War das Spiel England gegen Deutschland (0:1) ein dankbares Spiel für Debütant Roman Weidenfeller? Von den Spielszenen nicht unbedingt, vom Erlebnis in Wembley absolut.
Roman Weidenfeller hatte bei seinem Debüt über das komplette Spiel nahezu nichts zu halten. Einmal hatte er bei einem Pfostenschuss der Engländer Glück. Aber ansonsten war er eher als Ruhepol und Anspielstation seiner Vorderleute gefragt. Diese Rolle löste er aber mit Bravour! Nahezu alle seiner kurzen und langen Pässe kamen auf den eigenen Mitspieler an. Weidenfeller schlug den Ball nicht einfach vor, sondern überlegte und zögerte klug. Das dürfte auch dem Bundestrainer Joachim Löw aufgefallen sein.
In der Halbzeit wurde fleißig diskutiert, inwiefern Weidenfeller eine Zukunft im Nationalteam haben wird. ARD Gast Jens Lehmann war dabei überzeugt, dass die Nominierung richtig war: "Die drei besten Keeper in Deutschland sind Manuel Neuer, Roman Weidenfeller und René Adler. Marc André ter Stegen hat zwar Potential, aber zwischen ihm und den anderen sieht man durchaus noch einen Sprung." Vor allem lobte Lehmann den Erfahrungswert Weidenfellers: "Roman ist im besten Torwartalter mit 33." Auch die Vorwürfe, Weidenfeller wäre fußballerisch hinter den anderen Torhütern, ließ er nicht gelten: "Am Ende zählt, dass du dein Tor sauber hälst. Daran hat sich auch nichts geändert."