Im SPORT1-Interview äußert sich der ehemalige HSV-Torhüter Frank Rost über seine persönliche Nummer 1 im deutschen Tor und weiteres. torwart.de fasst die Aussagen zusammen.
Frank Rost über …
… das Torhüter-Ranking in der Nationalmannschaft: „Ich bin zwar kein Bundestrainer, aber für mich wäre ter Stegen ganz klar die Nummer 1 in Deutschland! Er hat eine super Ausstrahlung – ich hoffe, dass er so bleibt, wie er ist. Er ist ein super Fußballer, macht kaum einen Fehler, ist immer anspielbar, auch unter Druck, er verliert nie die Nerven. Darüber hinaus ist er ein guter Torhüter: Er bringt alles mit, kommt auch bei Ecken raus. Für mich ist er einer der komplettesten Torhüter, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.“
… den Hamburger SV: „Realistisch eingeschätzt muss die Mannschaft eigentlich – wenn man das am Etat messen würde – im internationalen Geschäft tätig sein, um diesen monetären Aufwand zu rechtfertigen.“
… den Kampf des HSV um einen Platz im internationalen Geschäft und das anstehende Spiel bei den Bayern: „Es ist ein Schneckenrennen, keiner will die Schwächen des anderen wirklich ausnutzen. […] Am Wochenende in München hat der HSV nichts zu verlieren, jeder erwartet einen Sieg der Bayern – eine optimale Ausgangsposition!“
… HSV-Sportdirektor Frank Arnesen: „Ich weiß nicht, was er vorhat. Ich hatte mal einen Gesprächstermin – den hat er abgesagt. Ich habe dann nie mehr einen neuen bekommen. Das ist aber typisch für den HSV, liegt nicht nur an Arnesen: Spieler, die Verdienste haben, will man gar nicht haben. Aber das sehe ich ganz entspannt. Im Fußball kommen immer mehr Leute aus dem Marketing, aus der Wirtschaft und aus der Politik. Und Leute, die den Sport gelebt haben, werden immer weniger. Bayern ist da eine Ausnahme, auch Dortmund.“
… Hoffenheims Torhüter Tim Wiese: „Er hat nicht gut gehalten und muss akzeptieren, dass er mal auf der Bank sitzt. Mich irritiert nur, dass alles in den Medien ausdiskutiert wird, dass nachgetreten wird. Das Sportliche wird mit dem Privaten vermischt. Ich kenne ihn nicht persönlich. Das wünscht man keinem, dass es so abläuft. Er hat sicher keine goldenen Löffel geklaut. Jeder, der Fußballinsider ist, weiß, wie die Verhältnisse in Hoffenheim sind – deswegen wundert mich gar nichts mehr!"
… seine weitere Lebensplanung: „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich irgendwann mal für einen Fußballklub arbeiten möchte. Nur nicht um jeden Preis. Ich muss nicht alles gutheißen, was der Mainstream denkt. Das gehört auch dazu und heißt ja nicht, dass ich kein Teamplayer bin – das habe ich schließlich jahrelang gemacht.“
… die gestiegen Personalkosten in der Bundesliga: „Alle in der Bundesliga sind am rödeln, dass sie ihre Kosten runter kriegen. Es wird immer schwerer, Sponsoren zu finden, die den Sport unterstützen. Die Bundesliga hat in den letzten Jahren ein Raubrittertum an den Tag gelegt. Es wurde immer mehr Geld ausgegeben für Spieler, die von der Qualität nicht unbedingt besser waren – das rächt sich jetzt. Viele Vereine müssen einfach reduzieren. Das ist aber auch eine Chancen für die Spieler, die hungrig sind.“