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EM - "Kompakt" bei torwart.de (15.06.08)

(AUT-GER): Cordoba 1978

von der EM berichtet Alexander Raack


Vor 29 Jahren: Cordoba!

„Und jetzt kann Sara sich noch einen aussichtslos scheinenden Ball einholen, Paß nach links herüber, es gibt Beifall für ihn, da kommt Krankl, vorbei diesmal an seinem (...) Bewacher, ist im Strafraum – Schuss ... Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor! I wer' narrisch! Krankl schießt ein – 3:2 für Österreich! Meine Damen und Herren, wir fallen uns um den Hals; der Kollege Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch – wir busseln uns ab. 3:2 für Österreich durch ein großartiges Tor unseres Krankl…“

Der gute Edi Finger, möge er in Frieden ruhen. Seine legendären Sätze nach dem entscheidenden Tor der Österreicher beim eigentlich bedeutungslosen WM-Spiel zwischen Deutschland und Österreich, haben den charismatischen Radiokommentator überlebt. In Österreich, wo am es am Montag in Wien zum letzten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen den Gastgeber geht, kann man sich dem Gruppenspiel der Weltmeisterschaft 1978 nicht entziehen.

Es war der letzte Sieg einer österreichischen Fußball-Mannschaft gegen den großen Bruder Deutschland, die Piefkes, wie wir Deutschen im Land der Alpen halb herablassend, halb neidisch bezeichnet werden. Die kleine Nation zwischen Deutschland und Italien hofft am Montag-Abend auf ein neues „Cordoba“. Wenn man es ganz genau nehmen will: auf ein neues Cordoba de la Nueva Andalucia. So heißt die 1,3 Millionen-Stadt Argentiniens. Mehr Einwohner hat nur noch die Hauptstadt Buenos Aires.

Gute Basketballer haben sie in Cordoba, Rekordmeister Atenas gilt als eine der besten Mannschaften außerhalb der amerikanischen Profiliga NBA. Ob sich die Menschen in Cordoba noch an den 21. Juni 1978 erinnern können? An das Gruppenspiel zwischen Österreich und Deutschland? An die Tore von Rummenigge, Vogts, Hölzenbein und Krankl? Wohl eher nicht. Im EM-Gastgeberland hingegen ist die exakt 11.896 Kilometer von Wien entfernt gelegene Stadt zu einem Mythos geworden.

Friedl Koncilia hieß der Torwart der siegreichen österreichischen Nationalmannschaft damals. In die „Austria-Elf des Jahrhunderts“ haben sie ihn gewählt, im Nachbarland. In die Mannschaft der besten Fußballer, die je für Austria Wien auf dem Platz standen. Das wird seine Gründe haben. 84 mal hütete er den Kasten für sein Land. 526 Meisterschaftsspiele, 76 Pokalspiele und 51 Europacupspiele vervollständigen das Bild eines der besten Torhüter der österreichischen Fußball-Historie. Sein Karrierehighlight im Tor der Nationalmannschaft hatte auch Koncilia an jenem 21. Juni 1978.

Doch nur 19 Minuten nachdem Schiedsrichter Klein aus Israel das Spiel um 17.45 Uhr Ortszeit angepfiffen hatte, musste Koncilia hinter sich greifen. Karl-Heinz Rummenigge, der wendige Bayern-Stürmer, hatte ihn überwunden. 40 Minuten mussten Kommentator Finger und seine Hörerschaft warten, ehe Berti Vogts mit einem Eigentor den ersten Treffer für die Österreicher erzielte. Bis heute gilt der ob seiner Physiognomie ohnehin für Spott und Slapstick anfällige Vogts dafür als Lachfigur. Sepp Maier, in seinem letzten Turnierspiel als Nationaltorwart, hatte keine Chance, gegen den abgefälschten Ball seines Innenverteidigers. Hans Krankl erzielte in der 66. Minute sogar die Führung, die Zuschauer wähnten eine Sensation, doch Bernd Hölzenbein, der Frankurter, egalisierte nur zwei Minuten später auf 2:2.

Dann nahm der Mythos seinen Lauf. Krankl, der elegante Stürmer vom FC Barcelona, hatte sich in der 88. Spielminute den Ball im Strafraum erhalten, ein kurzer Wackler, ein Flachschuss und Weltklassekeeper Maier war überwunden, wie ein Theken-Torwart. Am Montag fordern die österreichischen Fans ein zweites „Cordoba“. Um 20.45 Uhr treffen beide Teams im Wiener Ernst-Happel-Stadion aufeinander, exakt 29 Jahre und 360 Tage nach dem 3:2-Erfolg in der argentinischen Basketballmetropole.


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