Dabei gilt Peretz nicht als klare Nummer 1 bei den Rothosen. Vielmehr suchte der HSV nach dem Abgang von Matheo Raab zum 1. FC Union Berlin nach einem möglichst gleichwertigen Konkurrenten zu Stammtorhüter Daniel Heuer Fernandes. Raab konnte sich zeitweise zwar gegen den 32-jährigen vermeintlichen Platzhirsch behaupten und diesen auch verdrängen, aber dauerhaft konnte er den Stammplatz nicht erobern. Dies lag vor allem auch an den zahlreichen Verletzungen, die Raab jeweils erleiden musste. Peretz ist daher erst einmal der Herausforderer für den langjährigen Hamburger Stammtorhüter.
Dass Peretz sich nun direkt gegen Heuer Fernandes durchsetzen kann, erscheint zumindest fraglich, genießen doch traditionell Aufstiegshelden im Tor zumeist einen kleinen Vertrauensvorschuss und haben somit zu Saisonbeginn einen Vorsprung gegenüber ihren Konkurrenten. Nichtsdestotrotz hat der israelische Nationaltorhüter den Anspruch, auf möglichst hohem Niveau dauerhaft zu spielen, und auch die zukünftige Rolle der Nummer 1 bei den Bayern hat er immer noch nicht abgeschrieben, wie erst im Winter bekräftigt wurde. Der Stammplatz beim HSV und natürlich der Klassenerhalt sind die mindestens primären Ziele des hoch ambitionierten Torhüters.
Für Peretz ist die einjährige Leihe beim HSV stand jetzt nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach oben. Das große Ziel bleibt weiterhin der Posten der Nummer 1 bei den Bayern, die aber seit Winter Jonas Urbig als zukünftige Nummer 1 aufbauen wollen. Für den Juniorennationaltorhüter soll Manuel Neuer in der kommenden Spielzeit sogar auf Einsätze verzichten, nachdem Urbig in der abgelaufenen Saison schon zu einigen Einsätzen für den deutschen Rekordmeister kam.
Peretz wiederum, der in der Hinrunde noch Neuer vertreten durfte, rutschte in der klubinternen Hierarchie auf den Posten der Nummer 3 ab, was wiederum für beide Seiten zu wenig war. Einen derart selbstbewussten und ambitionierten Torhüter zumeist auf der Tribüne zu lassen, hätte nur für unnötige Unruhe gesorgt. Die Säbener Straße gilt naturgemäß als potenziell unruhig, sodass weitere Nebenkriegsschauplätze für den noch recht jungen Trainer Vincent Kompany Komplikationen hervorrufen könnten. Ein Transfer des Torhüters wäre auch unter diesen Gesichtspunkten dringend angeraten gewesen.
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