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Weiterbildungsangebote sind für Torwarttrainer eine Seltenheit, der Austausch zwischen den Trainern ist daher auch nicht immer so einfach, noch wird es bewußt gefördert.

So sind dann Workshops zu bestimmten Schwerpunkten oder gar ganze Kongresse mit unterschiedlichen Themen willkommene Möglichkeiten, um sich über andere Formen des Torwarttrainings und die Arbeit der Torwarttrainer anderer Vereine zu informieren. Dabei steht der Austausch und die Diskussion zumeist im Vordergrund – eine Kultur, die insbesondere auf diesen Treffen frei gelebt wird.

Fortsetzung der Workshopreihe "Trainieren wie die Profis"

torwart.de hatte im Rahmen der Workshopreihe "Trainieren wie die Profis" erneut geladen. Hatte man zuvor schon die sieben Prinzipien des Torwartspiels (H. Leitert), Flanken (E. Trautner) und komplexe Entscheidungsfindung (T. Schlieck) im Rahmen der Workshopreihe dem interessierten Fachpublikum dargestellt, standen nun mit Thomas Schlieck das Komplextraining als Überleitung zu Michael Rechners Vorstellung des Eins gegen Eins Programms der TSG Hoffenheim auf dem Programm.

Punkt 9 Uhr ging es im Auditorium des Waldhauses der Sportschule Schöneck mit knapp 100 Teilnehmern sowohl aus der 1. und 2. Bundesliga als auch aus den Amateur- und Jugendbereichen los.

Torwartphilosophie bei RB Leipzig vorgestellt

Thomas Schlieck berichtete über die Torwartphilosophie bei RB Leipzig. Er deutet dabei an, dass er in Kürze eine neue Aufgabe bei einem Bundesligisten übernehmen werde. Er stellte die hauptamtlichen Mitarbeiter und deren Aufgaben vor und erklärte, wie Torleute bei RB Leipzig bewertet werden und Leistungen im gesamten RB-Konstrukt verglichen werden – um Torleute möglichst optimal zu entwickeln.

Er stellte die Leistungsbewertungsbögen, Leistungserhebungen und Kennzahlen vor, und vermittelte das Leistungsprogramm der Roten Bullen anschaulich und weitreichend. Dabei wies er darauf hin, wie sehr das komplexe Training im RB-Programm eingeflochten ist und welchen hohen Stellenwert es genießt.

Praxisteil mit Thomas Schlieck

Fast pünktlich ging es nun auf den Rasenplatz, wo Dank der vier Nachwuchstorleuten (Jahrgänge 2000 und 2001) der TSG 1899 Hoffenheim nun das Komplextraining in verschiedenen Übungen vorgestellt wurde.

Thomas wärmte die Torleute mit Passspielübungen auf, wobei neben der Fußarbeit aus das Spielen der in der Spieleröffnung wichtigen Flugbälle integriert war, aber auch das schnelle Kurzpassspiel oder die Spielverlagerung behandelt wurden. Zwischen den Übungen gestaltete er kleine Spielformen, wie Hochhalten des Balles mit Ansage von Kontaktanzahl, oder eine Art „vier gegen eins“ nur für Torleute, wobei der Ball mit den Händen gespielt wurde.

Schnelle Wurf- und Fangspiele mit Passaktionen von außerhalb, oder am Ende mit Ballangriffsaktionen schlossen diesen Teil ab.

Aufgewärmt und sichtlich mit Spaß und Freude starteten die Torleute nun in die Komplexübungen, die immer durch drei oder vier Aktionsstationen geprägt waren. Der Torwart muss daher in der Übung drei oder vier Aktionen in Folge absolvieren und sich dabei immer auf die aktuelle, neue Situation einstellen – und dann eine Entscheidung treffen, um diese Situation zu lösen, wobei er nach der Lösung nicht verweilen darf, sondern sofort umschalten und die nächste Situation zu lösen hat. Dabei wurde auch der Einsatz der Torwart.de-Dummies eindrucksvoll demonstriert, welche in dieser Übungsform nicht nur Sichtverdeckung, sondern auch Rückprallwand und Wegehindernisse darstellten.

