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Marc-André ter Stegen: Fehlt ihm das Charisma?

In den vergangenen Länderspielen hat die Ausstrahlung etwas gefehlt

Autor: T. Rübe - 31.03.2022

Marc-André ter Stegen steht nunmehr als zumindest vorübergehende Nummer 1 der Deutschen Nationalmannschaft in Deutschland in einem größeren Fokus, als es bisher der Fall war, da der FC Barcelona zwar auch hierzulande ein sehr großer Verein ist, die Spiele aber nur für zahlungswillige Kunden in Deutschland zu sehen sind. Doch durch seine Auftritte in der Nationalmannschaft ist das Augenmerk jetzt natürlich ein größeres, zumal die ganz große Frage ist, ob Ter Stegen nun auch den verletzten Manuel Neuer vom Posten der Nummer 1 in der DFB-Elf verdrängen kann.

Während ter Stegen im Länderspiel gegen Peru ohne Gegentor blieb, musste er bei der 1:3 Niederlage gleich dreimal hinter sich greifen. Wirklich viel ausrichten konnte er dabei nicht, da in der ersten Hälfte die deutsche Defensive ein ums andere Mal von konterstarken Belgiern ausgehebelt wurde. Einer der Zeugin des Spiels war auch die belgische Torwartlegende Jean-Marie Pfaff.

Im Vorfeld des Spiels wurde der ehemalige Torwart des FC Bayern, der in 6 Jahren 156 Spiele für die Münchner absolvierte, von der „BILD“ auch zu der Situation im deutschen Tor befragt. Auf die Frage, wer bei der Heim-EM die deutsche Nummer 1 sein sollte, sagte Pfaff: „Das ist noch ganz weit weg. Mann muss erst einmal sehen, wie Neuer nach der Verletzung zurückkommt. Wenn er dann weiter für Deutschland spielen will, muss er auch eine faire Chance bekommen.“

Jean-Marie Pfaff erwartet mehr Ausstrahlung auf dem Platz

Gleichsam schätzte er auch Marc-André ter Stegen ein: „Ich fand ter Stegen in Gladbach schon gut, er ist auch bei Barca ein guter Torwart, der auch am Ball gut ist. Aber er braucht mehr Charisma und muss viel lauter werden, die Mannschaft von hinten 90 Minuten dirigieren und das Spiel lesen. Nichts gegen den Jungen, aber dieses Dirigieren sehe ich bei ihm bei Barca nicht. Aber das brauchst du als Torwart, um dir zu verschaffen.“

Mit diesen Aussagen spricht sich Pfaff indirekt weiterhin für Manuel Neuer als Nummer 1 in der Deutschen Nationalmannschaft aus. Was Manuel Neuer schon seit Jahren auszeichnet, ist neben seinem Spielstil, der Spieleröffnung und den Fähigkeiten auf der Linie auch seine Präsenz und die Ausstrahlung. Doch ist eine entsprechende Ausstrahlung auch nicht alles. Wenn die Nuancen im eigenen Spiel nicht passen, nützt auch die über die Jahre hinweg erworbene Souveränität nichts. Die zwar auch bei der Weltmeisterschaft zu beobachten. Zwar dirigierte Neuer weiterhin die Hintermannschaft und diese hörte auch auf ihn, doch war gleichzeitig erkennbar, dass der Kapitän nicht auf seinem absolutem Top-Niveau agieren konnte.

Aber fehlt dem mittlerweile langjährigen Barca-Torwart tatsächlich das Charisma?

In erster Linie ist festzustellen, dass beide Torhüter einen anderen Spielstil haben und auch demzufolge zwei unterschiedliche Torwarttypen. Man darf auch hierbei nicht die Lautstärke eines Torhüters zwingend mit dessen Ausstrahlung gleichsetzen. Ein Gianluigi Buffon war auch nie der Torwarttyp wie ein Oliver Kahn und dennoch stand es nie zur Debatte, ob er, der legendäre Weltklasse- Torhüter und fünfmaliger Welttorhüter, Defizite im Bereich des Charismas hätte.

