Großzügige Geste von Bundestrainer Joachim Löw: Torwart Tim Wiese darf bei seinem "Heimspiel" in Bremen das Tor gegen Frankreich hüten. Manuel Neuer und Ron Robert Zieler nehmen damit auf der Bank Platz. Für Wiese ist es eine erneute Chance, auch wenn sich bis zur Euro 2012 wohl nichts mehr ändern wird.
Für Löw geht damit Treue aktuell vor Leistung. Ansonsten hätte er sicherlich Marc André ter Stegen, Sven Ulreich oder Bernd Leno nominieren müssen. Aber all jenen hatte schon Bundestorwarttrainer Andreas Köpke vor einigen Wochen eine Absage erteilt. Das Euro-Team scheint fest zu stehen. Sowohl im Tor mit Neuer, Wiese und Zieler. Als auch weitgehend unter den Feldspielern. Das "Löw'sche Prinzip" der Leistung scheint ausgedient zu haben. Der Test gegen Frankreich scheint für Löw auch nicht mehr so wichtig zu sein. „Das Ergebnis ist nicht so wichtig. Ein Sieg wird uns nicht völlig beflügeln, eine Niederlage nicht unser Selbstbewusstsein rauben. Wir werden danach sicher nicht alles in Frage stellen", erklärte Löw auf der Pressekonferenz.
Wiese selbst dürfte das sicherlich nicht gefallen. Dennoch: Er muss vor allem in der Nationalmannschaft zeigen, was er kann. Bei seinem letzten Länderspiel wankte Wiese ordentlich und auch in der Bundesliga ist Wiese eher Schießbude als Zu-Null-Spieler. Für Löw zählt aber vor allem der Faktor Erfahrung im Fall Wiese. Mit seinen 250 Bundesligaspielen ist der Bremer eindeutig der Erfahrene im Team. Mit drei jungen Keepern schien das Risiko für Löw wohl doch zu hoch zu sein.
Für Gegner Frankreich wird Hugo Lloris im Tor stehen. Mit seinen 30 Länderspielen hat er sich im Team fest gespielt. Konkurrenz muss er nicht befürchten.