Es wird nicht Krumreys letztes Spiel in der 2. Bundesliga sein. Schon nächste Woche wird er mit den "Störchen" den ersten Saisonsieg anvisieren. Am kommenden Sonntag empfangen die Kieler den Aufsteiger aus Bielefeld, der die Düsseldorfer Fortuna mit 5:1 furios besiegte. Krumrey wird höchstwahrscheinlich wieder im Tor stehen, denn nach dem Abgang von Thomas Dähne zum TSV 1860 München ist er vorerst Kiels neuer Stammtorhüter und hat damit Timon Weiner, ebenso wie Dähne zum Ende der vergangenen Saison, auf die Bank verdrängt.
Rapp begründete die Entscheidung pro Krumrey nach dem Spiel wie folgt: "Wir haben Jonas den Vorzug gegeben, weil wir uns zusätzliche Sicherheit durch seine fußballerische Qualität versprochen haben." Die Entscheidung des Trainers ist jedoch nicht für die gesamte Saison final, wie er nachschob: "Es gibt Trainer, bei denen ist die Torwartentscheidung in Stein gemeißelt und erst, wenn jemand viele Fehler macht, wird gewechselt. Ich sage, dass, wenn einer gut spielt, er in der Startelf steht, und wenn er schlecht spielt, er rauskommt. Das ist bei den Torhütern so wie bei den Feldspielern."
Dennoch ist davon auszugehen, dass Rapp die Hierarchie nicht nach nur einem Fehler des jungen Torhüters ändern wird. In der letzten Saison hielt der Coach auch lange an Weiner fest, als dessen Darbietungen zu schwankend waren, um der bisweilen wankelmütigen Kieler Abwehr eine gewisse Grundstabilität zu verleihen. Zu einer umfassenden Einschätzung Weiners gehört jedoch, dass der 26-Jährige, obwohl er kleinere Fehler zeigte, auf der Linie immer wieder starke Reflexe demonstrierte.
Im fußballerischen Bereich gehört Krumrey jedoch einer höheren Kategorie an als Weiner, der sich einst als Underdog zur Kieler Nummer 1 emporarbeitete. Ebenjener Weiner galt lange Zeit als Talent, das jedoch nicht über diesen Status hinauskam. Während seiner Leihe zum 1. FC Magdeburg in der Saison 2020/2021 absolvierte der Torhüter kein Pflichtspiel und spielte auch nach seiner Rückkehr nach Kiel zunächst keine Rolle. Er kämpfte sich aber über die Jahre heran und konnte sich selbst den Status des Stammtorhüters erarbeiten. Auch in dieser Saison wird er versuchen, sich den Status, den er zum Ende der letzten Saison verloren hatte, zurückzuerobern.
Für Krumrey wird es daher wichtig sein, sich in der 2. Bundesliga mit guten Leistungen zu etablieren und gleichzeitig seinen vereinsinternen Konkurrenten auf Distanz zu halten. Gleichzeitig muss sich Kiel als Absteiger schnell wieder in der 2. Bundesliga zurechtfinden.
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