"Mein Ziel war es schon immer, dass ich beim VfB die Nummer eins werde." erklärt der momentan verletzte Keeper, Sven Ulreich, gegenüber. torwart.de hat sich mit Ulreich über dessen Verletzung und den aktuellen Verlauf seiner Karriere unterhalten. Der VfB-Torhüter hatte sich beim EM-Qualifikationsspiel der deutschen U-21-Nationalmannschaft gegen Island am Dienstag in Magdeburg schwer verletzt.
torwart.de: Zuerst die Frage, wie geht es dir aktuell nach deiner Verletzung?
Sven Ulreich: Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich bin momentan einfach nur sehr ungeduldig, weil ich es kaum noch erwarten kann bis ich wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren kann.
torwart.de: Nach Wie schaut nun der konkrete Trainingsplan aus und wann wirst du wieder im Tor stehen können?
Ulreich: Ich habe direkt nach meiner Verletzung in der VfB-Reha-Welt mit der Reha begonnen, um möglichst nicht den Anschluss zu verpassen. Da ich mein Bein nicht belasten darf, ist es mittlerweile schon sehr dünn geworden. Ich kann nur abwarten, bis der Bruch geheilt ist. Das wird in etwa sechs Wochen dauern, die Hälfte habe ich in etwa.
torwart.de: Wie geht es dann weiter?
Ulreich: Danach wird das Training langsam gesteigert. Hierbei steht vor allem der Aufbau der Muskulatur im Vordergrund. Ich hoffe dann, so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen zu können.
torwart.de: In dieser Saison hast du bereits vier Bundesliga Spiele absolviert und in allen souverän gehalten. In welchen Bereichen hast du dich im Vergleich zu deinem BL Debüt besonders entwickelt?
Ulreich: Ich habe viel mit Ebbo Trautner gearbeitet, vor allem an der Schnelligkeit. Zudem hat sich mein linker Fuß ganz ordentlich entwickelt und ich bin ruhiger in meinem Spiel geworden. Aber ich habe in allen Bereichen noch Luft nach oben. Dort möchte ich ansetzten, sobald ich wieder fit bin.
torwart.de: Inwiefern halfen dir die Spiele in der 3. Liga, dein Leistungsniveau zu halten?
Ulreich: Die 3. Liga ist sehr gut und die letzte Saison hat mir sehr geholfen, denn es ist immer sehr wichtig zu spielen. So waren die 36 Spiele enorm fördernd für mich, weil ich einfach Spielpraxis bekommen konnte.
torwart.de: Du Jens Lehmann ist in seiner Abschiedssaison. Was kannst du von ihm mitnehmen?
Ulreich: Jens ist ein Musterprofi, der nicht umsonst so erfolgreich in seiner Karriere war. Ich bin froh, dass ich ihn in der täglichen Arbeit erleben kann. Seine Ausstrahlung und wie er mitspielt, das ist sensationell. Von ihm kann ich mir viel abschauen und habe mich durch ihn weiterentwickelt.
torwart.de: Welches Ziel ist für den VfB in dieser Saison noch möglich?
Ulreich: Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Ich weiß, es ist ein Standardspruch in der Fußballerwelt, aber wir müssen jedes Spiel so angehen, als ob es ein Endspiel wäre. Denn nur so ist es noch möglich, in die Europa Liga einzuziehen und das wäre nach der schlechten Vorrunde ein großer Erfolg für uns.
torwart.de: Zeigt sich in Duellen wie gegen Schalke, 04, dass es für den VfB nach oben in diesem Jahr nicht reichen wird?
Ulreich: So ist es nicht, wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, aber was fehlte war das frühe Tor. Wir haben sehr viel Potenzial im Team. Doch das haben wir leider, vor allem in der Vorrunde, viel zu selten abgerufen.
torwart.de: Im Sommer wäre die Nummer eins im Tor beim VfB Stuttgart frei. Läuft deine Zielsetzung darauf hinaus?
Ulreich: Mein Ziel war es schon immer, dass ich beim VfB die Nummer eins werde. Jetzt schaue ich, dass ich schnell wieder fit werde und hoffe, dass der Verein mir die Chance gibt, die Nummer eins zu werden.