Zum Schluss wurden drei Tore mit der Öffnung zum Elfmeterpunkt aufgestellt und von ca. 25 Meter vor dem Tor Bälle in den Raum zwischen den Toren gespielt. Jeder Torwart hatte nun sein Tor zu verteidigen, konnte aber bei den anderen Toren versuchen, Tore zu erzielen, wofür es unterschiedliche Punkte gab. Diese Übung war nicht nur wichtig, Entscheidungen zu treffen, insbesondere für die Offensivaktion, sondern auch hier aufgrund des engen Raumes ein Verhalten im Eins gegen Eins und Abschlussmöglichkeiten in der Nahdistanz zu schulen.

Diskussion um die Rolle des Torwarttrainers

Schon war es Mittag und die Diskussion innerhalb der Pause drehte sich weniger um das Programm, sondern schlicht um den Stellenwert des Fussball-Torwarttrainers. Für Thomas Schlieck war klar – und er bestätigte damit auch die Haltung des DFB Chefausbilders Jörg Daniel – daß der Torwarttrainer ein vollwertiges Mitglied des Trainerstabes sein muss, mit Entscheidungen und Befugnissen. Leider ist dies nicht überall der Fall, sondern oft ist der Torwarttrainer eher schmückendes Beiwerk, nicht aber wirklich der Co-Trainer der hier gefordert ist, um der Position und dem Zusammenspiel der Defensive das nötige Potential und Gewicht zu geben. Daher auch die mangelhaften Angebote zum Thema Fortbildungen, weshalb der Workshop eine Lücke schloss, was nicht hoch genug gelobt werden konnte.

Das Anforderungsprofil der Torhüters bei der TSG Hoffenheim

Im Auditorium nach der Pause war nun Michael Rechner von der TSG Hoffenheim maßgeblicher Dozent. Er stellte das Programm der TSG Hoffenheim vor und die Basiseigenschaften der Position, die bei der TSG Hoffenheim ausgebildet und geschult werden. Dabei stellte er klar fest, daß nicht immer eine 100%ige Technikschablone aufgelegt wird, sondern bestimmte Anforderungen gestellt und gelöst werden müssen, aber keine uniformen Typen erzeugt werden dürfen und sollen.

Michael Rechner erklärte auch, daß einzelne Basisfertigkeiten noch unterschiedliche Untergruppen haben, was gerade im taktischen Bereich wichtig ist und das Verhalten im Eins gegen Eins, worauf er im Rahmen des Workshop genauer eingehen wollte, aus vier einzelnen Untergruppen bestünde – in Abhängigkeit der Distanzen.

Dies stellte er auch anhand einiger Videosequenzen vor, so daß nun schon die entsprechenden Grundmuster im Verhalten eins gegen eins deutlich wurden.

Software "Goalkeeping Development" vorgestellt

Viel Gewicht bekam dann auch die neue Software "Goalkeeping Development", die über torwart.de als Vertriebspartner angeboten wird. Diese Softwarelösung ist nicht nur Trainingsdokumentation und Leistungsermittlung, sondern ergibt mit Spieldaten auch die Möglichkeit, bestimmte seitens der DFL geforderte Leistungsanalysen und Trainingspläne zu erstellen. Trainingsinhalte können vordefiniert und dann in einfachen Formularen für jeden Torwart zu jeder Mannschaft entsprechend eingetragen werden. Nachfolgend lassen sich daraus dann Analysen ziehen, welche Inhalte trainiert worden sind und welche Gewichtungen diese Inhalte über das Jahr hatten. Mithilfe der Spielanalyse lassen sich dann Situationen dokumentieren und das Torwartverhalten entsprechend festhalten, so dass danach Situationen und Torwartverhalten ebenfalls über den Saisonverlauf reflektiert werden können, um damit Trainingsinhalte auf deren Praxisbezogenheit zu untersuchen oder aufgrund der Situationen andere Trainingsinhalte nachzuschärfen oder gar zu forcieren.

