Weidenfellers Debüt
Überraschung oder doch keine Überraschung? Verdient war die Berufung von Roman Weidenfeller in die Nationalelf auf alle Fälle. Weidenfeller war mit seinen 33 Jahren einer der ältesten Debütanten in der Geschichte der DFB Elf werden. Doch was waren die Beweggründe dieser Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw sein?
Es gab seit der Übernahme der Nationalelf durch Löw im Jahr 2006 viele Vielzahl an Entscheidungen, in deren sich vor allem eines zeigte: Die Sturheit – oder aus anderem Winkel betrachtet – die Konsequenz von Löw. Egal ob es die Personalien von Thorsten Frings, Michael Ballack, Kevin Kuranyi oder kürzlich auch Stefan Kiesling: Löw ließ sich auch durch öffentliche Stimmungen oder die Meinung der Medien beeinflussen.
Bei Weidenfeller sahen viele die Gefahr, dass der sehr emotionale und ausdruckstarke Weidenfeller sich nicht mit einer Rolle auf der Bank zufrieden geben könnte. Auch wurde sein Spiel häufig als „veraltet“ im Vergleich zu den „jungen Wilden“ um Ron-Robert Zieler (Hannover) und Marc-André ter Stegen (Gladbach) bezeichnet. Am Ende waren aber wohl zwei Gründe hauptausschlaggebend: Die Schwäche der Konkurrenz und die Stärke Weidenfellers. Während Zieler und ter Stegen in der Nationalelf ihre Tauglichkeit nicht beweisen konnten, bauten sie auch in der Liga ab. Mittlerweile sind Kevin Trapp (Frankfurt) und Bernd Leno (Bayer) auf einem ähnlichen, wenn nicht gar besseren Leistungsniveau angekommen. Noch einmal auf einen jungen Torwart vor der Weltmeisterschaft scheint Löw wohl zu heiß zu sein.
Dazu kam: Weidenfeller wurde mit jedem Jahr besser, wie auch Joachim Löw zugeben musste. Vor allem in der Champions-League lief Weidenfeller zur Hochform auf und bewies in wichtigen Spielen seine Fähigkeiten. Weidenfeller selbst hatte das Thema Nationalelf bereits vor Jahren „abgehakt“. Den Haken musste er jetzt wieder entfernen und ein Ausrufezeichen setzen!