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Jens Lehmann: Wehe, wenn er herausgefordert...

von Alex Raack


Die Karriere von Jens Lehmann hat eine Menge Geschichten und Geheimnisse zu bieten. Etwa seine schwere Verletzung am achten Spieltag der Saison 1992/93, als vom Knie des inzwischen etablierten jungen Schalker Torwarts nicht viel übrig blieb: Innenband-, Kreuzband- und Meniskusriss inklusive einer komplizierten Kapselsprengung. Die Karriere des damals 23-Jährigen stand auf der Kippe, doch nach fast einem Jahr Zwangspause gab er am sechsten Spieltag der Folgesaison sein Comeback.

Oder die beiden Endspiel 1997 gegen Inter Mailand: Erst Lehmanns Elfmeterparade sicherte den Schalkern den größten Triumph seit der Vereinsgründung. Neun Jahre später sollte es wieder das Elfmeterschießen sein, das Lehmann eine zusätzliche Fußnote in seiner Laufbahn bescheren sollte: Der im Schienbeinschoner versteckte Spickzettel wurde später sogar für museumsreif erklärt.

Wie ein roter Faden zieht sich allerdings auch Lehmanns Unfähigkeit, persönliche Niederlagen einzustecken durch die lange Karriere. Am 12. Spieltag der Saison 1993/94 kassierte der frisch genesene Lehmann drei Gegentreffer in nicht einmal einer halben Stunde. Das Publikum tobte, Schalke-Trainer Jörg Berger schäumte und brachte zur Halbzeit Holger Gehrke für Lehmann. Dass auch der Ersatzmann noch zweimal überwunden wurde, bekam Lehmann nicht mehr mit: Der Heißsporn hatte sich aus dem Stadion in Leverkusen gestohlen und war mit der S-Bahn nach Hause gefahren.

1998 wechselte Lehmann zum großen AC Mailand. Als europäischer Spitzenkeeper war er zunächst gesetzt, doch schon nach wenigen Tagen wurde der Deutsche durch Sebastiano Rossi ersetzt, der seinen Platz auch in den Folgemonaten verteidigen konnte. Wieder erwies sich Lehmann als schlechter Verlierer: Schon im Dezember desselben Jahres unterschrieb Lehmann einen Vertrag bei Borussia Dortmund mit den Worten: „Ich halte es nicht mehr aus. Ich bin nicht bereit, ein Dasein als Ersatzmann für Rossi zu fristen“.

Nachdem er mit Dortmund erstmals Deutscher Meister geworden war, zog Lehmann auf die Insel, denn Arsenal London hatte ihn nach England gelockt. Insgesamt fünf Jahre verbrachte Lehmann auf der Insel. Die ersten vier Jahre war Lehmann die unumstrittene Nummer eins beim englischen Traditionsklub. Im fünften und letzten Jahr verlor Lehmann seinen Stammplatz an den Spanier Almunia. Schenkt man den Medien glauben, so machte sich der Spanier Lehmann zum Feind. „Ich finde es unglaublich, dass hier jemand im Verein ist, der mich hasst - und ich weiß, dass er mich hasst", wird Almunia später über seinen Rivalen, der sich vor dem offenen Konkurrenzkampf noch wie ein normaler Mannschaftskollege benommen hatte, zitiert.

Der Abiturient und Fernstudent Jens Lehmann ist ein intelligenter Mensch. Daran, ebenso wie an seinen überdurchschnittlichen Fähigkeiten, wird im Fußball-Geschäft keiner zweifeln wollen. Und doch hat er seine menschlichen Schwächen oft bewiesen. Jetzt spielt er beim VfB Stuttgart seine insgesamt fünfte und wohl auch letzte Profistation. Er ist als Stammkraft gesetzt. Die Bundesliga und seine Torwartkollegen freuen sich auf die Rückkehr des Weltklassemanns, der beim Sieg am 1. Bundesligaspieltag gegen Borussia Mönchengladbach bereits eine exzellente Darbietung seines Könnens bot.


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