Dabei ist "Goalkeeping Development" ein mächtiges Werkzeug, welches die Dokumentationsarbeit und Analyse erleichtert – und gerade in größeren Vereinen oder Leistungszentren ein wichtiges Werkzeug sein kann. Es ist browserbasierend und ermöglicht neben Trainerzugriffen auch gesteuerte Nutzerzugriffe, die dann bestimmte Werte eintragen oder abrufen können, was als Schnittstelle z.B. der Physiotherapie oder der Anwesenheitsdokumentation angesehen werden kann, womit eine vollständige Integration in entsprechende Mannschaftsdokumentationen oder teamübergreifende Spielerdokumentationen gegeben ist.

"Goalkeeping Development" ist daher eine der wenigen, torwartspeziellen Softwarelösungen auf dem Markt, die sich zudem im professionellen Einsatz, z.B. bei Bayer 04 Leverkusen, bewährt hat.

Zweiter Praxisteil mit Eins gegen Eins Situationen

Die Nachmittagstrainingseinheit startete nach Kaffee und Kuchen wieder auf dem Rasen unter besten Wetterbedingungen.

Aufgewärmt wurde wieder mit einfachen Passübungen, die dann zu Übungen des Eins gegen Eins überleiteten. Hierbei standen auch Bodengewöhnungsformen des Ballangriffes im Vordergrund, gefolgt von Bewegungsschulungen der Ballverteidigung in der Nahdistanz. Kenner der torwart.de-Workshopreihe fühlten sich an andere Workshops erinnert, wo ähnliche Bewegungen und Bewegungsschulungen schon vorgestellt worden sind, um in diesen Distanzen Reaktion, aber insbesondere die Koordination Auge-Hand / Auge-Fuß auszubilden und zu vertiefen.

Insbesondere die Unterscheide in den Distanzen wurden hervorgehoben und das Abwehrverhalten in diesen Distanzen. Begriffe wir kurzer Fuß, langer Fuß, kurzer Arm und langer Arm bekamen dabei neue Bedeutungen. Auch wurde eingehend die Blockstellung besprochen und vorgestellt, ebenso die Technik des schnellen Tauchens, die in der Kippzone und im Nahbereich die längeren Distanzen abdeckt.

Nach einer kurzen Trinkpause ging es dann los mit den Eins gegen Eins Situationen. Einzelne Segmente wurden nun anfixiert, dann musste die Position verlagert werden und dann ging es in der Kippzone in die Technik des Tauchens. Die Techniken wurden immer freier, wobei die Distanz zum Torwart variiert wurde, um verschiedene Techniken und Lösungen zu erzwingen.

Auch hier gab es dann wieder Übungsformen mit Anlaufen des Stürmers in der Stand/Kippzone in der Nachdistanz und Ausführen des schnellen Blocks um dann in der Frontalen gegen einen Abschluss aus der Nahdistanz zu reagieren.

Fazit

Auch hier verging die Zeit viel zu rasch und kurz nach 17 Uhr wurde dann die Liegenschaft geräumt.

Gespräche wurden noch geführt, wie mit David Thiel von Bayer 04 Leverkusen, Andreas Kronenberger (SC Freiburg) oder Dennis Rudel von Union Berlin – und vielleicht bahnen sich hier schon die nächsten Themen und Dozenten für den nächsten Workshop an, denn die Lücke der aus- und Weiterbildung für Torwarttrainer lässt sich durch solche Angebote nicht vollständig schließen, aber immerhin ist es ein wertvoller und zugleich gern genutzter Termin.

Bildergalerie Torwart-Workshop



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