In Manaus standen sich England und Italien zu ihrem ersten Vorrundenspiel gegenüber. Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit und höheren Temperaturen entwickelte sich ein temporeiches Spiel der beiden ehemaligen Weltmeister. Am Ende gewann Italien etwas glücklich mit 2:1. Beide Torhüter standen dabei im Mittelpunkt.

Joe Hart / England: Den Auftakt dominierten die Engländer, für den aufmerksam mitspielenden Joe Hart gab es zunächst wenig zu tun. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Candreva in der 19. Spielminute, als er aus der Distanz abzog. Sein Schuss war zwar nicht sonderlich gut platziert, doch er stellte Hart auf größere Probleme, als dieser zunächst erwartet hatte. Er konnte den Ball nur noch vorne abklatschen lassen, doch vor ihm befanden sich ausschließlich eigene Mitspieler. Eine Viertelstunde später fiel dann, wie aus dem Nichts, das 1:0 für Italien. Eine kurz ausgeführte Ecke landete vor den Füßen von Marchisio, der den Ball kompromisslos flach ins linke Eck schoss. Hart machte sich so lang wie nur möglich, doch den Ball konnte er nicht erreichen. Kurz vor der Pause kamen die Italiener dann noch einmal auf, doch erst rettete Jagielka für den bereits geschlagenen Hart auf der Linie, dann traf Marchisio nur den Pfosten. In der ersten Szene hatte Hart den freistehenden Balotelli zunächst erfolgreich abgedrängt, dann jedoch stand er im Raum, wo er vom Italiener gekonnt überlupft wurde.

Nach der Pause kam es erneut zum Duell Balotelli gegen Hart, dieses Mal jedoch ließ der Angreifer dem Keeper keine Chance: Am langen Pfosten köpfte er eine optimal getimte Flanke von Candreva in die Maschen. Anschließend probierten die Engländer alles, um noch zum Ausgleich zu kommen, während Italien nur noch sporadisch gefährlich wurde. Hart trieb seine Mannen mit einer auffallend guten Spieleröffnung immer wieder nach vorne, während er seinen Kasten ohne größere Probleme sauber hielt. Chancenlos wäre er nur in der Nachspielzeit gewesen, als Pirlo einen Freistoß mit einem unglaublichen Effet auf die Latte setzte.

Ausstrahlung / Wirkung auf die Mannschaft: 7 von 10
Torverteidigung: 7 von 10
Raumverteidigung: 7 von 10
Spieleröffnung und Ball am Fuß: 8 von 10
Punkte gesamt: 7 von 10

Salvatore Sirigu / Italien: Der Ausfall von Torwart-Ikone Buffon war nur scheinbar schmerzhaft für die italienischen Anhänger, denn spätestens nach der Partie gegen England dürfte allen klar sein: Es gibt mit Salvatore Sigiru einen ausgezeichneten Vertreter. Von Anfang an strahlte der italienische Keeper große Sicherheit aus und er war stets zur Stelle, wenn die Engländer gefährlich vor sein Gehäuse kamen. Egal ob Fernschüsse, Flanken oder lange Pässe, der Schlussmann packte sicher zu oder klärte die Bälle gekonnt aus der Gefahrenzone.

Seine erste Flugeinlage musste er schon in der vierten Minute zeigen, als Sterling gefährlich aus der Ferne abzog, doch der Ball strich um Zentimeter am Gehäuse vorbei. Eine Minute später herrschte erneut Alarmstufe Rot vor Italiens Kasten: Henderson hatte flach abgezogen, doch Sigiru war reaktionsschnell unten und wehrte den Ball mit einer gekonnten Parade nach außen ab. Ohne jede Abwehrchance blieb der Keeper in der 37. Spielminute, als Rooney Sturridge perfekt bediente und dieser freistehend den Ausgleich markierte. Nach der Pause wurde Sigiru dann wieder aus der Distanz geprüft: Sturridge hatte gefährlich abgezogen, doch der Keeper war erneut rechtzeitig unten und er wehrte auch diesen Ball souverän nach außen ab. Genauso wie die weiteren Versuche der Engländer: Entweder die Briten zielten knapp vorbei oder Sigiru war zur Stelle und wehrte die Bälle sicher und gekonnt ab. So schaffte Italien den eminent wichtigen Auftaktsieg, während England schon im nächsten Spiel unter großem Druck steht.

Ausstrahlung / Wirkung auf die Mannschaft: 9 von 10
Torverteidigung: 8 von 10
Raumverteidigung: 7 von 10
Spieleröffnung und Ball am Fuß: 7 von 10
Punkte gesamt: 8 von 10