In der Branche genießt die Borussia aus Mönchengladbach immer noch den Status als Ausbildungsverein. Aktuelles Juwel: Alexander Baumjohann, 21, der Bayern München bereits eine mündliche Zusage für einen Wechsel nach der Saison gab. Auch auf de Torhüterposition bekamen alle drei Torleute Spielpraxis. Eine Maßnahme, die jedoch weniger mit der Talentförderung zu tun hatte, vielmehr aus der Not heraus geboren wurde. Die Saisonspiele 1 bis 7 bestritt die nominelle Nummer Eins (so sagt es die Rückennummer) Christofer Heimeroth. Seine Bilanz: gar nicht mal so schlecht. Gegen Hoffenheim war er der beste Gladbacher, sein Team verlor trotzdem 0:1. Gegen Werder Bremen sorgte Heimeroth mit seinen Leistungen für einen der drei Siege in der Hinrunde, die Gladbacher gewannen überraschend mit 3:2 vor heimischer Kulisse. Auch in den folgenden Partien erwies sich Heimeroth in guter Verfassung, vom schwachen Spiel gegen Köln (1:2) einmal abgesehen.
Uwe Gospodarek (foto firo)
Dumm nur für Heimeroth, dass Gladbachs neuer Trainer Hans Meyer das Köln-Spiel offenbar als Bewertungsmaßstab genommen hatte, der 27-Jährige musste Routinier Uwe Gospodarek weichen. Der erfahrene Torwart leistete treue Dienste und versuchte mit seinen Mitteln dien Gladbacher Absturz zu verhindern. Immerhin: in den sieben Spielen, die Gospodarek auf dem Platz stand, sammelte die Borussia acht Punkte ein. Ein Spitzenwert, berücksichtigt man, das Gladbach insgesamt nur magere elf Punkte in der Hinrunde schaffte. Ein Spiel, drei Gegentore bedeutet die traurige Bilanz von Nachwuchsmann Frederic Löhe. Der in Köln ausgebildete Torwart durfte am zehnten Spieltag gegen Wolfsburg Uwe Gospodarek vertreten (Oberschenkelverletzung), und erwischte einen durchwachsenen Tag. Von seinen Fähigkeiten konnte er weder die Fans, noch Trainer Meyer, wirklich überzeugen. Da ist noch Luft nach oben.
Die Winterpause war noch gar nicht richtig angelaufen, da hatte Gladbach auch schon auf dem Transfermarkt zugeschlagen: Logan Bailly heißt der neue Torhüter, der als „Wunschkandidat“ der Gladbacher Führungsriege um den neuen Sportdirektor Max Eberl bezeichnet wurde. Der Belgier ist 23 Jahre alt, hat 94 Erstligaspiele in seinem Heimatland für KVV Heusden-Zolder und KRC Genk absolviert und war Stammtorhüter im belgischen U-21-Team, das 2007 bei der EM ins Halbfinale kam und bei der Olympiade in Peking erst in der Vorschlussrunde scheiterte. „Logan steht auf dem Sprung in Belgiens A-Nationalmannschaft, er ist ein extrovertierter Torwart