Ron-Robert Zieler hat einen steilen Aufstieg hinter sich: In nicht einmal einer Bundesligasaison wurde er vom dritten Torwart in Hannover zum Nationalspieler. Heute debütiert er beim Spiel in der Ukraine zwischen den deutschen Pfosten.
Man kann nur spekulieren, was Roman Weidenfeller gedacht haben muss, als er das Aufgebot zum Länderspiel am 30. August diesen Jahres gegen Österreich sah. Lautstark und vehement hatte der Dortmunder Meistertorwart in den Vorwochen mediale Eigenwerbung betrieben, erneut wurde ihm ein anderer Kollege vor die Nase gesetzt. Statt seines tauchte der Name Ron-Robert Zieler auf dem Zettel des Bundestrainers auf. Joachim Löw erläuterte auf der folgenden Pressekonferenz banal wie plausibel seine Gründe: »Weidenfeller ist ein guter Torwart, Zieler halten wir für einen besseren.« Mit gerade einmal 27 Bundesligaspielen war der 22-jährige Schlussmann von Hannover 96 also schon weiter als seine weitaus erfahrenere Konkurrenz.