Ein lauter Torhüter besitzt nicht zwingend auch die Ausstrahlung, um seiner Defensive eine zusätzliche Sicherheit zu verleihen. Ebenso wenig ist ein eher ruhiger und introvertierter Torwart jemand, der keine Sicherheit ausstrahlen kann. Auch 2008 gab es in Deutschland bereits die Debatte, ob Robert Enke damals nach der Europameisterschaft und dem Rücktritt des extrovertierten Jens Lehmann das Zeug zur Nummer 1 in der Nationalmannschaft hätte. Für manche war Enke zu ruhig, für andere spielte er nicht beim passenden Verein. Aber in der Nationalmannschaft und auch im Verein selbst gab es um den Torwart nie eine Diskussion.

Ein guter Torwart muss nicht unbedingt ein sehr lauter sein

Ein Tim Wiese hingegen war immer ein sehr lauter Vertreter und dennoch zeigte er auch mitunter Unsicherheiten, die sich auf seine Hintermannschaft ausweiteten. Ob man dann zwingend von Charisma sprechen könnte, bleibt zumindest fraglich. Gleichsam lässt sich das Charisma kaum an etwaigen Parametern messen. Dennoch ist es in gewisser Weise auch eine subjektive Wahrnehmung. Von daher ist wiederum notwendig zu betrachten, inwieweit er sich auf eine Hintermannschaft auswirkt. Diesbezüglich kann aber auch ein etwas ruhiger Torhüter eine große positive Wirkung auf seine Vorderleute haben. Allein die Spieleröffnung ter Stegens kann so dem Verteidiger immer wieder Sicherheit verleihen, weil er dadurch eine weitere Anspielstation hat. Es eröffnet weitere Optionen, wodurch die Verteidiger auch deutlich weniger unter Druck geraten, wenn sie angelaufen werden.

Natürlich ist auch Manuel Neuer fußballerisch über jeden Zweifel erhaben. Gleichsam haben die Pässe des Marc-André ter Stegen noch einmal eine ganz andere Qualität. Gleichsam verfügt Neuer über die Fähigkeit, mit weiten, schnellen und gezielten Abwürfen einen schnellen und effektiven Gegenstoß einzuleiten. Das geht gleichwohl aber dem Torwart der Katalanen etwas ab. Dennoch darf man nicht vergessen, dass ter Stegen in den letzten Jahren immer wieder gezeigt hat, dass er auf allerhöchstem Niveau bestimmen kann. Auf der Linie hat er immer wieder Bälle, die als unhaltbar gelten und kann diese trotzdem lesen. Auch ein Spiel lesen kann er, sonst würde auch seine starke Spieleröffnung gar nicht so zur Geltung kommen können. Von daher ist die Einschätzung von Pfaff sicher so vertretbar, aber vielleicht auch ein Stück weit unbegründet.

Hierbei kommt es auch immer ein Stück weit auf die jeweilige Perspektive und eine etwaige Vergleichsmöglichkeit an. Von daher ist die Sichtweise wiederum nachvollziehbar, dass ter Stegen nicht ganz über die Ausstrahlung eines Manuel Neuers verfügt, wobei ein Stück des Nimbus des Manuel Neuer aus dem Viertelfinalspiels der Weltmeisterschaft 2014 gegen Algerien herrührt. Mit einer sehr couragierten Leistung führte er damals zum Teil in Alleingang seine Mannschaft ins Halbfinale. Es folgte dort das berühmte 7:1 gegen Gastgeber Brasilien und anschließend auch noch der Weltmeistertitel. Daher ist es beinahe logisch, dass Neuer immer wieder eine sehr große Ausstrahlung attestiert wird. Dem gegenüber wirkt ter Stegen tatsächlich etwas ruhiger und zurückhaltender. Doch auch die Summer der Fähigkeiten können sehr beruhigend auf eine Mannschaft wirken und dies bringt der Torwart wiederum zweifelsohne mit. Er ist daher vielleicht kein Manuel Neuer, aber eben auch jemand, der einer Mannschaft auf seine Art sehr viel geben- aber als Marc-André ter Stegen und nicht als Manuel Neuer.

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