicherlich etwas Schönes. Auch in seinem hohen Alter hat er immer noch eine gewisse Präsenz.

torwart.de: Der Markt überschlägt sich gerade, da alle verrückt nach den neuen Torwarthandschuhen von adidas sind. Tolle Farben, gestrickter Handschuh. Du arbeitest ja auch eng mit Frank Weigl, dem Produktmanager von adidas, zusammen. Was bedeutet dir diese Zusammenarbeit?

Kevin Trapp: Das ist viel und harte Arbeit, vor allem für Frank Weigl. (lacht) Weil ich bin glaube ich, sehr herausfordernd. Ich will den perfekten Handschuh haben, in dem ich das Gefühl habe, dass ich jeden Ball halte. Sofort nach dem Einstieg, will ich mich rundum sicher und wohl fühlen. Schnitt, Haftschaum, Passform das ist mir alles sehr wichtig. Im gestrickten Handschuh habe ich mich gleich wohl gefühlt. Ich probiere aber auch sehr gerne aus. Ich bin gegenüber allem Neuen offen. Aber es gibt auch Sachen, mit denen ich persönlich nicht klarkomme. Ich versuche da schon im Detail zu arbeiten.

torwart.de: Es gibt aber der nächsten Saison dann auch einen neuen Grip (nicht verstanden) ab Dezember.

Kevin Trapp: Ja ich habe den Handschuh zum Testen bekommen. Zuerst sieht es wie ein normaler Haftschaum aus. Das ist aber unfassbar, der ist sensationell. Egal ob bei Nässe oder bei trockenen Bedingungen. Der Ball hat an der Hand geklebt.

torwart.de: Wie kommst du mit dem WM-Ball zurecht?

Kevin Trapp: Er ist sicherlich anders und flattert extrem. Das ist aber auch eine Gewöhnungssache. In Frankreich spielen wir ja mit Uhlsport-Bällen. Nach zehn Tagen gewöhnt man sich aber an den Ball. Das ist aber auch die Aufgabe von uns Torhütern.

torwart.de: Kevin, wir wünschen Dir und der deutschen Nationalmannschaft alles Gute bei der Titelverteidigung

Kevin Trapp: Vielen Dank.

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