Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft steht bereits nach dem zweiten Gruppenspieltag als Viertelfinalist bei der Europameisterschaft fest. Das letzte Vorrundenspiel gegen Schweden wird nun zur Entscheidung, welche Mannschaft im Viertelfinale auf Top-Favorit Spanien trifft und welches Team erst im Finale auf "la Furia Roja" treffen würde – eine Finalteilnahme natürlich vorausgesetzt.
Grundsätzlich herrscht eine gute Stimmung im deutschen Team. Dennoch hat Bundestrainer Christian Wück gesteigerten Gesprächsbedarf, wie er auf der Pressekonferenz nach dem zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark einräumte. Anlass war die Darbietung von Ann-Katrin Berger, die teilweise im eigenen Strafraum ins Dribbling ging oder eine eher riskante Spieleröffnung wählte. Auf die Frage, ob er die Spielweise seiner Nummer 1 weiterhin so risikofreudig sehen möchte, sagte der Bundestrainer: "Nein, mehr kann ich erstmal nicht sagen. Aber ich kann sagen, dass wir andere Lösungen finden müssen, sonst werde ich nicht alt."
Im April äußerte Wück, der einst mit der deutschen U17 sensationell Weltmeister wurde, dass er sich auch öffnende Pässe von der Torhüterin und den Innenverteidigerinnen wünschen würde. Ein gewisses Risiko sei daher in der eigenen Spielweise auch auf der hintersten Linie eingepreist. Im modernen Fußball ist dies kein Einzelfall. Almuth Schult, selbst ehemalige deutsche Nationaltorhüterin und Welttorhüterin von 2013, verwies in ihrem Podcast "Almuths Pausen-T" auf die Performance von Manuel Neuer während der Weltmeisterschaft 2014, als er die moderne Spielweise des Torhüters binnen weniger Wochen auf ein anderes Level hob und sie im Grunde neu definierte. Das Risiko, welches Neuer einging, war neu und einzigartig. Auch André Ter Stegen spielt bisweilen riskant, geht ins Dribbling und pflegt eine offensive Spieleröffnung.
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