Manuel Neuer / Bayern: Am Ende wird das Spiel als ausgeglichenes Topsiel in Erinnerung bleiben, bei dem besonders ein Keeper heraus stach. Und das war nicht Manuel Neuer. Das lag zum einen daran, dass sein Gegenüber deutlich bessere Gelegenheiten bekam, sich auszuzeichnen, und zum Anderen, dass sich die deutsche Nummer eins wiederum zwei Unsicherheiten leistete, die durchaus auch zu Gegentoren hätten führen können. Gleich in der Anfangsphase ließ er den Ball über den eigenen Fuß springen beim Versuch, ihn zu klären. Reus konnte die Situation aber nicht nutzen. Nach der Pause verließ er seinen Kasten im richtigen Moment, doch dann ließ er einen eigentlich sicher geglaubten Ball abprallen. Auch aus dieser Situation konnte der Gast kein Kapital schlagen. Absolut chancenlos war Neuer beim Dortmunder Ausgleich, als Götze den Ball genau ins Eck jagte. Genau in das Eck allerdings, in dem nach einer Ecke auch ein Verteidiger zur Absicherung stehen kann.
Ansonsten muss zur Leistung Neuers geschrieben werden, dass er gewohnt sicher mitspielte, immer anspielbereit war und einige Angriffe reaktionsschnell einleitete. Zudem war er zur Stelle, als Reus es volley versuchte (44.) und als Hummels völlig frei vor ihm auftauchte, den Ball aber nicht wirklich traf (52.). Auch in der umkämpften Schlussphase war der Keeper auf dem Posten.
Roman Weidenfeller / Dortmund: Wenn sich der gegnerische Trainer nach dem Spiel dafür stark macht, das man eigentlich in die Nationalmannschaft gehört, dann hat man als Keeper einiges richtig gemacht. Und es war nicht nur Jupp Heynkes, der das feststellte, sämtliche Experten stimmten seiner Meinung zu.
Mit einer grandiosen Leistung hatte Weidenfeller den Dortmundern zuvor den Punkt bei den Bayern gesichert. Zunächst war es sein gewohnt sicheres und souveränes Auftreten, das er wie so oft an den Tag legte. Wenn die Bayern gefährlich wurden, dann war Weidenfeller zur Stelle. Bis zur 67. Spielminute, als Toni Kroos dem Keeper nicht den Hauch einer Abwehrchance ließ. Danach aber lief der Schlussmann zu ganz großer Form auf. Erst parierte er einen Schuss des erneut freistehenden Kroos, in dem er lange wartete, den Winkel perfekt verkürzte und dann genau im richtigen Moment den rechten Arm ausfuhr. Dann war er zur Stelle, als Müllers Flankenball plötzlich äußerst gefährlich auf den Winkel zusteuerte. Weidenfeller drehte sich leicht, hob ab und lenkte den Ball gekonnt zur Ecke.
Anschließend dann die Krönung seiner Leistung: Nach der Ecke köpfte Martinez ins freie Eck, doch erneut war Weidenfeller zur Stelle. Mit einem sensationellen Reflex lenkte er den Ball um den Pfosten und sicherte damit das verdiente 1:1- Unentschieden.