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Kasper Schmeichel: Das große Erbe

von Alex Raack

Söhne von Fußballern haben es meist nicht leicht. Erinnert sei an Jordi Cruyff, Sprössling des großen Johan, der zwar auch ein begnadeter Kicker war, aber eben immer an den Leistungen seines Papas gemessen wurde und diesen nicht gerecht werden konnte. Wie soll das denn auch gelingen, wenn der eigene Vater eine Legende des Spiels war?

Bei Kasper Schmeichel ist die Situation ähnlich, wenn auch Papa Peter nicht jene Sphären erreichte, in denen sich Johan Cruyff bewegte. Wobei: in der wunderbaren Welt der Torhüter nahm „der große Däne“, der seine größten Momente im Trikot von Manchester United feierte, eine ähnliche Heldenrolle ein, wie der feingliedrige Holländer. Wo Schmeichel auftauchte, blieb nicht mehr viel übrig – außer der Ball in seinen Armen. Sein Spielstil, eine Mischung aus Toni Schumacher und Oliver Kahn, inspirierte eine ganze Generation von jungen Ballfängern. Wie auch seinen Sohn Kasper, der inzwischen selbst Geschichte geschrieben hat, seit er 2014 mit Leicester City in die Premier League aufstieg und zwei Jahre später mit seinem Klub Meister wurde und damit die größte englische Sensation der vergangenen Jahrzehnte feierte. Inzwischen hat er weit mehr als 300 Spiele in Englands Spielklassen gesammelt, darunter 144 Premier League Partien, in denen er 41 Mal ohne Gegentor blieb. In der abgelaufenen Spielzeit waren es 33 Partien, acht Spiele ohne Gegentreffer bei acht Siegen und elf Niederlagen. Die Saison endete für Leicester und Schmeichel auf Rang 9 – ausreichend.

In der dänischen Nationalmannschaft ist Schmeichel längst gesetzt. Und erinnert nicht nur optisch (1,89 Meter, 89 Kilo) an seinen berühmten Vater. Er hat dieselbe Statur, einen ähnlichen, wenn auch moderneren Spielstil. Bei hohen Bällen ist der Mann eine Bank, im wildesten Getümmel ein Gegner, dem die meisten Stürmer lieber ausweichen. Lediglich mit dem Ball am Fuß offenbart der Däne Schwächen – jedenfalls im Vergleich zu anderen Spitzenkeepern. Dafür verfügt er über eine besondere Mentalität, die er sich ebenfalls von seinem Vater abgeschaut haben dürfte. Er selbst sagte vor dem Turnierstart: „Alle denken immer, für einen Torwart gehe es nur darum, Schüsse abzuwehren oder Flanken zu fangen. Aber das stimmt nicht. Es geht darum, für sein Team da zu sein, wenn es brennt, so viel Sicherheit und Ruhe auszustrahlen, dass sich auch die Verteidiger unüberwindbar fühlen. Als Torhüter muss man in der Lage sein, seine eigene Mentalität, sein eigenes Selbstvertrauen auf seine Vorderleute zu übertragen. Dafür muss man selbst in den hektischen Phasen des Spiels Ruhe und Zuversicht bewahren.“ Schön gesagt. Gerade im Gruppenspiel gegen Vize-Europameister Frankreich mit seiner gefeierten Offensive wird Dänemark auf diese besondere Schmeichel-Mentalität vertrauen müssen.

Schmeichel selbst ist übrigens ein großer Fan des Spielstils von Manuel Neuer: „Neuers proaktive Art, als Torhüter ins Spiel einzugreifen, ist unglaublich. Er hat den Spielstil der Torhüter für immer verändert.“ So wie einst sein Vater. Bei der Weltmeisterschaft in Russland darf Kasper Schmeichel an seiner eigenen Geschichte arbeiten. Die Grundlagen dafür hat er längst gelegt.


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